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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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seine Hutkrempe. Ein älterer Mann, der einen grünen Schutzschirm über den Augen trug, sah von einer Baseballzeitung auf und sagte: »Na, Mister? Wollen Sie so spät noch jemand besuchen?«
    Phil schob eine Zehn-Dollar Note über den Tisch.
    »Sie haben zehn Bucks verloren, mein Lieber«, sagte er grinsend dabei. »Ich wollte sie Ihnen zurückbringen und bei der Gelegenheit von Ihnen eine kleine Auskunft erbitten.«
    Der Alte sah listig auf den Geldschein. Er nahm ihn und ließ ihn in seiner Hosentasche verschwinden.
    »Ja, ja«, nickte er. »Ich erinnere mich. Muß mir vor der Haustür aus der Tasche gefallen sein, der Zehner. Schönen Dank, Chef. Was kann ich denn für Sie tun?«
    Phil schob die Zigarettenpackung über den Tisch. Sie bedienten sich beide, und Phil gab Feuer.
    »Wohnt hier im Hause ein gewisser Borten?« fragte er. »Hunk Borten?«
    »Ja. In der achten Etage. Da wohnen noch mehr von der Sorte.«
    Phil beugte sich vor.
    »Von welcher Sorte?«
    »Na, von der gleichen Sorte wie dieser Borten!«
    »Die Sorte gefällt Ihnen wohl nicht sehr, was?«
    Der Alte schüttelte den Kopf. »No. Gefällt mir überhaupt nicht. Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätte Jefferson die achte Etage nie gekriegt. Aber ich bin ja nicht der Hausverwalter.«
    »Von was für einem Jefferson reden Sie denn?«
    »Less Jefferson. Haben Sie vor dem Haus die Tafel nicht gesehen?«
    »Welche Tafel?«
    »Jeffersons Firmenschild. Vermittlungen — stand drauf. Möchte wissen, was der mit seinen acht Rowdies vermittelt. Wird nichts Gescheites sein.«
    »Neun Mann wohnen im ganzen oben in der achten Etage?«
    »Ja. Mit Jefferson. Es gibt sechzehn Zimmer in jeder Etage. Jefferson hat mit seiner Streitmacht alle Zimmer der achten gemietet, obgleich er nur neun Räume brauchte. Ich habe ihm schon ein paarmal geraten, doch die anderen Räume an Untermieter abzugeben. Aber davon will er nichts wissen. Lieber läßt er die sieben Zimmer leerstehen und bezahlt die teuren Mieten für nichts.«
    »Er will wohl in seiner Etage nicht von Fremden gestört werden, was?«
    »Genauso ist es«, nickte der Alte. »Und wenn Sie mich fragen, Herr: Hier wäre ein dankbares Feld für die Polizei. Denn daß neun anständige Männer Maschinenpistolen in ihren Zimmern haben und ganze Kästen voll von Munition, das glauben Sie doch wohl nicht…« Phil nickte bestätigend.
    »Na«, murmelte er. »Ich werde mir mal diese neun Helden der letzten Tage ansehen. Thanks, Mister! Cheerio!«
    »So long, Mister«, lächelte der Alte. »Aber seien Sie vorsichtig! Es würde mir leid tun, wenn ich für Sie einen Krankenwagen anrufen müßte.«
    Phil stieg in den Lift, drückte den Knopf für die achte Etage und ließ sich emportragen. Als er oben angekommen war, schoben sich die Flügeltüren auseinander, und Phil betrat den Flur der achten Etage.
    Das Hauptquartier eines gewissen Less Jefferson.
    Es roch nicht sehr sauber in diesem Flur. Vor allem schwebten alle möglichen Fuseldünste in der Luft. Und viel Zigarettenqualm. Vom Lüften schien man nicht viel zu halten.
    Der Aufzug befand sich ungefähr in der Mitte des Flurs. Weiter rechts standen die Türen von sechs oder sieben Zimmern offen. Die Gangster waren so daran gewöhnt, die ganze Etage nur für sich zu haben, daß sie hier jede Vorsicht für überflüssig hielten.
    Aus einer der Türen drang das Geräusch von Stimmen. Phil blieb stehen und lauschte.
    »Boß, ich verstehe dich überhaupt nicht«, sagte eine sehr tiefe Baßstimme. »Warum hast du Hunk umlegen lassen? Er war so ein nützlicher Mann!«
    »Nützlicher Mann!« höhnte eine andere Stimme. »Er wollte uns verpfeifen! Das wollte dein nützlicher Mann!«
    »Woher willst du denn das wissen, Boß? Das kann ich mir nicht vorstellen! Hunk ist doch kein Freund von den Bullen!«
    »Das vielleicht nicht. Aber ihm ist das vielleicht ein bißchen zu brenzlig geworden, worauf wir uns in den letzten Tagen eingelassen haben. Ich sah, wie er in die Telefonzelle ging, und stellte mich daneben auf. Ich drückte das Ohr ans Schlüsselloch und konnte hören, was er sagte. Und weißt du, wen er anrief?«
    »Keine Ahnung. Wen denn?«
    »Das FBI!« röhrte der Boß wütend. »Das FBI! Stell dir das vor! Er sagte ihnen klipp und klar, daß wir die Frau von dem Anwalt auch umlegen wollten. Verstehst du jetzt, warum wir so einen heißen Empfang bekamen? Ich dachte, das FBI kümmere sich nicht um anonyme Anrufe. Aber er tat es doch! Hunk ist daran schuld, daß wir vier Mann

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