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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alle auf einen Schlag
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lärmenden Heiterkeit betraten, die leicht angetrunkenen Männern meistens eigen ist, saßen vielleicht drei oder vier Männer in einer stockfinsteren Ecke, sodass man kaum ihre Umrisse erkennen konnte. Nur über der langen Theke brannte eine düstere Lampe.
    Sie suchten sich eine andere Nische, die ebenso dunkel war wie die andere und setzten sich. Erst nach geraumer Zeit erschien eine grell geschminkte Serviererin und erkundigte sich gähnend nach ihren Wünschen.
    Sie bestellten Whisky und Soda. Mallory hatte mit Katzenaugen in der Finsternis rings um sie her eine Topfpflanze ausgemacht und kippte sofort drei Viertel ihres gesamten Whiskys in den Topf.
    Serlaine grinste. »Wenn der Baum betrunken wird, ist es deine Schuld, Mallory!«
    »Wenn wir dabei nüchtern bleiben, ist es mein Verdienst«, erwiderte der Sergeant. »Hoffentlich gibt es hier im Verlauf des Abends noch eine bessere Beleuchtung, sonst würden wir den Teufel nicht erkennen können, und wenn er mit blanken Hörnern auf dem Schädel hereinkäme.«
    Sie sprachen eine Weile gleichgültiges Zeug miteinander, wobei sich der Matrose sehr zurückhielt, weil es ihm einfach nicht gelang, den eingedrillten Respekt für ein hohes Tier der Militärpolizei wenigstens einen Abend lang beiseitezuschieben.
    Gegen sieben Uhr dreißig wurden schlagartig sämtliche Neonlichter der Bar eingeschaltet. In dem plötzlichen Licht blinzelten sie geblendet. Dann murmelte Mallory: »Ich geh mal raus.«
    Er verschwand mit dem Spürsinn des routinierten Kriminalisten hinter einem von drei Wandvorhängen und schien offenbar den richtigen erwischt zu haben, denn er kehrte erst nach einer geschlagenen halben Stunde zurück.
    »Meine Güte, was hast du so lange gemacht?«, fragte Serlaine.
    »Das Terrain sondiert«, erklärte Mallory. »Ich kümmere mich immer um die Örtlichkeit. Alte Gewohnheit von mir. Meistens überflüssig, aber manchmal ganz nützlich. Übrigens habe ich so etwas wie einen geheimem Raum entdeckt.«
    Serlaine riss überrascht den Kopf hoch. Dieser kleine Kerl mit der Habichtsnase nötigte ihm immer mehr Achtung ab.
    »Wie ich sage, Geheimzimmer«, murmelte Mallory. »Für einen findigen Kopf sehr blöde angelegt. Hinter einer anscheinend völlig stabilen Wand. Aber auf dem Fußboden sind ein paar kleine, halbkreisförmige Kratzer. Ein Zeichen, dass sich dort immer etwas um einen Angelpunkt dreht. Kann doch nur eine Geheimtür sein.«
    »Sie sind ein direkter Nachkomme von Sherlock Holmes«, sagte Serlaine leise. »Unser Mann noch nirgends zu entdecken?«, wandte er sich dann an den Matrosen.
    Der warf noch einmal einen unauffälligen Blick zu der Nische, wo die anderen Männer saßen, die bei ihrem Eintreten schon das Lokal bevölkert hatten.
    »Doch, Sir«, murmelte er. »Der zweite von links hinten in der Nische.«
    Mallory und Serlaine sahen hinüber. Mallory kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Mit einem sommersprossigen Gesicht sah er dabei aus wie eine seltsame Kreuzung aus Großvater und Tanzstundenjüngling.
    »Kenne ich, den Burschen«, erklärte er nach kurzem Nachdenken. »Mindestens zwei Mal vorbestraft. Lassen Sie mich in meinem Gedächtnis kramen. Der Name müsste mir noch einfallen.«
    Voller Hochachtung schwieg Serlaine. Langsam begriff er, dass er hier einen zwar eigenwilligen, aber sicher erstklassigen Kriminalisten vor sich hatte. Schon nach wenigen Minuten erhellte sich Mallorys Gesicht.
    »Ich hab’s!«, erklärte er. »Heißt Lewis Martley, der Halunke. Ich wette meine nächsten sechs Monatsgehälter gegen eine verschimmelte Olive, dass der Kerl wieder mit einer Gang arbeitet. Er ist nie ein Einzelgänger gewesen.«
    Dann hüllte er sich in ein langes Schweigen, bis er plötzlich aufstand und von der Theke ein Blatt Papier holte. Damit kam er zurück zum Tisch und schrieb mehrere Zeilen darauf.
    »Gehen Sie damit zur nächsten Telefonzelle. Auf keinen Fall in einer Kneipe telefonieren. Hier in der Gegend haben die Wirte alle einen zweiten Hörer. Geben Sie diesen Text an die Zentrale durch und sagen Sie, dass Sie auf Antwort warten. Dann kommen Sie zurück.«
    Er sagte es flüsternd zu dem Matrosen, wobei ihm im Diensteifer sogar entfiel, dass er selbst für den Abend das »Du« vorgeschlagen hatte. Ein fragender Blick zu Serlaine wurde zustimmend beantwortet, sodass sich der Matrose unverzüglich auf den Weg machte.
    »Wen soll er anrufen?«, fragte Serlaine.
    »FBI«, sagte Mallory leise. »Ich las vor ein paar Tagen von

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