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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Duensing
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Wissenschaftlern mit.
    Die Vorbereitungen waren schnell getroffen.
    Vier Männer holten ein uralt wirkendes Bild, das sie in einem Gang von der Wand abgehängt hatten. Sie säuberten es von Spinnweben und stellten es in der Bibliothek auf.
    Das Gemälde zeigte das Porträt eines alten Mannes, in dessen zerknitterten Gesicht zwei gütig blickende Augen auf die versammelten Männer starrten.
    Das Experiment begann.
    Die Männer und Nicole — man hatte sie aus der Küche geholt — faßten sich an den Händen. Die zwei Wissenschaftler jeweils am Ende des Halbkreises berührten das Gemälde.
    Alle schlossen die Augen.
    Nichts geschah.
    Trotzdem warteten sie länger als eine Minute. Zamorra kam sich irgendwie lächerlich vor und bedauerte es, überhaupt auf Dr. Breunigs Vorschlag eingegangen zu sein.
    Der Geisterjäger öffnete die Augen und ließ Nicoles Hand und die von Breunig los.
    »War wohl nichts?« lächelte der Astrologe gequält. Seine Mundwinkel zuckten nervös. Enttäuschung lag in den Blicken der übrigen Männer.
    Doch in diesem Moment fuhren alle zusammen.
    Ein teuflisches Gelächter klang durch das Zimmer, steigerte sich zu einem infernalischen Kreischen und verschwand dann so plötzlich, wie es gekommen war.
    »Das Bild!«
    Die Stimme eines der Wissenschaftler gellte durch die Bibliothek. Professor Zamorras Kopf ruckte herum.
    Das Gemälde schien plötzlich zu leben.
    Der Kopf des uralten Mannes bewegte sich. Das gutmütige Leuchten in seinen Augen war einem haßerfüllten Funkeln gewichen. Die welken Lippen schienen sich zu bewegen.
    Dann fiel das Gemälde plötzlich in sich zusammen. Sekundenbruchteile später war nur noch eine Staubwolke zu sehen, die von einem eisigen Luftzug verweht wurde.
    Nicole preßte sich fest gegen Zamorra. Aus ihrem Mund drangen unzusammenhängende Worte.
    Die anderen standen alle wie gelähmt.
    Zamorra entwicktelte plötzlich Aktivität. Er sprang auf die Stelle zu, an der sich das Bild befunden hatte, zog sein geheimnisvolles Amulett hervor und hielt es mit der ausgestreckten Hand dorthin, wo noch kurz zuvor die verwehende Wolke sich befunden hatte.
    Doch der Spuk war vorbei. Das Amulett zeigte keinerlei dämonische Strahlung mehr an.
    »Mein Gott«, murmelte Dr. Breunig und fuhr sich über die Augen. »Das gibt es doch alles gar nicht. Wenn das so weiter geht, schnappe ich noch über.«
    Ähnliche Redensarten klangen von allen Seiten auf. Die Männer setzten sich in die Sessel, die schon für sie bedrohliche Größen angenommen hatten.
    Auch in der Bibliothek hatte sich verschiedenes verändert. Es sah so aus, als wären alle Gegenstände größer geworden.
    In Wirklichkeit aber waren nur die Menschen schon wieder um ungefähr fünf Zentimeter kleiner geworden.
    »Das Essen ist fertig«, sagte Nicole nach wenigen Minuten und riß die Männer aus ihrer Lethargie.
    Nicole versuchte zu lächeln.
    »Natürlich wird es nicht so umfangreich, wie gestern sein. Kommen Sie trotzdem bitte, meine Herren. Unser Körper braucht eine Stärkung, auch wenn wir alle kaum Appetit haben.«
    Sie ging zur Tür.
    Zamorra stellte fest, daß Nicole in der letzten Stunde wenigstens wieder um fünf Zentimeter kleiner geworden war.
    »Nun los, Messieurs«, sagte er lautstark, als keiner der Männer Anstalten machte, Nicole zu folgen. »Sie werden doch meiner reizenden Begleiterin keinen Korb geben wollen?«
    ***
    Zwei weitere Stunden waren vergangen.
    Der Schrumpfungsprozeß nahm immer erschreckendere Formen an. Professor Zamorra war höchstens noch fünfzig Zentimeter groß.
    Die ersten Schwierigkeiten stellten sich ein.
    Einigen der Männer war es nicht mehr möglich, über den Tisch zu sehen. Andere gelangten nur durch Kletterkunststücke in die zu groß gewordenen Sessel.
    Ihre Kleidungsstücke erinnerten an einen Faschingsball, so wahllos zusammengewürfelt waren die Sachen, die alle trugen.
    Sie hatten alle mit wenig Appetit gegessen, obwohl die Schuld sicherlich nicht an Nicoles Kochkünsten gelegen hatte.
    Die Zeit verrann.
    Zamorra starrte zur Zimmerdecke, die in luftiger Höhe über ihm thronte.
    Der Geisterjäger hielt es nicht mehr auf seinem Platz aus und erhob sich. Nicole, die neben ihm saß, zuckte erschrocken zusammen und sah Zamorra fragend an.
    »Bleib nur sitzen«, sagte der Meister des Übersinnlichen leise. »Ich halte es hier nicht mehr aus und unternehme nochmals einen Streifzug durch das Schloß. Vielleicht entdeckte ich doch etwas, das uns weiterhelfen könnte.«
    »Soll

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