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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekämpft. Zuletzt in Ägypten, gegen die Riesenmumie Samenis.
    Aber diese hier war anders.
    Hatte sie Sam Kettering umgebracht?
    Das war anzunehmen. Vorsichtig kam sie näher. Sie achtete genau darauf, wohin sie trat. Von ihrem Gesicht sah ich nur die Augen, das andere war eine grüne Masse, die mich an einen gefärbten Kitt erinnerte. Das Monster hatte die Arme frei. Ich sah Finger wie Stümpfe, aus denen lange, dolchartige Nägel wuchsen.
    Gefährlich sahen sie aus.
    Ich sank tiefer.
    Und mit jedem Zoll, mit dem das Wasser stieg, wuchs auch meine Angst. Ja, ich hatte Angst. Mein Herz schlug dumpf gegen die Rippen, denn dieser Sumpf erinnerte mich an Hände, die mich nie mehr loslassen wollten.
    Wo blieben nur Bill oder Suko?
    Mein Gott, sie mußten doch merken, daß etwas nicht stimmte. Ich hätte mich sonst gemeldet. Außerdem hatten sie bereits die Verfolgung aufgenommen, wie ich selbst hörte.
    Aber sie kamen nicht.
    Dafür die Mumie.
    Sie ging in die Knie. Ich wagte nicht mich zu rühren, denn jede unkontrollierte Bewegung hätte mich nur noch mehr in die Tiefe des Sumpflochs gezogen.
    Mein linker Arm lag im Sumpf, der rechte war frei. Die Hand hielt noch die Machete.
    Die Mumie streckte die Arme aus.
    Für Bruchteile von Sekunden hatte ich das Gefühl, sie würde mit den Krallen zustoßen, doch das geschah nicht. Die Mumie hatte etwas anderes vor.
    Sie wollte mich in den Sumpf drücken, und die kalte tote Hand legte sich auf meinen Schädel…
    ***
    »John muß verrückt geworden sein!« schimpfte Bill Conolly. Er schaute mir nach und sah, wie der Dschungel mich verschluckte.
    »John, verdammt! Bleib hier!« rief Bill.
    Ich kam nicht zurück.
    Der Reporter wandte sich an Suko. »Spinnt er?«
    Suko hob die Schultern. »Vielleicht hat er etwas gesehen?«
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Bill holte tief Luft. »Auf jeden Fall müssen wir ihm nach. Ich lasse ihn nicht allein in diese grüne Hölle.« Bill sprang rechts aus dem Wagen und Suko auf der anderen Seite.
    Auch Capitan Mendozza verließ den Jeep. Die beiden anderen wandten ihm die Rücken zu, und deshalb sahen sie nicht, wie Mendozza nach einem Gewehr griff.
    Ein gemeines Grinsen hatte sich um seine Lippen gelegt. Er wußte genau, was er tat.
    Er ging ein paar Yards zur Seite und sagte mit eiskalter Stimme: »Keinen Schritt weiter, Señores, oder ich schieße Sie in Stücke!«
    Bill und Suko hatte den Dschungelrand schon fast erreicht. Der Befehl stoppte sie.
    Suko drehte sich zuerst um. Seine Augen verengten sich um eine Winzigkeit. Das war alles.
    Bill machte es Suko nach. Nur zeichnete sich auf seinem Gesicht Unglauben ab, als er in die Gewehrmündung starrte.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden, Mendozza?« keuchte er.
    Der Capitan lachte. »Im Gegenteil, ich weiß genau, was ich tue. Ich hätte nie gedacht, daß sich mir die Chance so früh bietet. Sinclair wird sterben, ihr werdet sterben, und ich habe freie Bahn.«
    »Warum wird Sinclair sterben?« fragte Bill.
    »Er hat die Mumie gesehen.«
    »Welche Mumie?«
    »Eine der drei Hohenpriester. Jeder, der sie sieht, muß sterben. Auch Sinclair.«
    »Dann werden Sie auch sterben, wenn Sie die Mumie sehen«, vermutete Bill.
    »Ich nicht.«
    »Aha! Und warum nicht?«
    »Ich stehe unter einem besonderen Schutz«, antwortete der Capitan. »Denn ich will zwar zum Tempel, aber ich will nur die Schätze haben, die dort lagern.«
    »Da haben Sie sich aber viel vorgenommen«, meinte Bill. »Allein haben Sie keine Chance.«
    »Wer sagt denn, daß ich allein bin?«
    Bill nickte. »Auch wieder wahr. Sie decken sich gut ab, Señor Mendozza. Und wer ist Ihr Komplice?«
    »Das werde ich Ihnen nicht unter die Nase binden. Sie und Ihr Freund sterben sowieso. Tut mir leid, ich hätte sie gern noch etwas am Leben gelassen, doch das Auftauchen der Mumie hat alles durcheinandergebracht.«
    Bill redete absichtlich mit dem Mann. Er wollte den Capitan von Suko ablenken, damit der Chinese einen überraschenden Angriff starten konnte. Mehr als einmal hatte Bill Conolly etwas von der Reaktionsschnelligkeit des Chinesen mitbekommen. Er wußte, wie schnell Suko war.
    Suko begriff auch, welchen Plan der Reporter im Sinn hatte. Und er stellte sich darauf ein. Unendlich langsam schob er sein rechtes Bein vor. Die Stiefelspitze schleifte durch den Sand der Fahrbahn, und Suko verlagerte sein Gewicht.
    Er hatte jetzt eine bessere Position erreicht.
    Bill Conolly redete noch immer. Er versuchte Mendozza einzuwickeln und sagte soeben:

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