0085 - Kampfschule Naator
zu gehen. Nach der kurzen Mittagspause würde die Arbeit wieder beginnen. Eintönig und ohne Abwechslung, wie immer. Was sollte auch schon Besonderes geschehen...?
Das fragte sich Rhodan auch, als er schließlich von Bully erfuhr, daß die letzte Gruppe den Test erfolgreich passiert hatte. Der schwierigste Teil der schleichenden Invasion lag nun hinter ihnen. Eine Entdeckung war kaum noch zu befürchten.
Insofern hatte Rhodan recht, aber in diesem Augenblick hatte er etwas anderes in seine Überlegungen nicht mit einbezogen. Er wurde daran erinnert, als er das leise Summen seines winzigen Hyperempfängers vernahm, den er in der Uhr verborgen trug.
Mit einem Fingerdruck schaltete Rhodan das Gerät ein und bestätigte durch ein Signal Empfangsbereitschaft. Die Verbindung mit Major Rosberg war hergestellt.
„Hier Vorposten V-4, Sir. Es ist etwas Furchtbares geschehen, Sir."
Rhodans Stimme war spröde, als er sagte: berichten Sie ..." Und Major Rosberg berichtete ...
5.
Der Sandsturm hatte nachgelassen, als sie sich Tagnor näherten. Über der Wüste stand wieder der klare Himmel. Die rote Sonne Voga näherte sich unaufhaltsam dem westlichen Horizont, aber Murgo versicherte, man würde noch vor Anbruch der Dunkelheit die Hauptstadt erreichen. Vereinzelte Fluggleiter zogen in großer Höhe dahin, aber keiner von ihnen kam tiefer oder landete gar.
„Vielleicht werden wir überhaupt nicht kontrolliert", wagte Rhog zu hoffen, aber der bärtige Karawanenführer schüttelte den Kopf.
„Damit dürfen wir nicht rechnen", widersprach er. „Niemand kann Tagnor betreten oder verlassen, ohne angehalten zu werden. Der eigentliche Sperrgürtel liegt noch vor uns."
Sie versanken erneut in Schweigen und starrten geradeaus in die sinkende Sonne. Hinter dem nahen Horizont lag Tagnor, die Machtzentrale der Arkoniden. Niemand würde sich nach Tagnor wagen, wenn er kein reines Gewissen hatte. Von den elf Zalitern, die an der Karawane teilnahmen, hatte aber keiner ein reines Gewissen.
Die Umrisse der Stadt hoben sich allmählich aus der Wüste. Links wurde der Raumhafen mit seinen Anlagen sichtbar. Kugelschiffe und schlanke Handelsfrachter der Zaliter wirkten wie Silhouetten. Daneben einige Kreuzer.
„Jetzt wird es kritisch", murmelte Murgo und deutete nach vorn.
Rhog erkannte im schlechter werdenden Licht die Panzer der Roboter. Sie standen im Abstand von hundert Metern und hatten somit nach jeder Seite nur fünfzig Meter zu beobachten. Es würde unmöglich sein, hier eine Lücke zu finden. Rhog griff mit der einen Hand an den Kolben seiner Waffe, die ihm nicht viel nützen konnte. Mit der anderen Hand strich er über seinen fehlerhaft gefälschten Paß. Würde ein Robot die Änderung bemerken...?
Murgo hielt sein Fahrzeug an, als die beiden nächsten Roboter mit erhobenen Waffenarmen auf sie zugeschritten kamen. Umständlich kletterte er aus der Kabine und ging den Abgesandten Arkons entgegen. Rhog verstand kein Wort von der Unterhaltung, aber er wußte, daß Murgo versuchte, dem Roboter den Zweck ihrer Karawane zu erklären, die angeblich von Larg kam. Vielleicht gelang es.
Aber dann blieb Rhogs Herz fast stehen. Aus dem Dunkel des Hintergrundes lösten sich einige Schatten. Ein arkonidischer Offizier und vier Kampfroboter kamen herbei und gesellten sich zu der Gruppe.
Ein Arkonide war nicht so leicht zu überlisten wie ein Roboter. Das wußte Murgo auch, der fast zu Tode erschrak. Mit einer Kontrolle durch Robots hatte er gerechnet, aber, daß zufällig ein Arkonide auftauchen würde, war mehr als fatal.
„Befiehl allen deinen Leuten hierherzukommen", sagte der Offizier knapp. „Sämtliche Ausweispapiere sind mitzubringen."
Murgo spürte das nahende Unheil, aber er nahm sich zusammen. Viel konnte ihm und seinen neun Mann nicht passieren, denn sie besaßen ja den Sonderausweis des Admirals. Was mit Rhog geschah, konnte ihm an sich gleichgültig sein, wenn es auch peinlich war, einen Mann mit gefälschtem Paß bei sich zu haben. Aber...
„Beeile dich!" Murgo zuckte zusammen und ging schnell zu den Fahrzeugen zurück.
„Alles aussteigen!" rief er. „Papiere mitbringen."
Das wäre alles nicht so schlimm gewesen, dachte er bei sich. Aber hoffentlich kommt der Arkonide nicht auf die Idee, die Ladung zu kontrollieren. Zwar wußte er selbst nicht, was in den Kisten lagerte, aber er konnte sich denken, daß es nicht für die Augen der Arkoniden bestimmt war. Schon die geheimnisvollen Umstände in der Höhle
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