0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland

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danach immer noch nicht blicken ließ, rutschte der Professor vom Barhocker. Er ging bis zum Ende des Tresens. Da stand ein schwarzes Telefon. Er nahm den Hörer ab und wählte Nicoles Zimmemummer. Seine Gefährtin ging nicht ran.
    »Bleib hier«, sagte Zamorra zu Bill. »Ich seh’ mal nach, weshalb sie nicht abhebt. Vielleicht ist sie schon auf dem Weg hierher.«
    Zamorra fuhr mit dem Fahrstuhl zur vierten Etage hinauf.
    Wenig später stand er vor 411. Er klopfte. Keine Antwort. »Nicole!«, rief Zamorra, seine Hand legte sich auf den Türknauf. Er drehte ihn herum, die Tür ging auf. »Nicole?« Das Apartment war so leer, wie es nur sein konnte. Zamorra trat, nun schon beunruhigt, rasch ein. Er sah im Schlafzimmer nach, eilte ins Bad. Nichts. Nicole war nicht da.
    Zufällig warf der Professor einen Blick zum Fenster hinaus.
    Da stockte ihm mit einemmal der Atem. Er sah einen silbergrauen Vauxhall Ventora.
    Und er sah Nicole!
    Hölle und Teufel, zwei maskierte Kerle stießen sie soeben in den Wagen. Nicole setzte sich verzweifelt zur Wehr. Sie stemmte sich gegen das Fahrzeug. Sie spreizte Arme und Beine. Die Männer schlugen auf sie ein, pressten sie in das Auto, schmetterten die Tür zu, sprangen selbst in den Wagen und rasten davon.
    ***
    Zamorra hatte das Gefühl, vom Donner gerührt zu sein. Es war ihm unfassbar, was er sah. Wut zerplatzte in seinem Inneren und füllte ihn schlagartig aus. Nicole gekidnappt. Von zwei maskierten Männern. Verflucht noch mal, das durfte doch nicht wahr sein!
    Wild fuhr Zamorra herum.
    Mit weiten Sätzen jagte er aus Nicoles Apartment, den Gang entlang, die Treppe hinunter, denn der Fahrstuhl wäre ihm nicht schnell genug gefahren. Unten angekommen, sah er Bill Fleming aus der Bar treten.
    Er winkte ihn hastig zu sich.
    Bill erkannte an Zamorras Gesicht sofort, dass etwas mit Nicole geschehen war. Der Professor informierte ihn mit wenigen Worten. Bill schlug augenblicklich vor, die Kidnapper in seinem Leihwagen zu verfolgen.
    Sie verließen in größter Eile das Hotel. Augenblicke später saßen sie in einem cremefarbenen Cortina. Bill hatte Zamorra das Steuer überlassen Der Professor zündete gehetzt die Maschine. Er trat aufs Gas. Der Motor heulte auf, und als der Wagen mit Volldampf abzischte, jaulten die Pneus. Kleine blaue Wolken kringelten sich über dem Asphalt, und ein schwarzer Gummiabrieb blieb zurück.
    Zamorra knüppelte den Cortina die Straße entlang.
    Vom Vauxhall noch keine Spur. Der Professor holte das letzte aus dem Leihwagen heraus, aber es war ihm zuwenig. Wütend hämmerte er mit der Faust auf das Lenkrad.
    »Zum Henker, warum musstest du so eine lahme Ente mieten?«
    Bill hob die Hände. »Entschuldige, ich konnte doch nicht ahnen, dass wir den Wagen für ein Straßenrennen brauchen würden.«
    Sie erreichten den Stadtrand von Douglas. Ein Wegweiser sagte ihnen, dass es auf dieser Straße weiter nach Onchan ging. Zamorra fuhr wie der Teufel. Zum Glück war wenig Verkehr. Bill klammerte sich an die Haltegriffe und presste die Kiefer zusammen. In den Kurven warf es ihn hin und her. Aber er sagte kein Wort. Im Gegenteil. Wenn er am Steuer gesessen hätte, wäre er ebenso schnell wie sein Freund gefahren.
    Nicole war in Gefahr, und es stand für Bill außer Frage, dass in einem solchen Fall alles zu unternehmen war, um der Freundin beizustehen.
    Aber sie hatten kein Glück.
    Sie erreichten Onchan, ohne den silbergrauen Vauxhall Ventora wiedergesehen zu haben. Mit grimmiger Miene wendete Professor Zamorra den Wagen. Er fuhr nach Douglas zurück. Die Entführer mussten eine andere Richtung eingeschlagen haben. Vielleicht waren sie nach St. Johns, das in der Mitte der Insel liegt, gefahren…
    Als sie wieder die Häuser von Douglas sahen, fragte Bill Fleming bekümmert: »Was nun?«
    Zamorra hob die Achseln. »Wie es im Moment aussieht, können wir nur eines für Nicole tun.«
    »Was denn?«
    »Wir müssen die Polizei einschalten.«
    ***
    Arno Glowna grinste über das ganze runde Gesicht. Er schlug seinem Freund kräftig auf die Schulter und lachte. »Hat man Töne?«
    Hurst wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann fuhr er mit dem Zeigefinger in seinen Hemdkragen, und einmal rund um den Hals. Mit düsterem Blick richtete er sich hinter dem Fliederbusch, hinter dem er sich mit Glowna versteckt hatte, vorsichtig auf. Er wiegte benommen den Kopf. »Junge, ich bin ja nicht gerade schwer von Begriff, aber das ist mir denn doch etwas zu hoch. Kannst du’s mir