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009 - Die Bestien

009 - Die Bestien

Titel: 009 - Die Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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eine bessere Erklärung?« fragte sein Vater.
    »Ich muss gestehen, nein. Ich habe auch nie an verhexte oder verwunschene Schlösser geglaubt.«
    »Wir müssen Coutarel im Auge behalten und auch Hurlo und Hopkins, ja sogar den Oberst.«
     

     
    Kurz darauf traf Robert seinen Freund Gilles im Billardraum.
    »Na, hast du dich von dem Schrecken erholt?« fragte Robert.
    »Ich habe mich nicht erschrocken. Ich war nur völlig fassungslos. Erst hinterher bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass wir uns getäuscht haben müssen, und dass Catherine und ich uns das nur eingebildet haben können. Aber eigentlich fällt es mir jetzt noch schwer, zu glauben, dass unsere Sinne verwirrt waren. Ich habe immer sehr gut gesehen.«
    »Und was willst du damit sagen?«
    »Nichts. Ich komme zu keinem Ergebnis. Es muss also doch eine Sinnestäuschung gewesen sein. Oder eine geistige Verwirrung – was ja nicht gerade angenehm wäre.«
    Gilles fuhr sich mit den Fingern durch sein blondes Haar.
    »Hör mal, Gilles«, sagte Robert, »Vater und ich sind überzeugt, dass uns jemand aus dem Schloss treiben will. Vermutlich, um hier nach einem sagenhaften Schatz zu suchen.«
    »Ja, der sagenhafte Schatz. Ich habe auch schon gehört, dass die Bauern hartnäckig daran glauben. Aber das ist doch Unsinn! Von allen alten Schlössern wird behauptet, dass irgendwo ein Schatz verborgen liegen würde.«
    »Und hier wie überall ist das natürlich nur eine Sage – ein Gerücht. Jemand scheint aber daran zu glauben. Und wer das ist, möchten wir gern herausfinden. Hör zu, wen wir bisher verdächtigen, damit du uns helfen kannst.« Robert berichtete seinem Freund von dem Verdacht, den sein Vater und er gegen den Jagdaufseher hegten, und von dem Gespräch mit Hurlo, dem Wilderer. Auch das seltsame Benehmen von Hopkins sowie die merkwürdigen Äußerungen von Oberst Cour verschwieg er ihnen nicht.
    »Ich habe Hopkins schon immer für einen harmlosen alten
    Irren gehalten«, sagte Gilles. »Und der Jagdaufseher scheint mir auch nicht gerade die Ehrlichkeit in Person zu sein. Hurlo habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen, obwohl ich schon viel von ihm gehört habe. Dass der Oberst hinter der Sache stecken sollte, kann ich mir jedoch nicht vorstellen. Übrigens muss ich dir noch etwas anvertrauen, etwas sehr Beunruhigendes. Catherine wollte nicht, dass darüber gesprochen wird, aber dein Vater und du, ihr sollt es trotzdem wissen. Catherine hat einen ziemlichen Schock erlitten, vorgestern allerdings schon. Doch wenn wir beide heute wirklich eine Halluzination hatten, dann ist vermutlich dieser Schock daran schuld.«
    Gilles berichtete von dem Badeausflug, der beinahe tragisch geendet hätte.
    »Glaubst du nicht, dass ihnen der Vorfall in der Erinnerung sonderbarer erscheint, als er war?« fragte Robert. »Ein Strudel, der sie nach unten zog, das aufschäumende Wasser …«
    »Ja, wahrscheinlich. Catherine ist zwar ein sehr tapferes Mädchen, aber sie hat auch viel Phantasie. Fest steht jedoch, dass Elina um ein Haar ertrunken wäre. Danach hat sie Catherine die Brosche geschenkt – als Erinnerung an dieses Erlebnis.«
    Beide schwiegen einen Moment nachdenklich. Dann sagte
    Gilles unvermittelt: »Was hältst du von Elina?«
    Robert sagte ihm ungefähr dasselbe, was er auch Catherine schon gesagt hatte und fragte dann: »Und was hältst du von ihr?«
    »Sie ist ein reizendes Mädchen und sehr schön. Jeder ist von ihr begeistert. Ich kenne sie jetzt fast ein Jahr, also besser als du. Aber ich muss gestehen, manchmal finde ich es erstaunlich, dass Catherine so sehr von ihr begeistert ist.«
    »Warum findest du das erstaunlich?«
    »Elina ist wirklich sehr liebenswürdig, aber ich finde, dass sie etwas an sich hat, was ich mir nicht genau erklären kann, etwas Rätselhaftes, fast Beunruhigendes.«
    »Das hängt vielleicht mit ihrer künstlerischen Begabung zusammen.«
    »Sicher, Künstler sind anders als andere Menschen, das stimmt. Aber ich habe mich schon ein paar Mal über ihre Reaktionen gewundert. Ich wüsste jetzt gar kein genaues Beispiel anzugeben, aber dieser Eindruck ist haften geblieben. Mir wäre es lieber, wenn Catherine nicht gar so eng mit ihr befreundet wäre. Es ist auch ein bisschen ungewöhnlich, finde ich, dass jemand so gar nichts über seine Abstammung und seine Familie weiß.«
    »Ich glaube, ihre Eltern sind gestorben, als sie noch sehr jung war.«
    »Ja, aber sie spricht nie von ihnen.«
    »Auf Familie und Abstammung besonderen Wert zu

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