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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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schrie er: »Da ist er!« Und das Auf blitzen eines Schusses begleitete seine Worte.
    Ich ließ mich fallen und kroch an die Mauer zurück, während alle vier auf die Stelle zustürzten, an der Terluzzi mich gesehen hatte. Ich konnte mich gerade noch aufrichten und einige, wenige Schritte zur Seite tun. Dann stand ich still.
    Jetzt sah ich niemanden mehr von ihnen. Ich hörte nur ihre Schritte, und einmal hörte ich den Atem eines Mannes, der so nahe an mir vorbeikam, dass ich ihn riechen konnte.
    Sehr, sehr vorsichtig bewegte ich mich an der Mauer entlang, erreichte die äußerste rechte Ecke, fühlte, dass eine zweite Mauer rechtwinklig weiterging, und folgte ihr. Ich musste auf diese Weise zu dem Vordergebäude gelangen.
    Immer noch suchten sie nach mir, aber der Hof war groß, und sie hatten kein Glück.
    Ich kam nur langsam vorwärts. Stawford packte die Furcht.
    »Wir müssen weg, Jungs«, sagte er. »Er kann längst entkommen sein. Auch deinen Schuss könnte man gehört haben, Tonio! Schnell weg!«
    »Jetzt jagen sie uns«, sagte eine andere Stimme tonlos. Ich glaube, sie gehörte Pund. »Jetzt jagen sie und fassen sie uns. Und wir haben nichts von dem vielen Geld.«
    »Wenn wir noch länger zögern, fassen sie uns bestimmt!«, schrie Stawford. »Vorwärts!«
    Sie gingen in das Vordergebäude. Ich konnte es an den Schritten erkennen. Ich folgte ihnen, aber ich hatte keine Chance, sie aufzuhalten.
    Als ich die Fenster zur Straße erreichte, sah ich sie bei meinem Wagen stehen.
    »Er muss also noch hier sein«, sagte MacLaw.
    »Er kann zu Fuß gegangen sein«, entschied Stawford. »Außerdem finden wir ihn jetzt mit Sicherheit nicht mehr. Wir verschwinden, aber für alle Fälle lasst die Luft aus den Reifen!«
    Sie machten sich an den Ventilen zu schaffen. Zischend entwich die Luft.
    Dann gingen sie die 98. hinauf. Wenig später brummte ein Wagenmotor auf. Für zwei Sekunden sah ich die roten Schlusslichter blinken. Dann lag die Straße wieder in ihrer nächtlichen Stille.
    Ich schwang mich durch die leere Fensterhöhle auf den Bürgersteig. Ich fühlte mich mehr als ausgepumpt. Ein Versteckspiel, bei dem die suchenden Pistolen tragen; macht wenig Spaß.
    Aber ich hatte keine Zeit, mich für meinen körperlichen Zustand zu interessieren. Ich brauchte ein Telefon, und das so schnell wie möglich. Pund sollte recht behalten. Wir würden sie jagen, und wir würden sie fassen.
    Mit dem Wagen war nichts mehr anzufangen. Ich ging auf die gegenüberliegende Seite hinüber, aber dort befand sich kein Wohnhaus, sondern nur ein Brachgelände.
    Ich wollte eben die Straße hinuntergehen, als ich Schritte hörte. Ich dachte, dass der Mann mir sagen könnte, wo sich das nächste Telefon befand, und ich überquerte noch einmal die Straße und ging auf ihn zu.
    Sie wissen, dass es verdammt dunkel war, und ich erkannte den Mann erst, als ich zu nahe vor ihm stand. Es war Tonio Terluzzi!
    ***
    Er ließ die Aktentasche fallen und riss seine Pistole heraus, bevor ich eine Gegenbewegung machen konnte.
    »Pfoten hoch!«, kreischte er.
    Langsam gehorchte ich. Er bückte sich, ohne mich aus den Augen zu lassen, und hob die Tasche auf. Dann kam er näher, bis der Pistolenlauf meine Magengrube berührte.
    »Na, G-man«, sagte er, und ich konnte seine Zähne in einem erfreuten Grinsen sehen. »Zum Schluss komme ich doch noch zu meinem Ziel!«
    Er schien recht zu haben.
    »Stawford war ein Idiot, dass er einfach das Feld räumte«, sagte Terluzzi. »Er hatte so viel Angst, dass er nur daran dachte, wegzukommen. Aber ihm hast du ja auch keinen Bruder erschossen. Ich stieg wieder aus, weil ich nicht mehr atmen kann, solange du noch lebst. Und als die anderen nicht mitmachen wollten, ging ich eben allein.« Er drückte mir den Pistolenlauf fester gegen den Leib.
    »So«, zischte er, »und jetzt gehe rückwärts bis zur Laterne. Ich will sehen, wie du stirbst.«
    Ich musste dem Druck nachgeben. Langsam schritt ich rückwärts bis in den Lichtkreis jener einzelnen Laterne, die vor der stilllegten Fabrik brannte, und als wir diesen Lichtkreis erreichten, konnte ich jeden Zug in Terluzzis Gesicht erkennen, das fanatische Glitzern in seinen Augen, die fest aufeinandergebissenen Zähne.
    »Jetzt«, sagte er.
    Ich ließ meine beiden, über dem Kopf zusammengelegten Arme niedersausen. Es war ein verzweifelter Versuch, und er gelang auch nur halb. Ich fühlte einen brennenden Schmerz in der Hüfte.
    Bevor Terluzzi zum zweiten Mal abdrücken konnte,

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