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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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Ich suche jetzt die Lampe.«
    Ich lag auf dem Boden und rührte mich nicht.
    Ich hörte, dass Stawford sich bewegte. Er stieß gegen den Tisch und suchte auf dem Boden herum.
    Lautlos schob ich den Stuhl zur Seite, richtete mich erst auf die Knie, dann ganz auf.
    Die Dunkelheit war so vollkommen, dass nichts zu sehen war als das Viereck des Fensters, und auch diese Stelle war mehr zu ahnen als zu sehen.
    Ich überlegte, was ich tun sollte. Stawford anzugreifen war ein fast hoffnungsloses Unterfangen. Ich sah nichts von ihm, und wenn ich nicht beim ersten Angriff die Hand mit dem Colt zu fassen bekam, tötete er mich so mühelos, als zerträte er einen Käfer.
    Die Tür zu erreichen, war ebenfalls fast aussichtslos. Abgesehen davon, dass der Raum viel zu schmal war, um unbemerkt an dem Bandenchef vorbeizukommen, so war es unmöglich, die Tür lautlos zu öffnen. Und selbst, wenn das noch gelang, so musste mich Stawford als Schatten vor dem helleren Nachthimmel sehen, und das genügte, um mir die Hälfte des Magazins in den Rücken zu jagen.
    In meine Überlegungen hinein, sagte seine Stimme: »Ich habe die Lampe, G-man! Denk deine letzten Gedanken!«
    Ich pumpte die Lungen voll Luft. Ich war entschlossen, mich blindlings auf ihn zu stürzen, sobald das Licht auf flammte.
    »Verdammt«, hörte ich ihn. »Das Ding funktioniert nicht mehr!«
    Die Lampe polterte auf den Boden.
    »Ich komme dir ungern so nahe, dass du mich fassen kannst«, sagte Stawford, »aber jetzt muss es wohl sein.«
    Ich ging in die Hocke hinunter und tastete nach dem Stuhl. Wenn ich Glück hatte und ihn richtig und früh genug traf, dann…
    »Augenblick«, sagte er. »Ich habe ja ein Feuerzeug. Das gibt genug Licht, um…«
    Ich riss den Stuhl hoch und schleuderte ihn in Richtung der Stimme. Jetzt verlor auch Stawford die Nerven. Er feuerte und der Schuss dröhnte zwischen den Wellblechwänden wie ein Kanonenschlag. Am Fallgeräusch des Stuhles hörte ich, dass ich ihn nicht getroffen hatte, und ich nahm meine letzte Chance wahr.
    Im Hechtsprung warf ich mich gegen das etwas heller schimmernde Viereck des Fensters. Splitter prasselten um mich herum. Ich sprang in die absolute Ungewissheit hinein, und ich klatschte schwer in den Dreck des Kokshofes.
    Die Mauer des Gebäudes, durch dessen Keller wir gekommen waren, konnte ich erahnen, und ich erreichte sie, bevor Stawford mir durch die Tür folgen konnte. Hier im Schatten des Hauses war die Dunkelheit kaum geringer als in der Baracke.
    Stawford kam in den Hof getobt. Ich hörte seine raschen Schritte.
    »Wo ist der Kerl?«, keuchte er.
    Jetzt flammte das Flämmchen seines Feuerzeuges auf. Ein Luftzug ließ es gleich wieder erlöschen. Stawford knipste erneut, und jetzt brannte die Flamme, aber sie war viel zu schwach, um den ganzen Hof zu erhellen. Lediglich Stawfords Gesicht sah ich in dem flackernden Schein.
    Ich musste den Eingang zu dem Heizungskeller finden, bevor er mir den Rückweg abschnitt. Ich tastete mich an der Mauer entlang. Während der Bandenchef noch auf dem Hof herumsuchte, fühlte ich die Stufen unter meinen Füßen.
    Vorsichtig ging ich hinunter. Dann trat ich auf einen lose liegenden Stein oder ein Stück Kohle. Jedenfalls kullerte es mit einem deutlichen Geräusch drei oder vier Stufen hinunter.
    Stawford hörte es. Er kam. Ich erkannte es am Klang seiner Schritte.
    Der Gang durch den Heizungskeller war schmal. Als ich den Gangster hinter mir poltern hörte, lief ich ohne Rücksicht auf das Geräusch meiner Schritte.
    Der Kidnapper probierte, ob er mich mit einem Glücksschuss erwischen konnte. Sein Schuss dröhnte. Die Kugel pfiff nahe an mir vorbei.
    Ich erreichte die Ausgangstreppe und den großen Hof, rannte aber nicht auf das Vordergebäude zu, sondern drückte mich sofort rechts an die Wand.
    Pat Stawford schnaufte Sekunden später an mir vorbei. Er brüllte: »Greg! Tonio! Slim! Der G-man geht uns durch die Lappen!«
    Vom Vordergebäude her antworteten die Stimmen der Angerufenen. Wenn einer von ihnen eine Taschenlampe bei sich hatte, dann war es aus mit mir.
    Sie verständigten sich durch Zurufe und trafen ungefähr in der Mitte des Hofes zusammen. Wenn sie sich bewegten, konnte ich ihre Schatten erahnen.
    Kein Taschenlampenlicht flammte auf. Stawford verteilte seine Leute.
    Ich machte mich auf den Weg, um den Hof zu überqueren. Ich hoffte, sie würden mich nicht bemerken, aber Terluzzi schien Augen wie eine Katze zu haben. Sobald ich mich von der Mauer gelöst hatte,

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