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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spur war ich.
    Juana Alvarez hieß das Bindeglied in der langen, geheimnisvollen Kette.
    Ich war einen Schritt weiter.
    Juana Alvarez erhob sich. Ihre Augen funkelten mich an. »Wenn Sie mir nicht mehr sagen wollen, bitte. Aber irgendwann treffen wir noch einmal aufeinander…«
    Das waren ihre letzten Worte, und die klangen nach einer Drohung.
    Welches Spiel trieb hier die schöne Juana?
    Sie ging zur Tür, riß Sie auf und wäre fast mit Bill Conolly zusammengeprallt, der soeben anklopfen wollte. Bill tänzelte zur Seite, zog den Bauch ein und schaute Juana nach, als sie an ihm vorbeigerauscht war.
    »Komm rein«, sagte ich.
    Bill schloß die Tür. Er grinste. »Du bist mir ja einer, John. Wie James Bond. Kaum in einem fremden Hotel und schon die erste Mieze am Hals.«
    »Neidisch?«
    »Hm, also… na ja, lassen wir das.« Bill setzte sich. »Wie war sie denn?«
    »Ich habe nicht mit ihr im Bett gelegen, falls du das meinst. Sie heißt Juana Alvarez und ist Reporterin. Außerdem kannte sie Sam Kettering sehr gut, ferner führt sie bereits ihr zweites Leben. In ihrem ersten ist sie getötet worden, ich habe es selbst gesehen und sie darauf angesprochen.«
    Bill Conolly saß da mit offenem Mund. Er verstand nichts. Hätte ich auch nicht an seiner Stelle.
    Ich lachte. »Komm, alter Junge, ich erkläre es dir, wenn wir die Tropenkleidung kaufen. Es ist gar nicht so schwierig, das begreifst du sogar.«
    ***
    Ich wurde das Gefühl nicht los, daß sich irgend etwas zusammenbraute.
    Nicht vom Wetter her, nein, das war nach wie vor in Ordnung. Die Gefahr brachten andere. Vielleicht die Menschen, die uns umgaben. Sie schauten zwar freundlich und lächelten, doch in ihren Augen glaubte ich unterdrückten Haß zu lesen.
    Was hatten wir ihnen getan?
    Sicher, es hatte sich herumgesprochen, weshalb wir hier waren. Daß die Einheimischen nicht gerade begeistert waren, konnte ich mir vorstellen. Doch wenn dieser Zauber der Mayas tatsächlich wirksam geworden war, dann mußten wir ihn stoppen. Auch im Interesse der Menschen hier.
    Wir bekamen unsere Tropenkleidung, und wir kauften auch noch Taucherausrüstungen sowie Preßluftflaschen. Alles verstauten wir in Mendozzas Jeep.
    Der Capitan überwachte den Kauf. Er fühlte sich in seinem Element, denn als Uniformträger wurde er hier respektiert. Im Zimmer zog ich mich um. Komisch kam ich mir doch in meiner Khakikleidung vor, aber sie lag angenehm kühl auf der Haut. Das Leder der Stiefel würde auch gegen Schlangenbisse schützen. Mendozza hatte zwei Gewehre besorgt, von einer Maschinenpistole rieten wir ab. Wir wollten schließlich nicht in den Krieg ziehen.
    Juana Alvarez sah ich nicht mehr. Aber ich war mir sicher, daß ich noch einmal auf sie treffen würde.
    Gegen Mittag war es auf den Straßen für uns Europäer kaum auszuhalten, sosehr brannte die Sonne.
    Wir hatten uns in meinem Zimmer versammelt und studierten dort noch einmal die Karte.
    Der Capitan gab sich sehr optimistisch. Er tat, als wäre er den Weg schon mehrere Male gefahren.
    Ich dagegen war skeptisch. Wir würden es bestimmt schwer haben, uns durch den Dschungel zu kämpfen.
    Wie dem auch sei, es gab keinen anderen Weg.
    Gegen vierzehn Uhr verließen wir das Hotel. Der Wagen war aufgetankt und reisebereit.
    Zahlreiche Menschen beobachteten uns. Und wieder glaubte ich, in ihren Augen den Haß zu lesen.
    Ich sprach den Capitan darauf an.
    »Ach, da täuschen Sie sich bestimmt, Señor Sinclair. Die Leute sind Fremden gegenüber nur sehr mißtrauisch, das ist es.« Mendozza deutete in die Runde. »Sie dürfen nicht vergessen, Señor, wo wir hier sind. Yucatan ist gewissermaßen Entwicklungsgebiet, trotz der zahlreichen Mayatempel, die schon entdeckt wurden und jetzt eine Attraktion für Touristen sind.«
    »Wir werden sehen«, sagte ich und stieg in den Jeep.
    Mendozza übernahm das Steuer. Ich saß neben ihm, während Bill Conolly und Suko im Fond hockten.
    Bevor wir starteten, warf ich noch einen Blick über die Hotelfassade.
    Hinter einem der Fenster sah ich das Gesicht einer Frau. Es war kantig, und für Bruchteile von Sekunden trafen sich unsere Blicke.
    Juanas Augen sprühten vor Haß!
    ***
    Nach einigen Minuten Fahrt hatten wir die City von Xcan hinter uns gelassen. Wir erreichten die Außenbezirke und damit die Slums oder Elendsquartiere.
    Hier lebte die Mehrzahl der Bevölkerung, und wenn ich in die Gesichter der Kinder schaute und dabei die großen, bettelnden Augen sah, wurde mir ganz anders.
    Wir brausten

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