Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
Vom Netzwerk:
wenn sie die Tätigkeit dieser Halunken Arbeit nennen wollten.«
    »Haben Sie etwas von ihnen gesehen?«
    »Klar. Deswegen habe ich mich doch weiter totgestellt. Ohne Pistole hatte ich doch sowieso keine Chance mehr gegen sie. Sie hätten mich sicher ganz abgeknallt, wenn ich nur Mucks gesagt hätte.«
    »Das ist anzunehmen. Sie spielten also tot. Wie ging es weiter?«
    »Ich versuchte, so viel wie möglich von ihnen zu sehen, um mir die Typen einzuprägen. Als sie dann die Bank wieder mit meinem Schlüssel verlassen hatten, rief ich sofort das FBI an und nahm mir den Reserveschlüssel aus dem Kasten im Zimmer der Sekretärin. Ich wartete, bis Sie endlich kamen. Es fiel mir schwer, denn mir war verdammt elend.«
    »Okay, wir kamen so schnell, wie es ging. Vom Broadway nach hier sind es einige Meilen. Versuchen Sie doch jetzt mal, uns das zu beschreiben, was Sie von den Gangstern gesehen haben.«
    »Da war zunächst ein ganz langes, dürres Gerippe. Sah im Gesicht beinahe so aus, wie der leibhaftige Tod. Der tat überhaupt nichts, und fiel mir deshalb besonders auf.«
    »Ein langes Gerippe, dünn wie der Tod?« überlegte ich. »Wurde er nicht mal von irgendeinem mit einem bestimmten Namen angeredet?«
    »No. Namen hörte ich überhaupt keine.«
    »Kann der Dünne der Boß gewesen sein?«
    »No. Kommandiert hat ein anderer.«
    »Was für Haare hatte denn der Dünne?«
    »Überhaupt keine. Sein Kopf war so blank wie eine Billardkugel. Ich sah es einmal, als der Lichtschein einer Taschenlampe von einem seiner Komplicen über seinen blanken Schädel huschte.«
    Ich sah Phil an. Phil mich. Eine solche Type war dem FBI seit vielen Jahren bekannt. Long Death, so nannte man ihn damals in der Unterwelt. Langer Tod. Er war Spezialist für Alarmanlagen. Gegen Spitzenhonorare erbot er sich, innerhalb von wenigen Minuten jede Alarmanlage stillzulegen.
    »Augenblick!« unterbrach ich die Erzählung des Wächters. Ich griff zum Sprechfunkgerät, das der Wagen des Docs ebenso führte wie jeder andere FBIeigene Wagen. »Cotton vom Einsatz Cross Island Parkway«, sagte ich. »Bitte den Leiter der Fahndungsabteilung.«
    »Einen Augenblick, bitte«, sagte die Leitstelle. Ich wartete, bis ich den Leiter der Fahndungsabteilung hatte.
    »Fahndungsersuchen nach Long Death«, sagte ich. »Es besteht der Verdacht, daß er bei dem Bankeinbruch in der Cross Island Parkway beteiligt war.«
    »Okay, ich werde alles Nötige sofort veranlassen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich und legte den Hörer auf. Während wir uns weiter mit dem Wächter unterhielten, würde die Fahndung nach Long Death bereits anlaufen. Innerhalb weniger Stunden würden ein paar hundert Verbindungsleute und zwanzigtausend Polizisten in New York ihre Augen offen halten. Wenn Long Death sich sicher fühlte, konnte es gar nicht allzulange dauern.
    »Haben Sie noch andere Leute so gut gesehen, daß Sie sie uns beschreiben können?«
    »No, nicht allzuviel. Die meisten waren ja im Keller. Als sie heraufkamen, fielen mir noch zwei auf. Einer von den beiden hatte eine rote Narbe im Gesicht…«
    Wir fuhren wie elektrisiert auf.
    »Moment!« sagte ich. Ich zog meine Brieftasche und nahm ein paar Fotos von Leuten heraus, die in diesen Tagen gerade besonders gesucht wurden. »Ist er unter diesen Bildern dabei?«
    Ich hielt ihm die Bilder so hin, daß er sie sehen konnte, ohne sich aufrichten zu müssen. Beim vierten Bild sagte er: »Der war auch dabei. Donnerwetter, ihr seid ja verdammt auf Draht. Menschenskind, jetzt begreife ich, warum man den Hut zieht, wenn man FBI sagt. Aber das war nicht der mit der Narbe. Moment.«
    Er blätterte ein paar Bilder weiter und legte das erste beiseite. Plötzlich tippte er auf zwei Bilder.
    »Der ist es! Das ist der Mann mit der Narbe!«
    Wir sahen uns die beiden Bilder an. Es waren zwei Aufnahmen von Bill Warris.
    »Sind Sie ganz sicher?« fragte ich. »Ich kann’s beschwören!« versicherte er ernst. »Sie rannten ja mit sechs, sieben eingeschalteten Taschenlampen herum. Das gab soviel Licht, daß man sie manchmal gut sehen konnte. Und Masken hatten sie auch nicht auf.«
    »Wozu auch?« grinste Phil zufrieden. »Man hielt Sie ja für tot. Und einen anderen Zeugen gab es nicht. Sie brauchten demnach gar nicht mehr vorsichtig zu sein.«
    Ich griff nach dem Foto, das er zuerst herausgesucht hatte. Ich warf nur einen kurzen Blick darauf, dann hielt ich es Phil hin.
    Es war das Bild von Buck Wright.
    ***
    Wir zogen uns in den Wagen zurück, mit dem wir

Weitere Kostenlose Bücher