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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Duensing
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ich nicht doch mitkommen?« fragte die hübsche Französin müde. Die Anstrengungen der letzten Stunden standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Du bleibst hier«, sagte der Geisterjäger bestimmt. »Ich bin bald wieder zurück.«
    Zamorra begann einen weiteren Rundgang durch die endlos erscheinenden Gänge. Wie magisch zog es ihn immer wieder zu der großen Tür, hinter der er das Geheimnis des Schlosses und ihrer fatalen Lage vermutete.
    Doch alle Versuche dort einzudringen, scheiterten. Auch sein Amulett versagte erneut.
    Zamorra lehnte sich resignierend gegen die kalte Wand, starrte auf eine große schwarze Spinne, die sich am seidenen Faden von der Decke herunterließ.
    Der Parapsychologe wandte sich angeekelt ab.
    Er ging weiter und sah eine alte Pistole an der Wand hängen. Daneben hingen ein Pulverhorn und ein Beutel mit Bleikugeln.
    Zamorra überprüfte das Pulver und stellte fest, daß es noch brauchbar sein mußte. Schon seit langem ärgerte er sich darüber, daß er seine eigene Waffe auf Château de Montagne zurückgelassen hatte. Doch die genauen Sicherheitsbestimmungen auf den Flughäfen, erlaubten nicht mehr, eine Waffe mitzunehmen.
    Er begann die alte Pistole zu laden. Sie wirkte überdimensional in seinen klein gewordenen Händen.
    »Hoffentlich fliegt mir das Ding nicht um die Ohren«, murmelte der Geister jäger leise, als er mit der geladenen Pistole auf das metallverzierte Portal zuschritt.
    Professor Zamorras Augen suchten das Türschloß.
    Er holte tief Luft, richtete den Lauf der Waffe darauf und drückte ab.
    Ein ohrenbetäubender Knall erschallte. Dem Dämonenkiller wurde die Pistole aus der Hand geprellt, und klatschte einige Meter weiter dumpf zu Boden.
    Beißender Pulverdampf kitzelte Zamorras Nase und ließ ihn nach Luft schnappen.
    Er trat einige Schritte zurück und wartete, bis sich die blauen Rauchschwaden verzogen hatten.
    Professor Zamorra stöhnte enttäuscht auf. Die Kugel hatte an der Tür nicht einmal einen Kratzer hinterlassen.
    Er gab der Pistole einen verächtlichen Tritt und beschloß, zu seinen Gefährten zurückzugehen.
    ***
    Sie wurden immer kleiner.
    Die Räume und alle darinnen sich befindenden Gegenstände nahmen erschreckend große Formen an.
    Professor Zamorra war jetzt noch ungefähr fünfzig Zentimeter groß.
    Immer neue Probleme tauchten auf. Alltägliche Dinge zu verrichten, wurden zu unerträglichen Qualen.
    Wieder hatten sie sich alle in der Bibliothek versammelt. Sie saßen auf dem Teppich, denn um auf die Sessel zu klettern, waren sie einfach zu müde.
    Die Bücherregale ragten wie Steilwände empor. Ein herunterfallendes Buch hätte leicht einen Menschen erschlagen können.
    Sie waren zu winzigen Zwergen geworden und wurden immer noch kleiner. Der dämonische Bannkreis lag noch immer über den Gemäuern des alten Schlosses.
    Die meisten der Männer hatten bereits resigniert, standen diesem teuflischen Spuk hilflos gegenüber. Nur in Professor Zamorras, Nicoles und Dr. Breunigs Augen leuchteten noch Energie und Ausdauer.
    Der Dämonenkiller gab niemals auf, wenn es gegen Dämonen, Geister oder ähnliche Geschöpfe der Finsternis ging.
    Er wußte, daß dieser Verkleinerungsprozeß zu einem bestimmten Plan gehörte. Irgendwann würde der Große Lauriel persönlich in Erscheinung treten, und dann hoffte der Meister des Übersinnlichen auf seine Chance.
    Das geheimnisvolle Amulett gab ihm immer wieder neue Kraft und Zuversicht.
    Nicole Duval kaute an einem Zwieback, den sie gerade noch mit beiden Händen halten konnte.
    Träge verrannen die Minuten, wurden zu Stunden, die sich im endlosen Meer der Zeit verloren.
    Professor Zamorra richtete sich plötzlich auf.
    Fast mechanisch registrierte er, daß er schon wieder um ungefähr fünf Zentimeter kleiner geworden war.
    Wie eine Säule ragte vor ihm das Bein eines Tisches empor. Der Geisterjäger fuhr sich über die schweißglänzende Stirn. Roland Breunig zwinkerte kurzsichtig und erhob sich ebenfalls.
    »Es ist zum Verrücktwerden«, klang seine Stimme auf. »Wie lange soll das denn noch gehen, Professor? Wir sind jetzt schon über dem Zwergenstadium hinaus. Glauben Sie, daß wir in den nächsten Stunden noch kleiner werden?«
    Zamorra wußte es nicht.
    »Wenn wir noch kleiner werden, dann wird es uns bald nicht mehr geben, Doktor«, antwortete er ruhig. »Wenn es so weitergeht, könnte uns jedes Sandkorn erschlagen. Doch ich hoffe, daß wir bald die Grenze erreicht haben werden.«
    Er machte eine kurze

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