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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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Straße sprang, kam Sterne gerade aus einem Wagen der Mordkommission. Vielleicht hatte er mit dem Hauptquartier über Sprechfunk gesprochen.
    »Ist Phil Decker noch nicht dagewesen, Lewis?« rief ich ihn.
    Er schüttelte den Kopf.
    »No, Jerry! Bis jetzt noch nicht.«
    Ich kratzte mich ärgerlich hinter dem Ohr. Wo mochte Phil nur stecken. Er konnte doch nicht vom Erdboden verschluckt sein?
    »Entschuldigung, Sir«, sagte neben mir eine zaghafte Stimme.
    Ich sah mich um.
    »Ja?«
    Ein junger Polizist stand neben mir.
    »Ich mache jetzt hier die Absperrung mit«, erklärte er. »Vor einer Stunde war ich noch im Revier. Da rief uns Mister Decker an, daß heißt, er ließ anrufen. Er hatte im Hof dort hinten ungefähr sechs Häuser weiter eine jugendliche Bande ausgehoben. Wir sollten sofort ein paar Leute schicken.«
    »Und?«
    Der junge Cop zuckte die Achseln.
    »Der Revierleiter hat es veranlaßt, Sir.«
    »Schön, vielen Dank, mein Lieber. Dann werde ich mal nachsehen, ob er dort vielleicht noch ist. Danke.«
    Ich fuhr ein paar Häuser weiter. Noch bevor ich die von dem Cop gezeigte Einfahrt erreicht hatte, sah ich links ein paar Fahrzeuge, die vom FBI kamen, wie ich an ihren Nummern erkannte. Ich hielt den Jaguar an und stieg aus. Weiter hinten in der Einfahrt hörte ich Stimmengewirr.
    Ich ging hinein. Auf dem Hof sah ich das Schauspiel einer bei Nacht im Freien arbeitenden Mordkommission. Scheinwerfer waren aufgebaut. Leute suchten mit Lupen und Stabscheinwerfern den Boden ab.
    »Hallo, Jerry!« rief Ray Martins und kam auf mich zu. »Suchst du Phil?« Ich nickte:
    »Ja. Hast du eine Ahnung, wo er steckt? Ich möchte mir den Rest einer Bande vornehmen, die sich so allerhand geleistet hat. Ich brauche Phil dazu.«
    Martins zuckte die Achseln:
    »Phil ist vor ’ner ganzen Weile zum Marling Building gefahren. Vielleicht erreichst du ihn da noch.«
    Ich erschrak. Zum Marling Building? Dort war das Hauptquartier der Bande. Wie war Phil auf diese Spur gekommen?
    »Was will er denn dort?«
    »Hunk Burton wohnt dort, laut seinem Führerschein. Phil wollte sich einmal umsehen.Borten ist nämlichermordet worden. Mit einem Messer. Dort hinten liegt er.«
    Wie dem auch sein mochte: Phil war jetzt vielleicht mitten in der Höhle des Löwen.
    Und allein noch dazu.
    Ich tippte an die Hutkrempe.
    »Ich fahre ihm nach«, sagte ich. »Hoffentlich komme ich nicht zu spät…« Mit gellender Sirene raste ich über den Asphalt. Ich schaffte die Strecke in Rekordzeit. Als ich mit quietschenden Bremsen direkt vor dem Portal des Hochhauses hielt, war weit und breit von Phil nichts zu sehen.
    Ich stieg aus und ging hinein.
    »Guten Abend, Mister«, sagte ein älterer Mann, der hinter einer Pförtnerloge in der rechten Ecke saß. »Was kann ich für Sie tun?«
    »War ein Mann hier, der…«
    Ich beschrieb kurz und schnell Phils Aussehen.
    Der Alte nickte.
    »Ja. Der Mann war hier. Aber sie brauchen sich deswegen nicht zu beeilen.«
    Ich erschrak.
    »Wieso?« erkundigte ich mich hastig. »Was wollen Sie damit sagen? Mann, nun reden Sie doch schon!«
    ***
    Die beiden Fahrstuhltüren schoben sich langsam hinter ihm zu.
    Phil atmete auf. Einen Augenblick zitterten seine Knie von der überstandenen Nervenanspannung.
    Sie hatten ihm den Taubstummen geglaubt.
    Ein Glück, daß ich noch im letzten Augenblick auf diese Idee kam, dachte er. Sie hätten mich rücksichtslos umgelegt, wenn ich diese Idee nicht gehabt hätte. Sie konnten unmöglich einen Mann laufen lassen, von dem sie wußten, daß er das gehört hat, was ich tatsächlich gehört habe.
    Er drückte auf den Knopf für den sechsten Stock. Wenn er jetzt kein Aufsehen erregen wollte, mußte er tatsächlich in der Etage des Arztes aussteigen. Sonst kamen sie womöglich noch hinter ihm her.
    Phil stieg in der sechsten Etage aus dem Fahrstuhl und machte sich daran, sechs Treppen hinabzusteigen. Trotz aller Fahrstühle muß ja jedes New Yorker Hochhaus wegen der Feuersgefahr auch ein Treppenhaus haben, falls im Notfälle einmal die Fahrstühle ausfallen.
    »Na, Mister?« fragte der Alte, als Phil in die Halle trat. »Schon erledigt?«
    Phil grinste.
    »Noch nicht ganz. Ich werde später nochmal wiederkommen. Und dann werde ich ein paar Freunde mitbringen, damit es ein bißchen lustiger zugeht.«
    »Freunde?« wiederholte der Alte. Seine Stirn war gefurcht. Aber plötzlich hellte sich seine Miene auf. »Kriegen Ihre Freunde später mal vom Staat eine Pension?« erkundigte er sich

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