Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Duensing
Vom Netzwerk:
ihnen aus ihrer Lethargie gerissen. Der Wille zum Überleben begann in einigen Augen zu funkeln.
    »Wir sollten uns alle bewaffnen«, rief Herbert Vetterli. »Bestimmt gibt es hier noch mehr Spinnen oder anderes Ungeziefer, die uns als sichere Beute betrachten werden.«
    »Dort drüben steht mein Nähkorb«, flüsterte Nicole. »Doch paßt nur auf, daß keiner hineinfällt. Er würde es bestimmt nicht überleben.«
    Einige Minuten später waren die Männer alle bewaffnet. Wie Schwerter hielten sie die Nadeln in den Fäusten.
    Professor hatte sich mit einer Stricknadel bewaffnet, die er wie einen Speer in den Händen hielt.
    Orlando schüttelte den Kopf und stützte sich auf sein »Schwert«.
    »Wenn mir das jemand vor einigen Tagen gesagt hätte, wäre ich ihm an den Kragen gegangen!«
    Die anderen nickten zustimmend.
    Scheu starrten sie alle auf die tote Spinne. Plötzlich gellte ein neuer Schrei durch den Raum, ließ alle erschrocken zusammenfahren.
    Sie sahen ein weiteres Ungetüm auf sich zukommen.
    »Eine Schlange«, stieß jemand erschrocken hervor.
    »Normalerweise ein ganz kleiner erbärmlicher Wurm«, sagte der Geisterjäger und hielt seinen »Speer« wurfbereit. »Jetzt natürlich wirkt das Tier, da wir so winzig sind, wie eine Schlange.«
    Der riesenhaft wirkende Wurm schlängelte sich näher. Die Menschen stoben auseinander.
    Nicole versteckte sich mit Zamorra hinter einem Sesselbein, das für sie den Umfang einer tausendjährigen Eiche hatte.
    Der Wurm kroch, heran und dann einfach weiter. Er kümmerte sich nicht um die kleinen Menschen.
    Nicole atmete auf. Sie preßte Zamorras Hand. Ihr ernster Blick traf den Professor.
    »Wann kommen wir hier nur raus?« sagte sie flehend. »Wir können doch nicht noch kleiner werden!«
    Der Parapsychologe zuckte mit den Achseln.
    »Vorsicht«, zischte er dann.
    Die Französin duckte sich instinktiv. Ein immer lauter werdendes Summen war zu vernehmen, dann strich ein großer Vogel über Nicole hinweg und verschwand mit surrendem Flügelschlag.
    Zamorra mußte grinsen.
    »Eine gemeine Stubenfliege«, lächelte er. »Doch sie würde dir soviel Blut aussaugen, daß du niemals überleben kannst.«
    Nicole schlug die Hände vors Gesicht.
    Der Geisterjäger nahm die bildschöne Frau in seine Arme und fuhr ihr tröstend über das Haar.
    Er ahnte, daß dies erst der Anfang gewesen war…
    ***
    Sie waren wieder kleiner geworden.
    Professor Zamorra hatte jetzt die stattliche Größe von acht Zentimetern erreicht.
    »Bleib doch hier«, sagte Nicole mit zuckenden Lippen. Ihre schönen Augen flehten den Geisterjäger an, doch der schüttelte nur ernst den Kopf.
    »Ich kann nicht länger warten. Ich muß hoch in den ersten Stock, jetzt kann es mir noch gelingen die Treppenstufen zu überwinden. In kürzester Zeit wird es nicht mehr möglich sein, denn dann bin ich zu klein dafür geworden. Vielleicht finde ich eine Möglichkeit, um in den Raum einzudringen.«
    Der Parapsychologe faßte Nicole unters Kinn und hob ihren Kopf leicht an.
    »Wird schon klappen«, murmelte er heiser. »Lange kann es nicht mehr dauern, und dann wird sich der Große Lauriel melden. Du darfst keine Angst um mich haben, Cherie. Ich habe noch immer mein Amulett, das schon mit vielen Geistern und Dämonen fertig geworden ist. Es wird mir auch im Kampf gegen diesen Dämonenzwerg hilfreich zur Seite stehen.«
    Nicole nickte nur. Das blonde Haar hing ihr strähnig ins verschmutzte Gesicht. Von ihrem sonst so tadellosem Make-up, war nichts mehr zu sehen.
    Nicoles Mundwinkel zuckten stärker. Sie befand sich am Ende ihrer Nervenstärke.
    Professor Zamorra lächelte und hauchte der verzweifelten Frau einen Kuß auf die roten Lippen.
    »Ich gehe jetzt«, murmelte er leise. »Mein Gefühl und mein Instinkt sagen mir, daß es nur eine Lösung unseres Problems gibt. Und diese Lösung befindet sich oben in diesem verschlossenen Raum.«
    »Hals und Beinbruch, Zamorra«, sagte Nicole Duval und barg ihren Kopf an seiner Schulter. Der Meister des Übersinnlichen machte sich frei und lief los.
    Er benötigte über fünf Minuten, um die steinernen Treppenstufen zu errei-, chen. Wie ein Gebirgsmassiv ragte die Freitreppe vor ihm in die Höhe.
    Professor Zamorra kratzte sich am Hinterkopf.
    Es gelang ihm gerade noch mit den Händen die obere Kante der Stufe zu erreichen.
    Der Dämonenkiller zog sich in die Höhe.
    Es klappt, dachte Zamorra zufrieden. Doch noch immer wären mehr als dreißig Stufen zu bewältigen.
    Nach der

Weitere Kostenlose Bücher