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0084 - Schreie in der Hexengruft

0084 - Schreie in der Hexengruft

Titel: 0084 - Schreie in der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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hielt sich mit beiden Händen am Hauptseil fest und wurde sicher nach oben gebracht. Mit kleinen Fußstößen hielt er sich in der nötigen Entfernung von den Wänden des Schachtes.
    Als er ins Freie trat, sah er zu seiner Verwunderung, daß es allein der rumänische Schäfer war, der ihn hochgezogen hatte.
    Die anderen hatten sich ganz ihrer Wiedersehensfreude ergeben.
    Idrina umarmte ihren Vater immer wieder. Und auch die beiden Freundinnen. Marja und Jana, lagen sich in den Armen und weinten vor Freude.
    Zamorra mußte lange warten, bis sie sich voneinander lösten.
    Er trat zu Jana hin.
    »Das war nur ein Teil des Abenteuers«, sagte er zu ihr. »Wir haben den schwersten Teil noch zu bestehen.«
    Dann sagte Idrinas Vater etwas zu der jungen Lehrerin.
    »Wir fahren gemeinsam zur Familie Matilec«, übersetzte Idrinas Freundin. »Wir werden dort gemeinsam essen. Dann hören wir uns an, wie es den Mädchen ergangen ist.«
    »Und machen neue Pläne«, ergänzte Zamorra.
    Sie gingen zum Wagen zurück. Schaufeln, Hacken und Seile wurden im Gepäckraum verstaut.
    Zamorra setzte sich ans Steuer. Rechts von ihm nahmen die befreiten Mädchen Platz.
    Die Sitzplätze im Fond mußten sich Idrinas Vater, der rumänische Schäfer, Nicole Duval und Idrinas Freundin teilen. Sieben Menschen in einem Wagen.
    Dem Wagen machte es nichts aus.
    Und die Mädchen glaubten, niemals bequemer gefahren zu sein.
    ***
    Nach dem Essen bat Zamorra, daß Idrina und Marja ihnen ausführlich von den Überfällen der Hexenweiber erzählten. Die kleine Runde hörte aufmerksam zu.
    Da der Nachmittag mit den Rettungsarbeiten und der Zeit nach der Heimfahrt fast vergangen war, verzichteten Zamorra und Nicole darauf, gegen Abend noch einmal zum Wolfstal zu fahren.
    »Uns bleibt zu wenig Zeit«, stellte er fest. »Wir werden morgen in aller Frühe hinausfahren und uns den ganzen Tag mit der Suche nach den Entführerinnen beschäftigen.«
    Nicole schlug vor, die Zeit bis zum Abend zu nutzen.
    »Idrina und Marja könnten uns die Stellen zeigen, wo sie überfallen wurden.«
    »Ein guter Vorschlag«, lobte Zamorra. »Vielleicht gibt es doch noch einen kleinen Hinweis.«
    Diese Hoffnung trog allerdings.
    Sie fuhren zuerst in die Nähe des alten Bergwerks. Idrina zeigte dem Professor die genaue Stelle in dem Fichtenwäldchen, wo die Hexen auf sie zugekommen waren.
    »Hier ist es gewesen«, übernahm Jana wiederum die Übersetzung.
    »Hier haben sie mich angehalten und mich gezwungen, zum Bergwerk zu gehen. Und dann gaben sie mir den widerlichen Trank ein.«
    Das Mädchen schüttelte sich noch in der Erinnerung daran.
    »Und Marja hat also die Flasche zerschmettern können?« fragte Zamorra.
    »Ich fürchte, sie wollen bei mir nachholen, was sie versäumt haben«, bemerkte Marja Bendic.
    Zamorra nickte.
    »Das ist in der Tat zu befürchten. Außerdem werden die Zauberhexen aus der Haut fahren, wenn sie den eingestürzten Schacht sehen und merken, daß ihr befreit worden seid.«
    »Marja sollte die nächsten Tage und Nächte bei mir im Haus bleiben«, schlug Jana vor. »Bei uns ist sie sicher. Allein würde die Gefahr bestehen, daß sie nochmals überfallen wird.«
    Marja nahm diesen Vorschlag mit Begeisterung an. Der Professor war es zufrieden, die Mädchen in Sicherheit zu wissen. Idrinas Eltern würden dafür sorgen, daß niemand an ihre Tochter herankommt.
    »Dann fahren wir Idrina jetzt nach Hause«, sagte Zamorra, als er den Boden vergeblich nach Spuren untersucht hatte. »Dann möchte ich von Ihnen an Ort und Stelle nochmals über den Vorgang des Überfalls unterrichtet werden«, sagte er zu Jana.
    Im Inneren war Zamorra unruhig geworden. Zugegeben, sie hatten einen ersten Erfolg gehabt. Die gefangenen Mädchen waren befreit und ohne Gefahr. Diese Nebenuntersuchungen kosteten aber viel Zeit. Er kam nicht so schnell voran, wie er es gewünscht hatte.
    Idrina wurde vor ihrem Elternhaus abgesetzt. Der Tischler kam heraus und bedankte sich überschwenglich bei Zamorra und Nicole.
    Die Seile und Geräte durfte der Professor weiterhin mitnehmen.
    Sie sollten ihm zur Verfügung stehen, solange er in der Gegend bei der Arbeit war.
    Idrina und ihr Vater wünschten dem kleinen Team viel Glück bei der Lösung ihrer schweren Aufgabe.
    Dann ging die Fahrt nach der Stadt zurück.
    Jana erklärte Zamorra die geschichtlichen Stätten der alten Stadt.
    Vor allem die Reste der mittelalterlichen Festung, deren Türme erhalten waren, verfehlten ihren Eindruck nicht auf die

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