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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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Sandwiches und Pancakes. Als der Wirt das reichhaltige Frühstück auf ihren Tisch stellte und sich wieder entfernte, sagte Fisher:
    »Hast deine Sache ganz gut gemacht, Jack. Er ist mausetot.«
    Jack Kennedy nickte und schlang seine Pancakes hinunter.
    Als Fisher mit dem Essen fertig war, holte er die Brieftasche hervor und reichte Jack einen kleinen Packen Geldscheine hinüber.
    »Kannst nachzählen, Kleiner. Achthundert, wie vereinbart. Stimmt’s?«
    Jack blätterte flüchtig die Scheine durch.
    »Stimmt«, sagte er.
    »Okay. Die Sache hätten wir also hinter uns. Du bist damit offiziell in unseren Kreis aufgenommen. Ein zurück gibt es jetzt für dich nicht mehr. Du musst immer daran denken, dass es für dich nur noch zwei Möglichkeiten gibt. Entweder du führst unsere Befehle aus, oder wir geben der Polizei unverzüglich einen Tipp, dass du einen Mord begangen hast. Du wirst dir doch hoffentlich darüber im Klaren sein, dass du nicht am elektrischen Stuhl vorbeikommen würdest. Du wirst sehr gut wissen, dass es ein scheußliches Gefühl ist, bei lebendigem Leibe geschmort zu werden. Du musst nicht denken, dass du beim ersten Stromstoß bereits tot bist. Wenn du Pech hast, war der Stoß zu schwach und die Prozedur wird noch einige Male wiederholt. Sei also vernünftig und mache keine Faxen.«
    Jack war blass geworden. Seine Augenlider flatterten, und er nagte nervös auf seiner Unterlippe.
    Fisher beobachtete ihn sehr genau. Er war zufrieden. Dieser Waschlappen würde nach ihrer Pfeife tanzen, davon war er überzeugt.
    »Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Mister Fisher.«
    »Well, dann geht ja alles klar. Nun pass auf. Von heute an werden wir uns nicht mehr hier treffen.«
    Rudy Fisher legte ein Kärtchen auf den Tisch.
    »Unter dieser Nummer bin ich stets zu erreichen. Du wirst mich jeden Morgen um zehn Uhr anrufen. Dann erfährst du, was zu tun ist. Kapiert?«
    »Ja«, sagte Jack und langte nach dem Kärtchen.
    »Richmond N. Y. 253«, las er.
    Rudy Fischer beglich die Zeche, dann machten sich beide auf den Weg. Draußen vor dem Lokal trennten sie sich.
    »Also bis morgen um zehn, Jack. Nicht vergessen.«
    »Okay, Mister Fisher. Morgen um zehn.«
    Jack nahm die U-Bahn und fuhr zur elterlichen Wohnung.
    Die Mutter bereitete das Mittagessen in der Küche vor, sein Vater saß in einem Sessel des Wohnzimmers und blätterte in der großen Sonntagsausgabe der »New York-Times«.
    Jack setzte sich ans Radio und ließ den Teenager-Schwarm Johnny Ray aus dem Lautsprecher schluchzen.
    Mr. Kennedy blickte missbilligend auf seinen Sprössling.
    »Hast du nichts anderes im Kopf als dieses Gedudel?«
    »Mir gefällt das eben«, sagte Jack aggressiv. »Du hörst dir dafür wieder zehnmal am-Tage den River-Kwai-Marsch an. Der hängt mir schon zum Halse heraus.«
    Er drehte noch ein wenig am Lautstärkenregler, und das Brüllen des Schlagersängers ließ die Gläser im Kombischrank vibrieren.
    Da wurde es Mr. William Kennedy zu viel.
    »Mach sofort den Jammerkasten aus«, schrie er mit sich überschlagender Stimme.
    »Wieso denn?«, fragte Jack dummfrech.
    Da sprang der alte Kennedy wie von der Tarantel gestochen auf. Die Zeitung fiel auf den Teppich. Jack starrte erschrocken auf seinen Vater, der mit einem Satz am Rundfunkempfänger war und mit einer abrupten Handbewegung auf den Ausschaltknopf drückte.
    »Bis jetzt ist das immer noch meine Wohnung«, herrschte Mr. Kennedy seinen Sohn an.
    Dann ging er wieder zu seinem Sessel zurück und klaubte die Blätter der Zeitung zusammen.
    In diesem Moment fiel Jacks Blick auf die Schlagzeilen. Was er las, ließ ihm das Blut in den Adern erstarren.
    »Percy Parker von unbekannten Tätern in Hunters Restaurant erschossen - Federal Bureau of Investigation hat sich eingeschaltet - Ermittlungen in vollem Gange - FBI verfolgt bereits bestimmte Spuren.«
    Mr. Kennedy saß schon wieder im Sessel und widmete sich der Sonntagslektüre. Er verschwendete keinen Blick mehr auf seinen Sohn. Deshalb bemerkte er auch nicht Jacks verstörten Gesichtsausdruck.
    Ich habe Percy Parker erschossen, hämmerte es in den Schläfen des jugendlichen Mörders. Fisher hat mich hinters Licht geführt. George Wheeler. Er hat mich schamlos angelogen. Ich habe Percy Parker erschossen und nicht George Wheeler. Einen George Wheeler gibt es gar nicht. Diese Schweine, dachte Jack vor Zorn bebend. Und dann nur tausend Dollar. Zehntausend hätten sie mir geben müssen, wenn es sich um einen so berühmten Mann handelt.

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