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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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mich von Sterne und ging wieder die Treppen hinunter.
    Noch immer standen ein paar unentwegte vor dem Haus und stierten hinauf zur Wohnung und den Praxisräumen des Toten, als ob es dort irgend etwas zu sehen gäbe.
    Ich setzte mich wieder in meinen Jaguar und fuhr die paar Straßen weiter bis zu dem Haus, in dem Mrs. Vanderloom wohnte. Besser gesagt: ich wollte dorthin.
    Schon von weitem sah ich die Absperrung. Feuerwehrwagen standen auf der Straße. Uniformierte Polizisten riegelten ein großes Stück Straße ab. Rauch stieg dünn in der Gegend auf, wo das Haus der Vanderlooms stand.
    Meine Polizeisirene machte die Straße frei. Sogar die Cops von der Absperrung sprangen zur Seite.
    Und dann sah ich es. Den Rest eines Hauses. Die kümmerliche Ruine, aus der noch dünner Rauch aufstieg.
    Ich stieg aus. Meine Lippen lagen fest aufeinander. Langsam ging ich auf einen Mann zu, der eine Feuerwehruniform mit silbernen Rangabzeichen, trug.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich. »Was war denn hier los?«
    Er wandte mir nicht einmal den Kopf zu, so sehr war er mit dem Dirigieren seiner Leute beschäftigt. Im Augenblick bemühten sie sich gerade, mit Hilfe eines Metallseils eine stehengebliebene, einsturzgefährdete Giebelwand umzureißen.
    »Dynamit«, sagte der Feuerwehrboß. »Eine unverschämt große Ladung.«
    »Waren Leute im Haus?«
    »Wenn welche drin waren, wird man von ihnen jedenfalls kaum noch etwas finden. Sie sehen ja, was für einen Krater das Dynamit gerissen hat. Da bleibt von Menschen, die in der Nähe waren, nichts übrig…«
    Ich starrte lange auf die Ruine. Wieder zwei Kameraden, dachte ich. Zwei Mann. Wahrscheinlich deshalb gestorben, weil sie wie ich glaubten, daß die Gangster nach der blutigen Abfuhr nicht wiederkommen würden…
    Und Mrs. Vanderloom… Die schöne, geistvolle Frau, die das Werk ihres Mannes fortführen wollte.
    Rasch drehte ich mit um und ging zu meinem Jaguar zurück. Noch in dieser Nacht wollte ich den Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, das stand für mich fest. Noch in dieser Nacht wollte ich dem Teufel gegenübertreten, der Menschenleben wie lästige Insekten zertrat.
    Und dann würde sich ja zeigen, ob gegen diese Halunken wirklich kein Kraut gewachsen war. Das würde sich zeigen.
    ***
    Phil ging noch zwei Schritte, dann befand er sich an der nächsten Tür. Er sah hinein, bemerkte, daß niemand im Zimmer war und drehte sich gelassen um. Er tat so, als hätte er von der drohenden Aufforderung, die Hände zu heben, überhaupt nichts gehört.
    Mit geschickt gespieltem Erschrecken starrte er auf die Pistolenmündung, die ihm Less Jefferson entgegenhielt.
    Trotzdem ging er langsam auf den Gangsterboß zu. Der riß die Waffe höher und machte Anstalten, abzudrücken. Plötzlich ließ er die Waffe überrascht wieder sinken und stierte großen Auges auf Phil.
    Phil bewegte die Lippen, als ob er etwas sagen wollte. Aber er brachte nur einen gequälten Laut heraus, der sich fast wie ein Stöhnen anhörte. Dabei legte er aber den ausgestreckten Zeigefinger der Rechten auf den Handballen der Linken, drehte die Faust, stach mit dem linken Daumen nach unten, führte die rechte Hand flach zum Herz und stammelte dabei unentwegt unverständliche Laute.
    Jefferson runzelte die Stirn. Mit dieser Erscheinung wußte er nicht fertig zu werden.
    »Hay, George und Ben!« brüllte er. »Kommt mal raus!«
    Die beiden letzten Gangster der Bande erschienen. Sie sahen Phil genauso verdattert an wie ihr Chef.
    »Er hat uns belauscht«, raunte ihnen Jefferson zu. »Aber ich weiß nicht, ob er uns gehört hat. Scheint ein Taubstummer zu sein — oder was meint ihr?«
    Phil hörte nicht auf, Gesten zu machen, die in Wahrheit natürlich herzlich wenig mit der Gestensprache der Taubstummen zu tun hatte. Aber er krächzte überzeugend dabei mit seinen unaufhörlich sich bewegenden Lippen.
    Plötzlich preßte Jefferson die Lippen zusammen.
    »Kurz vor dem Aufzug knall ich ihn ab…«, brummte er.
    Phils Gesicht blieb regungslos. Die anderen beiden waren ebenfalls mit gezogenen Pistolen angestürmt gekommen. Dagegen hatte er keine Chance. Gegen eine bereits gezogene Waffe ist es schon fast aussichtslos, aber gegen drei ist es nackter Selbstmord.
    Er stoppte einen Augenblick lang sein Gestenspiel und sah hilflos die drei Gangster an. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht. Er war kein schlechter Schauspieler, und es gelang ihm sogar, so etwas wie einen kindlich verängstigten Gesichtsausdruck

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