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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab es kaum einen Zweifel an Kennofs Erfolg. Handelte er jedoch nach irgendeiner X-Logik, dann konnten unzählige Dinge geschehen, die der Detektiv nicht voraussagen konnte.
    „Schwester Marion", begann Richard Kennof sanft. „Ich habe soeben herausgefunden, daß Sie ein Robot sind."
    Die Schwester sah ihn an. Kennof duckte sich.
    „Ich werde Dr. Le Boeuf davon unterrichten", erklärte die Maschine.
    „Langsam, mein Freund!" rief Kennof hastig. „Hat dir nicht Dr. Le Boeuf befohlen, daß du mich ununterbrochen bewachen mußt?" Der Roboter schwieg einige Zeit. „So lautete der Befehl", sagte er dann.
    Kennof hob den Zeigefinger seiner rechten Hand.
    „Trotzdem ist es unumgänglich, daß du den Arzt sofort über meine Entdeckung unterrichtest, denn sie könnte ernste Folgen haben", mahnte er.
    „Das muß ich tun", bejahte die Maschine und setzte sich in Gang.
    „Halt!" brüllte Kennof. „Willst du einen Befehl übertreten und mich hier unbewacht liegen lassen?"
    „Auf keinen Fall", meinte der Robot.
    Grob sagte Kennof: „Nun geh schon und hole den Doktor, bevor etwas passiert. Und vergiß nicht, auf mich aufzupassen. Du darfst mich nicht verlassen, hörst du! Das war der Befehl. Aber du mußt Le Boeuf erzählen, was ich weiß. Worauf wartest du? Geh! Paß auf! Bleibe hier! Geh! Bleibe hier! Geh! Bleibe hier!"
    Er sprach noch, als es schon längst vorbei war. Die Schutzvorrichtung in dem positronischen Gehirn der Maschine war in Aktion getreten und hatte es kurzgeschlossen. Der Robot hatte die beiden gegensätzlichen Anordnungen nicht koordinieren können. Der Erfolg von Kennofs Vorhaben war davon abhängig gewesen, ob Dr. Le Boeuf wirklich den Befehl erteilt hatte, daß sich Schwester Marion ständig bei dem Detektiv aufhalten mußte.
    Kennof kletterte aus dem Bett. Kein positronischer Prozessor konnte mit zwei gegensätzlichen Befehlen von gleicher Dringlichkeit fertig werden. Die einzige Ausweichmöglichkeit, die einer solchen Maschine blieb, war die Zuflucht in eine Art maschineller Schizophrenie.
    Eine rasche Untersuchung bestätigte Kennof, daß es sich um einen terranischen Roboter handelte. Von ihm drohte keine Gefahr mehr. Mochten sich die beiden Ärzte am nächsten Morgen ruhig den Kopf zerbrechen, was ihre Schwester in diesen Zustand versetzt hatte.
    Für Kennof war es nun wichtiger, sich in den Besitz des Mikrodeflektors und des Mikrokoms zu bringen und einen Streifzug durch die Höhlen zu unternehmen. Das Versteck für seine Geräte lag eine Etage höher. Er wagte nicht, den Aufzug zu benutzen, da er befürchten mußte, durch den Lärm der Motoren die Männer der ISC anzulocken. Eine Treppe war nicht vorhanden. Der Lift wurde in einem freien Schacht geführt. Kennof entschloß sich, an den Kabelsträngen nach oben zu klimmen. Er kroch auf das Dach der kleinen Kabine. Wenn jemand auf die Idee kam, den Lift zu benutzen, solange er hier hing, dann konnte er sich nicht mehr retten. Kennof zog seinen schweren Körper mit affenähnlicher Behendigkeit an den Drahtseilen empor. Stellenweise war das Kabel beschädigt. Kennof riß sich an den Metallstacheln die Hände wund.
    Schließlich erreichte er sein Ziel und schwang sich auf festen Boden. Er schlich zu dem Regal. Seine Sachen befanden sich noch auf ihrem Platz. Kennof arbeitete schnell und sicher. Sekunden später war er bereits wieder auf dem Rückweg. Er wischte seine Hände an einem Handtuch ab und versteckte es dann in einem Müllschlucker.
    Kennofs Vorstellungen von seinen nächsten Unternehmungen waren mehr als vage. Da er keine Anhaltspunkte besaß, mußte er auf gut Glück losmarschieren.
    Es war kurz vor Mitternacht. Er trat durch die gleiche Tür, wo vor wenigen Wochen Dunbees Flucht begonnen hatte. Er schaltete den Mikrodeflektor ein, um vor unvorhergesehenen Begegnungen gesichert zu sein. Kennof erreichte den Schacht, in den Dunbee gestürzt war, und blieb stehen. Der Hauptgang führte zwar weiter, aber Kennofs Gefühl entschied sich für das Loch in der Erde. Er ließ sich hineingleiten und langsam abwärts rutschen. Dem dünnen ISC-Anzug würde diese Behandlung nicht gerade guttun, jedoch konnte er sich darüber den Kopf später noch zerbrechen.
    Der Detektiv vergewisserte sich, ob die wertvollen Geräte, die ihm Shane beschafft hatte, die Klettertour unbeschädigt überstehen konnten.
    Dann war er hindurch. Seine Augen erfaßten eine beeindruckende Szenerie. Ein mattes Licht beleuchtete das ausgedehnte Gewölbe. Verzerrte Schatten

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