0085 - Kampfschule Naator
unterrichte uns."
„Oh, ich höre immer etwas", versicherte ihm der Peiler und lächelte sanft. „Im Augenblick hat Admiral Senekho für alle Wach- und Kampfroboter Alarm gegeben. Jeder Naat, der innerhalb der Sperrzone angetroffen wird, ist festzunehmen ..."
„Genau das wollten wir wissen!" unterbrach ihn Rhodan schnell. Er sah Ras Tschubai an. „Sie scheinen mit Ihrer Vermutung recht zu haben. Senekho glaubt, es wären die Naats gewesen. Die armen Zyklopen tun mir ja leid, aber wir dürfen keine Rücksicht nehmen. Weiter, Seiko! Was gedenkt der Admiral zu unternehmen?"
Der Japaner lächelte wieder milde. „So schnell geht es nicht, Sir. Ich benötige Zeit, die einfallenden Sendungen zu sortieren und zu verarbeiten. In einer Stunde etwa, denke ich, werde ich Ihnen mehr sagen können ..."
Sie ließen ihm sogar bis Mittag Zeit. Dann hatte sich das Bild abgerundet. So etwa war die Situation: Admiral Senekho war fest davon überzeugt, daß die Naats hinter den Anschlägen steckten. Erst vor einem Jahr Erdzeit war eine Revolte auf dem fünften Planeten niedergeschlagen worden. Die Zyklopen hatten sich dagegen gewehrt, daß Exemplare ihrer Spezies den Aras für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt wurden.
Auf dem Mond Naator lebten auch Naats. Sie wurden als billige Arbeitskräfte eingesetzt und teils auch als persönliche Diener der auf Naator ansässigen arkonidischen Schulungsoffiziere.
Senekho ordnete an, daß sofort sämtliche Zyklopen aus der Sperrzone entfernt werden sollten. Er ging von dem Standpunkt aus, daß keine Sabotage mehr verübt werden könne, wenn kein Naat in die Nähe der wichtigen Anlagen kam. Daraus ging eindeutig hervor, daß er die Eingeborenen für die Täter hielt. Der heutige Tag, so erfuhr Rhodan weiter, galt der Ausführung der neu erlassenen Bestimmungen. Ab morgen sollte der normale Betrieb weiterlaufen.
Das bedeutete: Rhodan hatte ganze zwanzig Stunden Zeit, neue Situationen zu schaffen - oder sämtliche Aras unter hypnotische Kontrolle zu bringen. Denn nur sie bildeten die akute Gefahr.
Nach dem Mittagessen versammelten sich alle tausend Rekruten im großen Saal des ersten Stockwerks. Der Robot hielt den Unterricht ab. Sie erfuhren Dinge, die sie alle schon längst kannten - wenigstens was Rhodans Kommando anging. Der Robot berichtete von den Anfängen des Imperiums, seinem Aufstieg und seiner heutigen Macht. Von den Schwierigkeiten sagte er kein Wort. Und schließlich betonte er, daß Arkon seine jetzige Macht nur deshalb besitze, weil es über ausgezeichnete Waffen und Streitkräfte verfüge. Diese weiter zu verbessern, sei die Hauptaufgabe der Militärakademie auf Naator, in der die Freiwilligen im Namen des Regenten herzlich willkommen seien.
Bully stand neben Rhodan. Sitzplätze waren keine vorhanden.
„Am liebsten würde ich dem Kerl das Maul stopfen", murmelte er verbittert. „Soviel Lügen auf einmal habe ich noch nie gehört. Nicht einmal von Gucky!"
„Lügen gehören zur Propaganda", gab Rhodan ebenso leise zurück. „Aber sei still jetzt! Einige der Zaliter schauen schon herüber."
Die Stunden verrannen. Das lange Stehen wurde allmählich unbequem, aber der Roboter verspürte davon ja nichts. Er absolvierte seine Litanei und gab schließlich das Signal zur Beendigung des Unterrichtes. Die Rekruten begaben sich in ihre Unterkünfte, und das Abendessen wurde ausgegeben.
Als es draußen dunkel wurde, rief Rhodan die beiden Teleporter Ras Tschubai und Tako Kakuta zu sich. Der Japaner war bisher noch nicht zum Einsatz gekommen, aber die Umstände erforderten es jetzt, daß auch er seinen Teil zum Gelingen des Planes beitragen sollte. Rhodan sah Ras an, als er sagte: „Ihr habt eine anstrengende Nacht vor euch. Da Admiral Senekho allen Naats das Betreten der Sperrzone untersagt hat, die Sabotageakte jedoch auf das Konto der Zyklopen gehen sollen, müßt ihr eure Tätigkeit auf die außerhalb der Akademie gelegenen Objekte ausdehnen. Überall auf dem ganzen Mond müssen in dieser Nacht Bomben hochgehen und Zerstörungen anrichten. Das gesamte Überwachungssystem der Arkoniden muß sich auf die Festnahme der Saboteure konzentrieren. Ich glaube, dadurch erhalten wir Zeit für Noir, der sämtliche Aras unter seine Kontrolle bekommen muß, wenn wir nicht auffallen wollen. Die plötzliche Unruhe der Naats wird den Arkoniden zu schaffen machen. Sie sollen ihre Wachsamkeit uns gegenüber vermindern und den Gegner woanders suchen. Ich glaube, ihr habt
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