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0085 - Tigerfrauen greifen an!

0085 - Tigerfrauen greifen an!

Titel: 0085 - Tigerfrauen greifen an! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warme Blut, aber ich hielt den Deckel fest.
    Das alles hatte nur Sekunden gedauert. Suko und ich waren ein eingespieltes Team, da konnte sich einer auf den anderen hundertprozentig verlassen. Ebenso ergeht es mir mit meinem alten Freund Bill Conolly. Auch mit ihm verstand ich mich traumhaft.
    Ich hatte den Deckel also gefaßt und drehte ihn herum. Keinen Augenblick zu früh, denn schon klatschten die ersten Säurebälle gegen das Blech. Es gab dumpfe Geräusche, die von einem hellen Klirren begleitet wurden.
    Hastig zog ich die Beine an, damit ich nicht von der auslaufenden und nach unten tropfenden Schwefelsäure getroffen wurde, und mit einem Ruck sprang ich auf.
    Suko schob sich von der anderen Seite heran. Auch er hielt einen Mülltonnendeckel als Schild vor sich und wirkte damit wie ein mittelalterlicher Ritter in einer Arena.
    Ich weiß auch nicht, woher die Kerle die Kugeln nahmen. Sie mußten wahre Arsenale bei sich führen. Aber nun waren wir nicht mehr so wehrlos.
    Wir rückten sogar vor.
    Seite an Seite, ungefähr einen großen Schritt entfernt, gingen Suko und ich den Angreifern entgegen. Wir schielten hinter unseren Deckungsschildern hervor und mußten dann achtgeben, als die Angreifer plötzlich auseinanderspritzten und sieh verteilten.
    Ihre Taktik war klug. Sie wollten uns in den Rücken gelangen.
    »Du rechts!« rief ich Suko zu und tauchte sofort zur Seite weg. Um meinen Partner brauchte ich mich nicht zu kümmern, der wußte auch so, was er zu tun hatte.
    Angeschnitten kreiselte eine Säurekugel seitlich auf mich zu. Mit einer blitzschnellen Bewegung nach links brachte ich meinen Schild in die Flugrichtung der Kugel und zerhämmerte sie mit dem Rand. Der Angreifer selbst hatte sich zu nahe herangewagt. Ich sprang vor und prallte gegen ihn.
    Mein Blechschild riß ihn von den Beinen.
    Nicht weit von mir entfernt klatschten zwei Kugeln gegen Sukos Deckung. Dann wich ich einem Geschoß aus, und auf einmal ertönte der Pfiff.
    Ich wußte nicht, wer von unseren Gegnern ihn ausgestoßen hatte. Es war auch egal, denn die Wirkung war frappierend.
    Die Kerle verschwanden ebenso blitzschnell und lautlos, wie sie erschienen waren. Wir sahen sie noch über den Hinterhof huschen, dann waren sie weg wie Mäuse, die von Katzen gejagt wurden.
    Aus und vorbei.
    Suko und ich standen allein.
    Langsam ließen wir die Schilder sinken. Ich wechselte meins in die linke Hand und sah, daß ich mir den rechten Handballen eingeschnitten hatte. Er blutete.
    Träge zogen die giftigen Schwefelsäuredämpfe über den Hof und vermischten sich mit dem leichten Nebel. Es war ein gefährlicher Smog, gesundheitsschädlich bis in die höchste Potenz.
    Ich mußte husten.
    Suko trat auf mich zu. »Ist dir was passiert?« erkundigte er sich, als er neben mir stehenblieb.
    Ich zeigte ihm die Hand. »Mehr nicht. Und dir?«
    Der Chinese deutete auf seine Schulter. Säuretropfen hatten das Leder der Jacke getroffen und kleine Löcher gerissen. Suko zog die Jacke aus und riß mit einem Ruck den Ärmel ab. »Die ist hin«, kommentierte er.
    Ich grinste. »Besser die als du.«
    Das Taschentuch wickelte ich mir nicht um meine verletzte Hand, sondern preßte es gegen den Mund, um so wenig wie möglich von dem Luft-Schwefelsäuregemisch einzuatmen. Quer über den Hof schritt ich auf das tote Mädchen zu, das einmal eine gefährliche Tigerin gewesen war.
    Meine Befürchtung bestätigte sich nicht. Die Tote war von keiner Säure getroffen worden.
    Suko war mit mir gegangen. Er wußte, was zu tun war. Kurzentschlossen bückte er sich und warf das Mädchen über seine Schulter. Er ging den Weg, zurück, den wir gekommen waren.
    Durch das zerbrochene Fenster.
    Ich suchte nach meiner Stablampe, die ich in der Eile hatte fallen gelassen, und leuchtete so gut es ging den Hof ab. Einer der Kerle mußte hier noch liegen. Ich hatte ihn schließlich ausgepunktet. Doch er war ebenso verschwunden wie seine anderen Kumpane. Dabei konnte ich mir nicht vorstellen, daß er so schnell aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war. Wahrscheinlich hatte ihn einer der anderen mitgenommen.
    Ich betrat ebenfalls das Haus.
    Suko war dicht hinter der zerstörten Scheibe stehengeblieben. Und auch ich ging nicht mehr weiter.
    Beide trauten wir unseren Augen nicht.
    Die Tropfen waren verschwunden!
    ***
    »Das gibt es doch nicht«, sagte Suko und schüttelte den Kopf.
    Ich produzierte ein Lächeln und hob die Schultern. »Es gibt nichts, was es nicht gibt«, erwiderte ich

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