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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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hätte nicht geschossen. Ich konnte doch nicht einfach den Gehorsam verweigern. Pat hätte es mir dann eigenhändig besorgt, aber du kannst sicher sein, dass ’ne Kugel aus meiner Kanone dich nie getroffen hätte.«
    »Lassen wir das, Slim. Was willst du mir also erzählen?«
    »Also, als du uns aufgestöbert hattest, da verschwanden wir zunächst in einem kleinen Hotel, dessen Besitzer sich nicht groß um die Namen seiner Gäste kümmert. Am nächsten Tag lasen wir dann, dass Tonio Terluzzi sich noch einmal mit dir angelegt hatte und dabei den kürzeren zog. Wenig später tauchten unsere Steckbriefe auf, und wir hielten es für zu riskant, in dem Hotel zu bleiben. Pat, Greg und ich verkrümelten uns in ein Versteck in Brooklyn, das Stawford kannte. War so eine ähnliche Sache wie die Baracke in der Textilfabrik. Dort blieben wir über zwei Wochen. Im Anfang wagte ich es noch, Konserven, Drinks und noch ein paar Kleinigkeiten zu kaufen, aber ich war jedes Mal heilfroh, wenn ich das Versteck erreichte, ohne dass ein Cop mich erkannte. Klar, dass wir alle drei langsam verrückt wurden. Greg gingen zuerst die Nerven durch. Er hielt es in dem primitiven Keller in einem ehemaligen Schrottlager nicht aus. Er wollte ausbrechen, aber Stawford schlug ihn nieder. Dann türmte er doch, als Pat sich gerade in einem anderen Raum des Kellers aufhielt. Und zwar am hellen Tag. Auch Stawford wagte es nicht, ihm zu verfolgen. Er sagte nur:, Jetzt müssen wir das Versteck wechseln, denn wenn die G-men Greg fassen, verpfeift er uns.’ Und ihr habt ihn dann ja auch gefasst, wenn er auch nicht mehr reden konnte.«
    »Und wo liegt das neue Versteck?«
    Er antwortete nicht sofort, sondern sagte: »Wie ist das mit meinen Garantien, dass ich nicht wegen Kidnapping vor Gericht gestellt werde?«
    »Die Hauptsache ist, dass du nicht wegen Kidnapping verurteilt wirst, und das wird nicht geschehen, wenn deine Angaben stimmen. Ob sie stimmen, wird die Gerichtsverhandlung ergeben.«
    Er überlegte. Plötzlich stand er auf.
    »Das ist mir zu riskant. Ich gehe dann lieber wieder!«
    Ich lachte laut auf.
    »Man kann nicht immer einfach umkehren, Slim.«
    Er nahm die Pistole aus der Tasche. Ich rührte keine Hand, um ihn zu hindern.
    »Du kannst mich nicht halten, G-man«, drohte er, aber er sprach undeutlich, denn seine Zähne klapperten vor Angst.
    Ich weiß genau, wann ein Mann schießt, und ich erkenne noch besser, wann er einfach nicht mehr in der Lage ist, den Finger krumm zu machen. Das ist eine Frage der Nerven, und Punds Nerven oder das, was davon übrig geblieben war, reichten nicht mehr, um abzudrücken.
    Ich ging ruhig auf ihn zu und streckte die Hand aus.
    »Gib das Ding her!«, sagte ich.
    »Sei vernünftig«, stammelte er. »Zwing mich nicht, dich…«
    Ich tat noch einen Schritt und nahm ihm die Pistole aus der Hand. Seine Finger ließen willenlos den Griff fahren. Wir standen uns zwei Sekunden lang Auge in Auge gegenüber. Dann senkte er den Kopf, griff hastig zur Flasche, goss sein Glas voll und führte es an den Mund.
    »Wo ist Stawfords Versteck?«
    »Ein Schuppen am Pier 93«, antwortete er leise und hastig. Dann leerte er das Glas auf einen Zug.
    »Erzähle mir mehr davon!«, verlangte ich.
    »Am Pier 93 legen die Dampfer aus Mittel- und Südamerika an. Wir hausten in einem unbenutzten Bananenschuppen ganz im Osten des Piers, aber Stawford riskierte es, während der Nacht unsere Zuflucht zu verlassen. Er bemühte sich, Kontakt mit einem der Kapitäne zu bekommen. Er meinte, für ein solches Dollarpaket, wie wir es bieten konnten, müsse es doch gelingen, eine heimliche Passage zu bekommen. Anscheinend ist er in die Hafenkneipen gegangen, und er hatte auf Anhieb Glück. Er kam gestern Nacht zurück und sagte mir, er habe eine Passage für uns beide. Der Kapitän verlange von jedem dreißigtausend Dollar, und wir müssten einzeln im Morgengrauen an Bord kommen. Das soll heute um fünf Uhr geschehen, aber ich habe mir die Sache überlegt. Ich bin selbst eine Zeit lang zur See gefahren, und als es mir ganz dreckig ging, nahm ich auch einmal eine Heuer auf solch einem südamerikanischen Seelenverkäufer an. Bei der einzigen Fahrt, die ich mit diesem Schiff machte, entdeckten wir einen blinden Passagier auf hoher See. Der Kapitän ließ den Mann, einen halb verhungerten Tramp, kurzerhand über Bord werfen, und ich habe selbst gesehen, wie die Haie ihn fraßen. Ich bin überzeugt, wenn der Kapitän, der mit Stawford das Geschäft

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