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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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schlau.
    »Allerdings«, nickte Phil. »Aber das brauchen Sie Mister Jefferson und seinen Mannen nicht unbedingt zu erzählen. Auch daß ich wiederkommen will, muß er nicht unbedingt erfahren.«
    Der Alte legte die Hand aufs Herz: »Mister, von mir erfährt keiner ein Sterbenswörtchen. Und die Männer, die Sie nachher noch einmal besuchen wollen, schon gar nicht. Viel Glück, Sir!«
    »Danke, danke«, nickte Phil. »Wo ist eigentlich die nächste Telefonzelle?«
    »Vier Blocks weiter rauf!«
    »Nochmals Danke!«
    Phil ging und setzte sich in den Dienstwagen. Er fuhr bis zur Telefonzelle. Dort suchte er den Namen Vermeeren. Es gab ihn dreimal in New York. Aber nur einer von den dreien wohnte in Harlem, und zwar in der 119. Straße.
    »Rechtsanwalt« stand hinter seinem Namen, Phil grinste nur. Er wußte nur zu gut, wieviel Winkeladvokaten es gibt.
    Er ließ das Telefonbuch aufgeschlagen und setzte sich wieder in sein Auto. Langsam, ohne Sirene, rollte es durch die Straßen.
    Die 119. Straße ist nicht allzuweit vom Marling Building entfernt. Knappe sechs Minuten später stoppte Phil seinen Wagen vor einem Haus, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gebäude der Vanderlooms hatte, wenn es auch nicht so sauber wirkte. Hier hauste Vermeeren, das verriet ein großes Schild an der Hauswand.
    Phil stieg die Vortreppe hinan und klingelte.
    Wenig später schlurften Schritte heran.
    Ein grauhaariger Neger öffnete und zeigte beim Sprechen ein Gebiß, das einem wilden Tier alle Ehre gemacht hätte.
    »Mister?« fragte er.
    Phil tippte an die Hutkrempe.
    »Ich möchte Mister Vermeeren sprechen.«
    »Mister Vermeeren wird um diese späte Stunde kaum noch Besuch empfangen«, erklärte der Neger bedauernd.
    »Sagen Sie ihm, Jefferson schickte mich.«
    Der Neger nickte.
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Er ging, war aber gleich darauf wieder da und lud durch eine Handbewegung ein, näherzukommen. Phil trat über die Schwelle.
    Er wurde in ein Arbeitszimmer geführt, in dem es nach einem widerlichen Parfüm roch. Als Phil näher zu dem dicken Mann trat, der in einem Sessel lag und schnaufte, erkannte er, daß dieser süßliche Geruch von dem Mann ausging.
    »Jefferson schickt Sie?« fragte der Dicke.
    »Ich habe Sie doch früher nie bei ihm gesehen!« sagte der Dicke.
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich bin neu bei ihm. Sie hatten heute abend ziemlich starke Verluste, deswegen mußte er seine Mannschaft auffrischen.«
    »Verluste? Etwa bei der Sache mit Vanderlooms Frau?«
    Phil frohlockte. Diese unvorsichtige Frage kam einem halben Geständnis gleich.
    »Ja«, murmelte er. »Dabei hatten sie die meisten Verluste.«
    Er sagte es, ohne überhaupt zu wissen, wovon die Rede war. Er wußte ja zur Stunde noch gar nichts von dem Überfall.
    »Na, rücken Sie schon mit der Sprache raus!« schnaufte der Dicke. »Was will Jefferson von mir? Aber beeilen Sie sich! Ich habe noch eine Verabredung.«
    Vermeeren ließ sich tatsächlich in eine Diskussion ein. Die Worte flogen hin und her, und Phil spielte seine Rolle nicht ungeschickt.
    Woher hätte er wissen sollen, daß sich Jefferson für Mitternacht mit Vermeeren verabredet hatte? Es war zehn Minuten vor Mitternacht und Vermeeren mußte sich sagen, daß Jefferson nicht zehn Minuten, bevor er selber kam, erst noch einen Mann schicken würde.
    Wie gesagt, Phil wußte es nicht. Er merkte es erst, als ungefähr drei Minuten nach Mitternacht plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Jefferson und seine beiden Gangster ins Zimmer stürmten.
    Wieder starrte Phil in die Mündungen von drei Pistolen.
    ***
    »Wieso zu spät?« fragte ich. Meine Stimme zitterte.
    Der Alte hatte die Ruhe eines Ochsen.
    »Weil er nicht mehr da ist, der Mann, den Sie suchen. Er kam vor vielleicht einer halben Stunde.«
    »Und?«
    »Er redete eine Weile mit mir.«
    »Dann ging er wieder?«
    »No. Er fuhr hinauf zu Jefferson.«
    »Und? Mann, lassen Sie sich doch nicht jedes Wort einzeln abkaufen!« Der Alte machte ein mißmutiges Gesicht. Mir fiel etwas ein. Ich zog wortlos eine Zehn-Dollar-Note aus der Hosentasche und drückte sie dem Alten in die Hand.
    »Na also«, grinste er. »Jetzt geht doch das Denken gleich nochmal so gut. Also Ihr Freund blieb höchstens zehn Minuten oben, dann kam er wieder herunter. Er sagte nur noch ein paar Worte und erkundigte sich nach der nächsten Telefonzelle.«
    »Und wo ist die?«
    »Ein Stück die Straße hinauf.«
    »Jefferson ist noch oben?«
    Der Alte schwieg einen Augenblick lang, dann

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