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009 - Die Bestien

009 - Die Bestien

Titel: 009 - Die Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Was wollen Sie damit erreichen? Und für wen tun Sie das alles? Ich will endlich die Wahrheit wissen. Ich habe genug von diesem Unfug.«
    Der Jagdaufseher riss die Augen auf. »Für wen ich das alles tue? Was ich damit erreichen will? Nichts will ich erreichen. Wie meinen Sie denn das? Ich schwöre Ihnen beim Leben meines Kindes, ich habe Ihnen nur berichtet, was ich wirklich gesehen habe. Mir scheint, dass die Hunde verhext sind.«
    »Aber es gibt keine Hexerei. Dagegen ist es möglich, dass jemand uns an Hexerei glauben lassen möchte.«
    »Ich kann nur wiederholen, dass ich es gesehen habe, mehr weiß ich nicht.«
    Trotz seiner Versicherungen waren Vater und Sohn davon überzeugt, dass Coutarel log.
    Der Jagdaufseher schüttelte wütend den Kopf. »Ich lüge nicht. Und die zwei Dutzend Falken, die über meinem Kopf herumgeflogen sind, als ich zum Schloss rannte, scheinen mir auch sehr merkwürdig. Haben Sie so etwas schon mal gesehen? Ich auch noch nie.«
    Robert wollte etwas sagen, doch Coutarel sprach erregt weiter.
    »Das ist doch alles Hexerei«, erklärte er. »Die Hunde sind verhext – verhext wie die Vögel. Das hat bestimmt Hurlo gemacht. Wer sollte es denn sonst sein?«
    Georges Sirven war einem Zornesausbruch nahe, als plötzlich die Tür aufging und Gilles und Catherine hereinstürzten. Auch sie schienen äußerst erregt. Catherine hatte die Augen weit aufgerissen, und Gilles’ blondes Haar war ganz zerzaust.
    »Monsieur Sirven, entweder habe ich den Verstand verloren oder wir haben etwas wirklich ganz Unglaubliches gesehen!« stieß Gilles hervor. »Eben im Park ist ein Hund an uns vorbeigelaufen. Er ist gerannt wie der Blitz. Wahrscheinlich war es einer von Ihrer Meute. Und plötzlich ist er senkrecht am Stamm einer großen Zeder hoch gelaufen. Genauso war es, wie der kleine Andre neulich erzählt hat. Und nachdem er von einem Zweig zum anderen gesprungen war, kam er wieder herunter und lief weg, zu den Stallungen. Dort ist er an der Wand hochgeklettert, dann quer übers Dach und auf der anderen Seite verschwunden.«
    »Es war wirklich schauerlich«, bestätigte Catherine.
    Robert und sein Vater waren blass geworden.
    »Entschuldigen Sie bitte, Coutarel«, sagte Georges Sirven zum Jagdaufseher, »ich sehe, Sie sind nicht der einzige, der so seltsame Erscheinungen hatte. Das alles lässt sich nur noch mit einer Massen-Halluzination erklären. Es ist ja klar, dass Hunde nicht auf Bäume klettern können.«
    »Ja, eine andere Erklärung wüsste ich auch nicht«, pflichtete ihm Gilles bei.
    »Ich habe Angst gehabt«, sagte Catherine und schmiegte sich schutzsuchend an ihren Verlobten. »Und jetzt muss ich einen Cognac trinken. Komm, Gilles!«
    »Bitte, sprechen Sie mit niemandem darüber«, bat Georges Servin. »Sie auch, nicht, Pierre. Wir werden versuchen, die Sache aufzuklären. Bitte seien Sie mir nicht böse, dass ich Ihnen erst nicht geglaubt habe.«
    Als der Jagdaufseher gegangen war, sahen sich Vater und Sohn ratlos an.
    »Unheimlich ist das ja schon«, meinte Georges Sirven.
    »Allerdings. Und ich habe die Falken auch gesehen.«
    »Trotzdem bin ich immer noch nicht sicher, dass Coutarel mit dem allem wirklich nichts zu tun hat.«
    »Aber bestimmt kann er nicht Hunde an Mauern und Zimmerdecken entlang spazieren lassen, ebenso wenig wie Hurlo das könnte, oder Hopkins oder sonst jemand.«
    »Allerdings nicht. Aber es ist doch klar, dass dies alles nichts mit Zauberei zu tun haben kann.«
    »Natürlich nicht«, pflichtete Robert seinem Vater bei.
    »Da es keine Zauberei gibt, müssen wir eine andere Erklärung finden. Eine Massen-Halluzination wäre doch durchaus möglich. Solche Erscheinungen lassen sich meist rationell erklären. Angst, der Glaube an etwas, das es gar nicht gibt, und die Gerüchte, die den Leuten zu Ohren gekommen sind, haben ihre Phantasie beflügelt. Vielleicht sind auch du und ich beeinflusst worden, ohne es zu wissen. Es ist jedenfalls ausgeschlossen, dass Gilles und Catherine Komplicen bei einer Verschwörung sind und uns aus dem Schloss treiben wollen.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen.«
    »Wer ist nicht beeinflussbar? Es war schon dämmrig. Ich wette, es war Catherine, die den seltsamen Hund zuerst gesehen hat. Und Gilles hat sich von ihr beeinflussen lassen. Vergiss nicht, beide haben gehört, was Andre neulich erzählte. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass entweder Coutarel oder Hopkins oder Hurlo dahinter stecken.«
    »Vielleicht. Andererseits …«
    »Hast du

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