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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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leisen Rauschen, daß der Lautsprecher über der Tür eingeschaltei war.
    Während wir schon schlaftrunken in unsere Jacketts fuhren, die Pistolen ins Schulterhalfter schoben und uns den Schlaf aus den Augen wischten, dröhnte die sachliche Stimme des Einsatzleiters aus dem Lautsprecher:
    »Alarm! Alle herhören! Einsatz für die Bereitschaften zwo und vier! Schwerer Banküberfall auf die Filiale der Trade Union Bank, östlicher Stadtrand von Queens, Cross Island Parkway! Sofortiger Einsatz! Ich wiederhole…«
    Wir hörten schon nichts mehr. Da wir zur vierten Bereitschaft gehörten, rasten wir schon durch den Flur, sprangen in den Lift und sausten hinab in den Hof. Aus allen Fahrstühlen kamen die Kollegen gesprungen und hetzten gleich uns über den Hof zu den Dienstwagen.
    Die Sirenen heulten auf. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern fegten wir zur Ausfahrt hinaus. Zu dieser Zeit war bereits kaum noch Verkehr auf den Straßen. Es war gerade die Stunde zwisehen den ersten Frühaufstehern und den letzten Nachtbummlern.
    Wie hundertmal vorher griff Phil zum Sprechfunkgerät und sagte:
    »Hier ist Wagen 23! Hallo, Leitstelle!«
    »Hier Leitstelle! Wir geben Ihnen weitere Informationen!«
    Während wir bereits unterwegs waren, erfuhren wir erst, was uns erwartete…
    ***
    Georg H. Smith erwachte mit einem Sausen und Brummen im Schädel, daß er glaubte, jeden Augenblick müsse ihm der Kopf bersten. Er war unfähig zu irgendeiner Bewegung — und das rettete vermutlich sein Leben.
    Nach einer Weile bekam er die Augen auf und brauchte wieder eine Weile, bis er sich darüber klar geworden war, wo er sich befand. Er lag in der Eingangshalle der Bank auf dem blanken Fußboden. Offenbar hatten ihn die Gangster hierher geschleppt.
    Seine Gedanken wollten nur schwer in geordnete Bahnen finden. Dunkel erinnerte er sich der Vorgänge, bevor er bewußtlos geworden war. Hatte er nicht irgendeinem helfen wollen? Richtig, da war doch der Betrunkene gewesen, der seinen Wagen auf den Lastwagen aufgesetzt hatte! Und er hatte mit der Hausapotheke…
    Jetzt war ihm wieder alles klar. Mit schmerzendem Schädel gestand er sich ein, daß man ihn überlistet hatte. Der Lastwagen und der Betrunkene, sie hatten alle nur ihre Rollen in einem raffiniert eingefädelten Plan gespielt. Und er war darauf hereingefallen!.
    Er blinzelte umher. Zehn Yards von ihm entfernt, beschäftigten sich ein paar Männer im Scheine von Taschenlampen. Hin und wieder huschte der Lichtschein über das Gesicht dieses oder jenes Mannes.
    Ohne sich zu bewegen, beobachtete er die Männer. Als alter Frontsoldat wußte or genau, warum sie ihn hier einfach liegengelassen hatten. Da sie ihn nicht einmal gefesselt hatten, konnte er nur noch eine Erklärung für ihr Verhalten geben: sie hielten ihn für tot.
    Er überlegte kurz. Seine Pistole war weg. Vielleicht hatte man sie ihm abgenommen. Und ohne Schußwaffe hatte er nicht die geringste Aussicht. Seine einzige Chance bestand darin, die Sache zu überleben, indem er weiter den Toten spielte. Reglos blieb er liegen. Zum Glück machten die Gangster genug Radau, so daß er atmen konnte, ohne fürchten zu müssen, sie könnten seine Atemzüge hören.
    Die Zeit zog sich endlos lange hin. Hin und wieder krachten Schubladen, wenn sie wieder einen Schreibtisch erbrachen. Die Tür zu den Kellerräumen stand offen, und Smith konnte deutlich hören, daß auch unten in den Tresorräumen fieberhaft gearbeitet wurde.
    Nach seiner Schätzung mußte mindestens eine Stunde vergangen sein, als die harten Tritte mehrer Männer die Kellertreppe heraufgehastet kamen.
    »Los, Boys!« rief eine energische Stimme. »Das hat sich gelohnt! Wer hat den Schlüssel des Wächters?«
    »Ich, Boß!«
    »Kommt! Du schließt wieder ab und wirfst den Schlüssel unterwegs irgendwo in eine Gosse! Kommt, schnell! Wir haben uns lange genug hier aufgehalten.«
    Noch ein paar Geräusche, dann das Trappeln vieler Füße zur Hintertür. Wenige Sekunden später fiel die Tür auch schon ins Schloß, und Smith hörte, wie sie von außen abgeschlossen wurde.
    Er schloß für einen Augenblick die Augen, holte tief Luft und versuchte, sich aufzurichten. Sobald er die leiseste Anstrengung machte, verstärkte sich der Brechreiz in seinem Magen und Schwindelanfälle befielen ihn.
    Junge, sagte er sich, nun reiß dich zusammen, es geht ja nur um ein paar Schritte. Die paar Schritte bis zum Telefon wirst du doch wohl schaffen können, ay?
    Er biß die Zähne zusammen, daß es

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