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009 - Dämonen-Duell

009 - Dämonen-Duell

Titel: 009 - Dämonen-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schirmt sich geschickt ab. London ist groß. Er kann sich überall verstecken und auf eine günstige Gelegenheit warten. Jede Wachsamkeit ermüdet mit der Zeit. Der Schwarzmagier braucht sich bloß zurückzuhalten und Geduld zu haben.«
    »Gott, ich hasse ihn«, sagte Vicky Bonney leidenschaftlich.
    »Nicht mehr als ich«, erwiderte ich.
    »Kann man Roxane denn nicht an einen sicheren Ort bringen…«
    »Es gibt keinen solchen Ort«, sagte ich. »Am sichersten ist Roxane noch in Silvers Nähe.«
    Ein Wagen hielt vor unserem Haus. Eine Tür klappte. Das Fahrzeug fuhr weiter, kam in unser Blickfeld, ich sah, daß es ein Taxi war. Und dann läutete es. Vicky schaute mich erstaunt an. Ich löste mich von ihr und öffnete die Haustür.
    Draußen stand ein Mann mit rostrotem Ledergepäck. So groß wie ich, 35, dickes braunes Haar, das seidig glänzte, Brillenträger. Während des Grinsens entblößte er ein kräftiges, gesundes Gebiß.
    »Vladek!« rief ich begeistert aus.
    Es war Vladek Rodensky, unser Wiener Freund. Brillenfabrikant, gebürtiger Pole mit österreichischem Reisepaß, Weltenbummler.
    »Vladek! Ist das eine freudige Überraschung!«
    Wir fielen uns lachend in die Arme und schlugen uns gegenseitig auf den Rücken.
    »Bin ich hier nicht willkommen?« erkundigte er sich scheinheilig.
    »Was für eine blöde Frage. Natürlich. Komm rein.« Ich griff nach seinem Gepäck und trug es ins Haus. Vicky begrüßte ihn ebenso herzlich wie ich. Er war ein sympathischer Bursche, der mich im Kampf gegen Geister und Dämonen schon oft unterstützt hatte.
    Wir begaben uns in den Living-room. »Setz dich. Mach’s dir gemütlich«, forderte ich ihn auf.
    Er nahm Platz, hörte nicht auf zu grinsen. »Da staunt ihr, was? Daß ich bei euch so hereingeschneit komme, damit hattet ihr nicht gerechnet.«
    »Du kommt mit großem Gepäck. Heißt das, daß du vorhast, länger in London zu bleiben?« fragte ich.
    »Ich komme hoffentlich nicht ungelegen.«
    »Überhaupt nicht«, sagte Vicky Bonney. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Zu einem guten Scotch würde ich nicht nein sagen.«
    Vicky begab sich an die Bar.
    »Donnerwetter, Tony, deine Freundin wird immer hübscher. Wie macht sie das bloß?«
    Ich lachte. »Sie gibt ihr Geheimnis nicht preis. Vielleicht hat sie dafür einen guten Geist engagiert. Was führt dich zu uns? Urlaub? Möchtest du hier eine Weile ausspannen? Warum hast du nicht angerufen, oder telegrafiert?«
    »Viele Fragen auf einmal«, sagte Vladek Rodensky. Er rückte seine Brille zurecht. Er trug immer das neueste Modell. Ganz klar, wenn er diese Dinger selbst herstellte. Er nahm den Scotch von Vicky in Empfang. »Danke. Auf euer Wohl«, sagte er und hob das Glas, bevor er trank. »Meine Firma stellt hier in London die neue Brillenkollektion vor. Ich hätte angerufen oder telegrafiert, wenn ich gewußt hätte, daß ich sicher kommen würde, aber es ging zu Hause drunter und drüber, so daß ich mich erst in allerletzter Minute freimachen konnte. Wenn ich mich nicht um alles selbst kümmere, ist es zumeist nur halb erledigt. Wir hatten im letzten Jahr Absatzschwierigkeiten in Großbritannien. Deshalb muß ich zusehen, daß das Geschäft hier wieder in Schwung kommt.«
    »Vielleicht kann dir Tucker Peckinpah helfend unter die Arme greifen«, bemerkte ich.
    »Keine schlechte Idee«, sagte Vladek.
    »Was er tun kann, wird er machen.«
    »An ihn habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Willst du ihn gleich anrufen?«
    Vladek winkte lächelnd ab. »So eilig ist es auch wieder nicht. Meine Firma steht nicht vor dem Bankrott.«
    »Freut uns zu hören«, sagte ich.
    »Was tut sich bei euch?« wollte der Brillenfabrikant wissen.
    »Vicky überschwemmt den Markt mit ihren Büchern.«
    »Und du jagst wie eh und je Geister und Dämonen.«
    »Mehr denn je«, sagte ich.
    »Und die beiden außerirdischen Turteltauben?«
    Er meinte Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, und Mr. Silver, den Ex-Dämon.
    »Die haben zur Zeit Sorgen«, sagte ich, und meine Miene wurde ernst. »Und wir natürlich mit ihnen.«
    Vladek horchte auf. »Wieso? Ist etwas passiert?«
    »Es könnte etwas passieren«, antwortete ich. »Mago ist in der Stadt.«
    Er wußte, wer Mago war. Wir hatten ihm von ihm erzählt. Langsam wiegte er den Kopf. »Das ist allerdings ein triftiger Grund, sich Sorgen zu machen.«
    ***
    Das Taxi hielt vor dem schwarzen Portal des Bestattungsunternehmens. Ein altes gebrechliches Männchen stieg aus, nachdem es dem Fahrer den verlangten

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