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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Furcht berührte. Wie kam die ISC in den Besitz eines solchen Gerätes, das nach Kennofs Überzeugung noch nicht einmal bei der Solaren Abwehr bekannt war? Zufall? Auf keinen Fall!
    „Beugen Sie sich etwas nach vorn", verlangte Dr. Le Boeuf brummig.
    Er zog ein straffes Band über Kennofs Kopf. Unzählige dünne Kabel gingen davon aus. Piotrowski, der hinter dem Gerät stand und anscheinend die aufgezeichneten Werte ablas, sagte erstaunt: „Sie scheinen ja allerhand Probleme in Ihrem Schädel herumzuwälzen."
    „Verwirren Sie den Mann nicht", fuhr ihn Le Boeuf an. „Notieren Sie die Ergebnisse."
    Piotrowski sah seinen Kollegen böse an. Die Schwestern standen abwartend im Hintergrund. Kennof versuchte, seine erregten Gedanken einzudämmen. Jetzt durfte er sich nicht durch eine Dummheit verraten.
    „Fertig!" meldete Piotrowski nach einiger Zeit.
    Kennof wurde von dem Band gelöst. Die Schwestern schafften das geheimnisvolle Gerät aus seiner Sichtweite.
    „Sie können sich dort drüben in das Bett legen und bis morgen schlafen", sagte Dr. Le Boeuf. „Da das in den nächsten Jahren Ihre hauptsächliche Beschäftigung sein wird, dürfte es Ihnen nicht allzu schwer fallen."
    Er lachte schallend. Piotrowski steuerte ein schrilles Gekrächze bei.
    „Schwester Marion wird bei Ihnen bleiben", fuhr der Arzt fort. „Wenn Sie wollen, wird sie Ihnen ein Schlafmittel geben."
    Die Schwester! Er hätte damit rechnen müssen, daß sie ihn nicht allein lassen würden. Trotzdem machte er einen schwachen Versuch, den Mediziner umzustimmen.
    „Schwester Marion kann schlafen, Doktor. Ich komme schon klar."
    „Sie wird dasein", sagte Le Boeuf bestimmt. Kennof zuckte die Achseln und ließ sich zu dem Bett führen. Er deckte sich sorgfältig zu. Etwa eine halbe Stunde später verschwanden die beiden Ärzte mit einer Schwester.
    Die Frau, die über Kennofs Ruhe wachen sollte, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich schweigend neben das Bett. Sie war groß und schlank, mit einem ausgeprägten, formschönen Gesicht.
    Sie kann doch nicht die ganze Nacht über hier sitzen bleiben, dachte Kennof verzweifelt. Irgendwann muß sie doch einmal von hier weggehen oder einschlafen.
    Zwei Stunden später hatte sich seine Lage noch nicht geändert. Nahezu unbeweglich hockte die Schwester neben ihm. Kennof hatte schließlich einen Einfall.
    „Schwester Marion", bat er, „kann ich etwas zum Trinken haben?"
    „Natürlich", sagte sie freundlich. Kennof triumphierte. Doch dann sah er mit schmerzlicher Enttäuschung, wie sie einem Schrank eine Flasche entnahm und ein Glas mit Flüssigkeit füllte.
    Tee, dachte Kennof erbittert, ausgerechnet Tee!
    Er schlürfte mit vorgetäuschtem Behagen. Wahrscheinlich hatte sie auch etwas zum Essen ganz in der Nähe aufbewahrt. Es war zwecklos, sie danach zu schicken. Auf diese Weise konnte er sie niemals loswerden.
    Als Kennof annahm, daß zwei weitere Stunden verstrichen waren, spielte er bereits mit dem Gedanken, den Verrückten zu mimen. Er begann, die Frau intensiver zu beobachten. Bisher hatte sie die Augen nicht ein einziges Mal geschlossen, um anzudeuten, daß sie müde war. Der Raum war schwach beleuchtet.
    War es möglich, daß sie überhaupt nicht schlafen würde? Sie blinzelte noch nicht einmal mit den Augen. Ein eiskalter Schauer lief über Kennofs Rücken. Das war es!
    Angestrengt starrte er sie an. Ihre Pupillen blickte nach vorn, ohne, daß sich die Lider einmal bewegt hätten. Schwester Marion war überhaupt keine Schwester!
    Sie war noch nicht einmal eine Frau! Sie war ein Robot! Instinktiv kroch Kennof etwas weiter in die Decken hinein. Als ehemaliger Agent verstand er eine ganze Menge von Robotern. Von irdischen Robotern! Es war aber möglich, daß die Maschine, die Schwester Marion verkörperte, kein terranischer Robot war. Ebensowenig wie das Frequenzmeßgerät auf diesem Planeten erbaut worden war.
    Kennof wußte, daß er ohne Waffe niemals einen Kampf riskieren konnte. Es gab nur eine einzige Möglichkeit: Er mußte das positronische Gehirn des Roboters kurzschließen. Bei der Logik eines terranischen Maschinenmenschen wäre das für Kennof einfach gewesen. War das Ding jedoch von einer fremden Technik hergestellt worden, dann war es durchaus möglich, daß es nach einer fremden Logik handelte. Es gab hier so viele Möglichkeiten, daß Kennof nicht daran zu denken wagte.
    Nun los, alter Dick, dachte Kennof. Worauf wartest du?
    Wenn der Roboter nach terranischen Grundsätzen gebaut war,

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