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0091 - Götzen und gelbe Gangster

0091 - Götzen und gelbe Gangster

Titel: 0091 - Götzen und gelbe Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götzen und gelbe Gangster
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dazu zwingen können. Warum tat er es? Wollte er sich verstecken? Wovor? Warum?
    An diesem Mann ist vieles sehr eigenartig, dachte Robson.
    Und deswegen ist er für die Kriminalpolizei interessant.
    Robson griff zum Telefon.
    »Robson. Bitte den Einsatzleiter.«
    »Smith.«
    »Robson. Hallo, Smith.«
    »Hallo, Robson. Na, wo brennt’s denn wieder mal?«
    »Ich brauchte zwei G-men, die mir einen Weißen aus dem Chinesenviertel holen.«
    »Aus dem Chinesenviertel?«
    »Ja.«
    »Hat er sich dorthin verkrochen, weil er gesucht wird?«
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls arbeitet er in der großen Wäscherei von Chenang. Von dem erfuhr ich überhaupt erst von der Existenz dieses Mannes. Er soll schon seit über drei Jahren dort arbeiten und auch wohnen.«
    »Da sieht man’s wieder. Es braucht sich nur einer ins Chinesenviertel abzusetzen, schon verliert man ihn aus den Augen. Unter uns gesagt, Robson, ich glaube nicht, dass wir Ihren Mann dort auf spüren werden. Aber ich schicke natürlich zwei Leute hin. Wie heißt denn der Mann?«
    »Brockly, Jack Brockly. Wenn die beiden Beamten jetzt gleich losschwirren, müssten sie ihn noch bei seiner Arbeit in der Wäscherei antreffen.«
    »Okay. Chenangs Wäscherei wird ihnen ja im Viertel jedes Kind zeigen können.«
    »Schicken Sie mir den Mann dann rauf, wenn Sie ihn haben.«
    »Natürlich, Robson. So long.«
    »So long, Smith.«
    Robson legte den Hörer auf. Es war kurz vor fünf Uhr nachmittags. Bis zehn nach sieben wartete er, indem er sich mit den Akten der Mordfälle beschäftigte. Er hatte sie samt und sonders schon so oft studiert, dass er die meisten Protokolle bereits auswendig kannte. Aber er überflog sie immer wieder, um zu sehen, ob er nicht doch irgendwo eine Kleinigkeit außer Acht gelassen hätte oder eine Spur noch nicht genügend verfolgt und ausgewertet hätte.
    Zehn Minuten nach sieben klopfte es dann an seine Tür.
    »Yeah, come in«, rief er und sah auf.
    Die Tür wurde geöffnet. Ein G-man kam herein, hinter ihm ein Mann von gut dreißig Jahren und dahinter wieder ein G-man.
    Der Mann, den sie brachten, trug einen frischen Kopfverband. Robson besah sich aufmerksam das nicht sehr von Intelligenz zeugende Gesicht des untersetzten Mannes, dann wandte er sich an seine beiden Begleiter.
    »Machte er Schwierigkeiten?«
    Einer der beiden G-men übernahm das Berichten.
    »Ja«, sagte er. »Wir kamen gerade dazu, wie er den Umkleideraum verlassen wollte. Wir riefen ihn an, er warf sich herum, sah uns erschrocken an und hatte plötzlich ein Schießeisen in der Hand. Das da.«
    Der Beamte legte eine alte Smith & Wesson auf Robsons Schreibtisch. Robson roch am Lauf. Kein Zweifel, hiermit war vor kurzer Zeit geschossen worden. Im Lauf hing noch der eigentümliche, würzige Geruch verbrannten Schießpulvers.
    »Er schoss auf euch?«, fragte Robson. »Bevor oder nachdem ihr gesagt hattet, das ihr FBI-Beamte wäret?«
    »Vorher schon. Als wir seinen Namen ausgesprochen hatten, ballerte er schon los. Well, wir hatten Glück. Ein Streifschuss an seiner Schläfe machte ihn vorübergehend schachmatt. Als er wieder zu sich kam, hatten wir ihn bereits verbunden, ihm die Kanone weggenommen und eine stählerne Acht um die Handgelenke verpasst. Hier ist er. Gibt an Jack Brockly zu heißen. Aber dann heiße ich Eisenhower, wenn sein Name stimmt.«
    Robson winkte den beiden Beamten, und sie nahmen schweigend im Hintergrund des Zimmers Platz. Robson schloss die Waffe in der mittleren Schublade seines Schreibtisches ein und fragte freundlich: »Nehmen Sie doch bitte hier vor meinem Schreibtisch Platz, Mister Brockly.«
    Der Untersetzte tat es zögernd. Er hatte die Lippen fest aufeinandergepresst und wirkte irgendwie nervös. Aber mit seiner Energie zwang er sich dazu, seine Hände ruhig zu halten. Man merkte seine seelische Spannung nur am nervösen Flattern seiner Augen.
    Robson sog gemächlich an seiner Pfeife, während er den Mann vor ihm musterte. Der Kerl hat etwas zu verbergen, sagte er sich in Gedanken. Das merkte man auf den ersten Blick. Es wird jetzt an mir liegen, das herauszufinden. Vielleicht steht es sogar im Zusammenhang mit den Morden.
    »Ihr Name ist Brockly?«, fragte Robson nach einer Weile.
    »Ja.«
    »Schon immer?«, fragte Robson spöttisch, aber mit unbewegtem Gesicht.
    »Natürlich.«
    Natürlich nicht, dachte Robson. Du bist mir zu einsilbig, mein Junge, als dass du die Wahrhe.it sagen könntest. Leute, die so einsilbig Antworten geben, haben sich das

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