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0086 - Das Floß der Verdammten

0086 - Das Floß der Verdammten

Titel: 0086 - Das Floß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Floß.
    »Ukupa Lupa«, flüsterte Nicole.
    Zamorra sagte nichts darauf. Seine ganze Konzentration galt neben dem Fliegen jetzt dem Floß. Und dem, was sich dahinter und darunter abspielte.
    ***
    Der gewaltige Körper des Ungeheuers wühlte die See auf, als er sich hinter dem Floß unter Wasser dahinwälzte.
    »Er ist unfassbar groß«, sagte Nicole und hielt unwillkürlich die Hände vors Gesicht. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie er aussieht.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn du ihn nicht zu Gesicht bekommst«, gab Zamorra zurück. »Ich habe eine Ahnung, dass es so ziemlich das scheußlichste Stück von Lebewesen ist, dem wir jemals begegnet sind. Sieh hinunter, Nicole. Du brauchst keine Furcht zu haben. Hier oben kann er uns nichts antun. Wir sind vollkommen sicher.«
    Nicole sah hinunter. Angewidert konnte sie beobachten, wie zwei der mächtigen Arme, dick wie Baumstämme, aus dem Wasser ragten, das Floß in kurzen und heftigen Schüben gegen die Strömung trieben.
    »Es ist entsetzlich!«, sagte Nicole. »Sieh dir diese durchsichtigen Sehnen an! Was muss dieses Biest für Kräfte haben!«
    Zamorra beobachtete weiterhin, wie das Ungeheuer seine blanke Wut an dem leblosen Floß ausließ.
    Immer wieder fuhren die mächtigen Arme aus dem Wasser. Dann fuhren die Krallen der Bestie in das nasse Holz. Die Bohlen zerbarsten unter den Klauen des Ungeheuers. Immer kleiner wurde das Floß unter den grimmigen Schlägen dieser Klauen.
    »Ich möchte ihm nicht in die Hände geraten«, musste Zamorra zugeben. »Und ich weiß jetzt schon, dass wir diesem Ungeheuer nicht mit normalen Mitteln beikommen. Es ist unmöglich, sich ihm im Wasser zum Kampf zu stellen. Es würde jeden zerreißen oder zermalmen, der in seine Nähe kommt. Sieh dir diesen gewaltigen Körper an. Die See bewegt sich auf etwa zehn mal zwanzig Meter unter uns. So groß ist dieses ungeheuere Vieh.«
    »Es sieht schauderhaft aus«, sagte Nicole. »Selbst, wenn man es nur teilweise sehen kann.«
    »Wir können ihm so nicht beikommen«, sagte Zamorra. »Aber wir kennen jetzt die Stelle, wo er sich aufhält. Eines ist sicher. Das Biest ist gewaltig und klobig. Es scheint unbesiegbar. Aber wir werden uns etwas einfallen lassen, um es zu überwinden. Dieser Ukupa Lupa soll uns nicht entkommen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«, fragte Nicole besorgt. »Du kannst dich ihm im Wasser nicht nähern, wie du selber sagst. Es ist unmöglich, an ihn heranzukommen.«
    »Nicht ganz unmöglich«, antwortete der Professor. »Ukupa ist nicht sehr wendig, und vor allem ist er durch seine Plumpheit nicht schnell. Wir brauchen nicht im Wasser zu sein, wenn wir es mit ihm aufnehmen werden.«
    »Willst du ihn vom Flugzeug aus angreifen?«, wollte Nicole wissen. »Er kann wegtauchen, dann ist er unerreichbar für uns.«
    »Nicht vom Flugzeug aus«, erwiderte Zamorra. »Natürlich könnte man ihm mit Wasserbomben zu Leibe rücken. Er weiß sich in Sicherheit zu bringen. Ich nehme an, dass er bis zum Meeresgrund wegtauchen kann.«
    »Also nicht aus der Luft?«, fragte die junge Frau.
    »Nein, Nicole. Nicht aus der Luft. Es ist zu unsicher.«
    »Und im Wasser ist es auch unmöglich, wie du sagst.«
    »Genau. Aber da bleibt eine dritte Möglichkeit.«
    »Auf dem Wasser«, sagte Nicole.
    »Richtig. Auf dem Wasser. Von einem Boot aus. Und zwar von jenem Boot aus, das dort hinten gerade aufkreuzt. Ich nehme an, das ist unser guter und zuverlässiger Freund aus Amerika.«
    ***
    Zamorra prüfte den Treibstoffvorrat. »Fliegen wir ihm entgegen«, sagte er knapp.
    Er zog die Maschine höher, flog etwa hundert Meter über dem Wasser dem Boot entgegen.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    Schon nach wenigen Minuten konnte er Bill Fleming durchs Fernglas erkennen. Der Amerikaner stand am Steuer seiner Motoryacht. Er hielt genau auf die Cessna zu. Denn auch er hatte sofort richtig vermutet, dass Zamorra in der Maschine saß.
    Schon war die Cessna über der Yacht, hatte sie einmal überflogen. Zamorra wendete und ging wieder tiefer, so weit es die Sicherheit zuließ.
    Fleming winkte herauf, machte eine Armbewegung nach vom. Zamorra wusste, was das Zeichen bedeuten sollte. Bill Fleming deutete den Kurs an.
    Zamorra sah in Richtung auf die Insel Guadeloupe.
    Er gab der Cessna eine winzige Wendung und brachte sie auf den richtigen Kurs. Bill Fleming verstand und stellte die Route seiner Yacht auf den Kurs der Cessna ein.
    Dann flog Zamorra voraus.
    Die Cessna stand noch keine halbe Stunde neben

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