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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, blieb der Durchgang geöffnet.
    Kennof schnalzte mit der Zunge. Was immer die Intertime Sleeping Corporation zu verbergen hatte - es mußte auf diesem Wege zu finden sein. Kennof schob sich in den Geheimgang hinein. Auch er war beleuchtet, ein Zeichen, daß er oft benutzt wurde. Aus der Ferne vernahm der Detektiv ungewisse Geräusche. Er beeilte sich. Es wurde heller. Männerstimmen waren zu hören. Kennofs Herz schlug schneller. Er unterdrückte seine Aufregung. Der Weg bog im rechten Winkel ab. Gleich dahinter mußte sich ein großer Raum befinden. Jedes Geräusch vermeidend, überwand Kennof die letzten Meter.
    Die Höhle, in die er eindrang, war nicht ganz so groß wie die übrigen. Zuerst sah er sechs Männer in der blauen Kleidung der ISC. Dann erblickte er einen weiteren Mann - einen, den er kannte: Jubilee!
    Kennof unterdrückte einen Aufschrei. Jubilee lag, anscheinend bewußtlos, auf dem nackten Boden. Hinter dem Trinker, der zusammen mit Kennof nach Wyoming gekommen war, ragten metallische Stäbe senkrecht aus dem Felsen. Sie bildeten einen Halbkreis von etwa zehn Metern Durchmesser. Sie erinnerten Kennof irgendwie an eine Manege. Weit über den offenen Stäben, fast unter der Höhlendecke, schwebte, allen Gravitationsgesetzen zum Trotz, eine rötlich strahlende Metallkugel.
    Kennof vergaß fast zu atmen. Alles wirkte fremdartig und bedrohlich. Er hatte niemals etwas Derartiges gesehen und konnte sich nicht vorstellen, was es sein sollte.
    Zwei der Männer hoben Jubilee auf. Rücksichtslos zerrten sie ihn zwischen den Stäben hindurch in das Innere der Manege. Dann zogen sie sich hastig zurück. Einsam und verloren lag Jubilee fünfzehn Schritte von Kennof entfernt.
    Du kannst ihm nicht helfen, alter Dick, beruhigte Kennof seine Nerven.
     
    *
     
    Und dann verschwand Jubilee! Sein großes, rotes Gesicht löste sich in Nullzeit vor Kennofs Augen auf. Es war, als hätte zwischen den geheimnisvollen Metallstäben niemals ein lebendiger Mensch gelegen. Jetzt erst bemerkte er, daß gleichzeitig mit Jubilees Verschwinden das Ortungsgerät ein zweites Mai angesprochen hatte. Nun wußte er, was die fremdartige Apparatur bedeutete: Er stand vor einem Materietransmitter! Und es war keiner, wie er im Solaren Imperium benutzt wurde.
    Kennofs Gedanken wirbelten durcheinander. Er wagte nicht, eine Bewegung zu machen. Die sechs Männer strebten dem Ausgang zu. Schweigend gingen sie nebeneinander, als hätten sie ihre Stimmen bei dem unheimlichen Geschehen verloren.
    Voll Entsetzen erfaßte Kennof die Bedeutung der ersten Reaktion des Ortungsgerätes: Lester Duncan, der Politiker, war durch den Transmitter an einen unbekannten Ort befördert worden. Wenn die ISC mit allen Schläfern derartig verfuhr, wer waren dann die Menschen in den Schlafkammern? Kennof, der alles andere als sensibel war, konnte ein Gefühl des Grauens nicht abwehren.
    Er sollte keine Gelegenheit haben, noch länger nachzudenken. Als der letzte der sechs Männer auf gleicher Höhe mit dem Detektiv war, fiel der Mikrodeflektor aus.
    Kennof wurde sichtbar. Der Transmitter mußte das Gerät in seiner Wirkung beeinflußt haben. Kennof wartete nicht, bis er entdeckt wurde. Mit einem gewaltigen Satz warf er sich über den Mann. Seine Schulung in der Solaren Abwehr hatte modernste Nahkampfmethoden eingeschlossen. Mit zwei gezielten Schlägen setzte er seinen Gegner außer Gefecht.
    Die anderen waren bereits im Gang verschwunden. Kennof mußte auf dem schnellsten Wege aus dieser Höhle heraus. Da sie nur einen Zugang besaß, bildete sie eine gefährliche Falle. Innerhalb weniger Minuten würden die fünf ISC-Männer wieder auftauchen, um nach dem Verbleib ihres Kollegen zu forschen. Kennof untersuchte den am Boden Liegenden nach einer Waffe. Er hatte kein Glück.
    Er rannte aus der Transmitter-Station. Es ging nicht mehr darum, bei der Gesellschaft nach gesetzwidrigen Geschehnissen zu suchen, sondern Kennofs Leben war bedroht. Er konnte sich nicht vorstellen, daß ihn die ISC mit seinem Wissen unbeschadet freilassen würde. Er gelangte unbehelligt bis zu dem Schacht, der in die Schlafhöhle führte. Da erklangen die Stimmen der fünf Männer. Wahrscheinlich kamen sie schon zurück. Ohne zu zögern, kroch er wiederum in das Loch und arbeitete sich in das große Gewölbe hinab. Hier war er vorerst sicher.
    Er konnte sich gut ausmalen, was nun geschehen würde. Wenn sie den Bewußtlosen fanden, würden sie Clinkskale und die Ärzte benachrichtigen. Eine

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