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0086 - Das Floß der Verdammten

0086 - Das Floß der Verdammten

Titel: 0086 - Das Floß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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dem Rollfeld des kleinen Sportflugplatzes, als Fleming in den danebenliegenden Yachthafen einlief.
    Zamorra und Nicole gingen dem Freund entgegen.
    Bill zurrte das schnittige Boot an einem Landesteg fest und sprang an Land.
    »Zur Stelle«, sagte er. »Hallo, Nicole. Hübsch wie immer, und noch ein bisschen hübscher. Hallo, Zamorra. Welches Viehzeug jagst du diesmal?«
    »Du wirst es dir bald ansehen können«, erwiderte der Professor.
    »Hast du es eben beobachtet?«, war Bill Flemings Frage.
    »Ja, mein Freund. Und wenn du nichts dagegen hast, wollen wir gleich noch mal hinaus auf See. Hast du genügend Sprit im Tank?«
    »Genug für vier bis fünf Stunden«, sagte der Amerikaner.
    »Und möchtest du eine Verschnaufpause einlegen?«
    Fleming schüttelte den Kopf und grinste dabei.
    »Mich hat Zamorra gerufen, alter Junge. Bei dem ist ständig Einsatz, falls du es noch nicht weißt. Da gibt es keine Pausen. Von mir aus können wir starten.«
    Zamorra nickte und nahm Nicoles Arm.
    »Komm«, sagte er. »Jetzt hast du zwei, die auf dich Acht geben. Oder möchtest du lieber auf der Insel bleiben?«
    Nicole schüttelte ihre blonde Mähne und ging den Männern voran, ohne zu antworten. Mit einem eleganten Sprung war sie auf dem Boot.
    Eine Minute später glitt die Yacht schon wieder aus dem Hafen.
    Zamorra gab Bill Fleming zwischendurch kurze Anweisungen für die Route.
    Dann sahen sie zum zweitenmal, wie der mächtige Ukupa Lupa sich durch die See wälzte.
    »Da vom«, sagte Zamorra. »Halte direkt darauf zu. Aber komme ihm nicht zu nahe. Wir müssen damit rechnen, dass deine Yacht für ihn wie ein Spielzeugschiffchen ist.«
    »Lass mich nur machen«, sagte Bill Fleming darauf. »Wir bleiben zunächst einmal in gehöriger Entfernung.«
    »Sieh doch, Bill!«, rief Nicole aufgeregt dazwischen. »Er hat uns bemerkt, und jetzt taucht er weg!«
    Tatsächlich entstand etwa hundert Meter vor der Yacht eine mächtige Bewegung.
    Gischtend spritzte das Wasser hoch, als der Koloss aus der Tiefe die Oberfläche verließ und sich unsichtbar machte.
    Ein gewaltiger Strudel entstand, als er völlig wegtauchte. Es war, als hätte eine unsichtbare Kraft ein riesiges Loch in die Wasseroberfläche geschnitten.
    Ukupa Lupa war verschwunden.
    Über ihm schlugen die Wellen des Atlantik zusammen. Dann lag das Meer ruhig wie zuvor, als sei nichts geschehen.
    »Er beobachtet uns«, meinte Nicole.
    Bill Fleming nickte. Auch er hatte das Gefühl, dass Ukupa Lupa ihnen noch eine Extravorstellung geben würde.
    Sie brauchten nicht lange darauf zu warten.
    ***
    Er kam von unten her, steil von unten, und sie merkten ihn nicht.
    Der Motor der Yacht surrte im Leerlauf. Leicht kräuselnde Wellen hoben das Boot sacht an und ließen es fast auf der Stelle treiben. Fleming wusste, dass er den Motor nicht abstellen durfte. Er musste jederzeit Gas geben und starten können.
    Der Angriff Ukupas kam völlig unerwartet.
    Plötzlich wurde die Yacht von Riesenkräften hochgehoben, klatschte schräg aufs Wasser zurück.
    Bill Fleming wartete nicht. Er brachte die Maschine auf volle Fahrt voraus.
    »Noch mehr Gas!«, rief Zamorra ihm zu.
    »Es geht nicht! Ich habe volle Pulle gegeben, und das Boot bewegt sich nicht!«
    Der Motor drehte fast durch, lief auf Höchsttouren, aber die Yacht kam keinen Meter voran!
    »Er hält das Boot fest!«, schrie Bill Fleming. »Er ist stärker als der schwere Motor! Das Ding zieht einfach nicht an!«
    »Du musst versuchen, mit schnellen Drehbewegungen wegzukommen!«, schlug Zamorra vor. »Er kann niemals so schnell sein wie das Boot! Reiß das Steuer herum!«
    Mit aller Kraft schlug Fleming das Steuer ein. Der Motor heulte auf, drückte die Yacht einmal halb um die eigene Achse.
    »Er lässt nicht locker, aber er kann sich nicht so schnell drehen!«, rief Bill Fleming. »Festhalten, Nicole! Halt dich fest, Zamorra! Ich werde die Yacht ein paar Mal drehen!«
    Nicole Duval war mit einem Satz in der Kajüte, hielt sich an dem Tisch fest, der unbeweglich, mit vier großen Schrauben im Boden versenkt, in der Mitte stand.
    Zamorra stand Backbord und hielt sich am Schutzdach neben dem Steuer fest.
    Da fauchte die Yacht herum, drehte sich ein paar Mal im Kreise. Aber noch immer nahm sie keine Fahrt auf.
    »Er gibt nicht auf!«, rief Bill Fleming. »Aber er soll weder uns noch die Yacht haben! Aufgepasst, Zamorra! Ich steure jetzt gegen!«
    Ganz plötzlich riss der Amerikaner das Fahrzeug aus piner Linksbewegung heftig nach rechts. Das Boot

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