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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind Terraner!" fuhr Untcher fort. „Die Fremden hatten uns gefangen, aber wir konnten uns befreien. Wie kommen wir schnell aus der Stadt?"
    Einer der Ephoger, ein junger Mann, deutete stumm die Straße entlang. Untcher folgte seinem Wink und entdeckte eine finstere, regelmäßige Öffnung in einer der Hauswände.
    „Es ist eine alte, vergessene Schleuse", beeilte sich einer der beiden alten Schuppenhäutigen in seiner zischenden, schmatzenden Sprache zu versichern. „Wir sind dort hereingekommen."
    Untcher wandte sich an seine Leute.
    „Schließt die Helme, Männer! Wir gehen durch diese Schleuse dort!"
    Die Ephoger schlossen sich wortlos an. Die Schleuse erwies sich als zu klein, als, daß Sie sie alle auf einmal hätten benutzen können. Jeweils zu vieren stiegen sie hinein und verließen die Stadt. Thomea Untcher und Nrrhooch gehörten zu den letzten, die noch in der von gelbem Licht erfüllten, verwüsteten Straße standen.
    Weder Springer noch Aras hatten sich bisher gerührt. Man mußte die Mentalität der Aras kennen, um ihre Reaktion zu verstehen. Wahrscheinlich hatten sie den Lärm gehört und gespürt, daß etwas nicht in Ordnung war. Aber wenn sie zu diesem Zeitpunkt mit irgendwelchen Experimenten beschäftigt gewesen waren, die sie für wichtig hielten, dann entsprach es ganz ihrer Art, daß sie sich nicht hatten stören lassen. Sie würden noch hinter ihren Mikroskopen und über ihren Meßinstrumenten sitzen, wenn eine feindliche Armee in die Stadt eindrang und sie ausräucherte.
    Daß auch von den Springern sich keiner sehen ließ, führte Untcher darauf zurück, daß außer Nathael, Echnatal und Aktar keiner von ihnen in Pchchogh war. Nathael und Echnatal waren unfähig, sich an der Auseinandersetzung zu beteiligen, und Aktar hatte die Stadt vielleicht schon wieder verlassen.
    Untcher bemerkte die Thermowaffe in Nrrhoochs Schurz und begann zu verstehen, wie das Durcheinander in Pchchogh, das Donnern und Poltern, das Loch in der Wand und das blasige Straßenpflaster zustandegekommen waren: durch den Fingerdruck eines Unerfahrenen auf den Auslöser einer Waffe, von deren Energievorrat er nicht einmal eine vage Vorstellung hatte. Thomea Untcher begann, Hochachtung für die Ephoger zu empfinden.
    Nach der vorgeschriebenen Zeit und einer kleinen Sicherheitsspanne öffnete Nrrhooch das Schleusenluk und fand die kleine Schleusenkammer wasserfrei. Untcher, Nrrhooch und zwei von Untchers Leuten waren die letzten, die auf diese Weise die Stadt verließen. Ungeduldig warteten sie darauf, bis die Schleuse voll Wasser gelaufen war und der Druck sich dem Druck auf dem Grunde des Ozeans angepaßt hatte. Dann öffneten sie das Innenluk, schwammen durch den finsteren Wohnraum hinaus auf die erleuchtete Straße und fanden dort Grghaok, Lchox und die übrigen Männer von Untchers Gruppe auf sie wartend.
    Dadurch, daß Grghaok seinen Kopf dicht an Untchers Helm preßte und die Ohren so die Schwingungen aufnahmen, die Untchers Stimme erzeugte, konnte Untcher dem Alten klarmachen, wie die Gegend aussah, in der sie den Shift zurückgelassen hatten, und Grghaok erklärte sich bereit, die Gruppe zu führen. Thomea Untcher war keineswegs sicher, daß die Aras den Shift unangetastet gelassen hatten, aber der Versuch mußte zumindest unternommen werden, ihn wiederzufinden und mit seiner Hilfe an die Oberwelt vorzustoßen.
    Grghaok mußte sein Tempo herabsetzen. Denn die Terraner, an die Bewegung auf dem Grunde des Ozeans nicht gewöhnt, entwickelten eine kaum mehr zu übertreffende Unbeholfenheit, die Grghaok allmählich nervös machte. Er schwamm dicht unter dem halbzerstörten Steindach der Stadt, über den Dächern der Wohnungen dahin und zeigte den Terranern, wie man die Röhrenstengel der Luftpflanzen dazu benutzen konnte, sich festzuhalten und mit kräftigem Schwung abzustoßen.
    Trotzdem brauchten sie eine halbe Stunde, um den Shift zu erreichen. Er stand da, wo sie ihn zurückgelassen hatten, und nichts wies darauf hin, daß jemand ihn inzwischen berührt hatte.
    Die Einschiffung verlief rasch und ohne Hindernisse. Mit den drei Ephogern als zusätzliche Besatzung wurde es im Mannschaftsraum zwar ein wenig eng, aber Thomea Untchers Männer waren bereit, größere Unannehmlichkeiten als diese auf sich zu nehmen, wenn sie dadurch nur den Aras entgingen und die Oberfläche des Meeres heil wieder erreichten.
    Untcher nahm selbst den Platz am Steuer ein. In hohem Bogen ließ er das Fahrzeug aufsteigen und durch die

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