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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frauen bemerkte ihr Lächeln. Die Detektivin hatte vorgesorgt und die außen verlaufende Telefonleitung schon zuvor gekappt. Es konnte kein Gespräch Zustandekommen.
    Sie hob den Hörer hoch, hielt ihn sich ans Ohr und runzelte die Stirn. Dabei wandte sie sich der Lady zu, die Jane fortwährend anstarrte und mit ihren Blicken deutlich zu verstehen gab, daß sie die Detektivin nicht mochte.
    »Ist was?« fragte die Frau.
    »Ja, Lady. Ich glaube, Ihr Telefon ist nicht in Ordnung. Ich höre kein Freizeichen.«
    »Das ist doch nicht möglich«, erwiderte die Frau. Sie kam auf Jane zu und riß ihr den Hörer aus der Hand und preßte ihn sich selbst gegen das Ohr.
    Jane schaute inzwischen das junge Mädchen an. Linda hatte die Hände geballt. Ihre Augen waren groß, und Jane glaubte, in ihnen ein Gefühl der Hoffnung zu lesen.
    »In der Tat. Es stimmt«, sagte die Lady. »Ausgerechnet jetzt.«
    »Passiert das öfter?« fragte Jane.
    »Manchmal, wenn die Witterung entsprechend ist. Ich verstehe das nicht, wir haben doch ruhiges Winterwetter.«
    »Vielleicht die Kälte«, murmelte Jane.
    »Unsinn.«
    »Dann… dann haben Sie ja noch etwas Zeit, und ich könnte Ihnen eine Tasse Tee aufbrühen«, schlug Linda vor. »Natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben, Lady Gowan.«
    Die Lady dachte kurz nach. »Nein, nein, machen Sie ruhig, Linda. Und für mich bitte auch eine Tasse. Ich komme gleich zurück.« Sie nickte Jane Collins zu, schritt quer durch den Raum und ging die Treppe nach oben hoch.
    Linda sah ihr nach. Jetzt allerdings mit flackerndem, ängstlichem Blick.
    Jane Collins war froh, mit dem Girl ein paar Minuten allein zu sein. Sie hatte einige Fragen auf dem Herzen. Lächelnd schaute sie Linda Brown an.
    »Was machen Sie eigentlich hier? Sind Sie eine Verwandte des Hauses?«
    Das Girl hob die Schultern. »Nein, Miß Collins. Ich bin nicht mit der Lady verwandt. Ich arbeite nur hier. Wie auch mein Vater.«
    Jane tat unwissend. »Er auch?«
    »Ja.« Die Antwort kam schnell, doch mit den nächsten Worten ließ sie sich Zeit. »Während ich als Zofe der Lady arbeite und als Mädchen für alles, kümmern sich mein Vater und dessen Freund um die Arbeiten draußen. Es ist nämlich so: Mein Vater gehört nicht gerade zu denen, die vom Schicksal begünstigt worden sind. Er hat den Tod meiner Mutter nie richtig überwunden und ist zu einem Streuner geworden. Ich war froh, daß die Lady auf meinen Vorschlag eingegangen ist und ihm eine Arbeit gegeben hat.«
    Jane nickte. »Das war wirklich nobel von der Lady.« Ihr fiel auf, daß Linda immer wieder einen Blick zur Treppe hin warf, als ob sie jemand erwartete.
    »Sie machen mir einen nervösen Eindruck«, sagte Jane. »Obwohl ich eigentlich einen Grund haben müßte, nervös zu sein, denn mein Wagen ist liegengeblieben.«
    Linda senkte den Blick. »Ja, ich bin auch momentan ein wenig durcheinander.«
    »Was sagt Ihr Vater dazu?«
    »Er… er ist nicht da.«
    »Ist er weggefahren?«
    »So kann man es auch nennen. Ich vermisse ihn, und die Lady hat…« Sie stockte einen Moment und schaute Jane Collins an. »Kann ich… kann ich Ihnen vertrauen, Miß Collins?«
    »Reden Sie ruhig, Linda.«
    »Danke. Also kann ich Ihnen vertrauen?«
    »Ja.«
    »Auch wenn ich Ihnen Dinge sage, die sich normalerweise wie der größte Unsinn anhören?«
    »Sie können mir voll vertrauen«, bekräftigte Jane noch einmal ihre Antwort.
    »Wir setzen uns«, schlug Linda vor.
    Die beiden Frauen nahmen in Nähe des Kamins Platz. Das Holz war schon heruntergebrannt, die Flammen fanden kaum Nahrung, und Linda legte ein paar Scheite nach. Sie waren neben dem Kamin an der Wand gestapelt. »Das Holz hat mein Vater noch gehackt«, erklärte das Girl.
    Das Feuer fand neue Nahrung. Die Flammenzungen wurden größer. Es knisterte, Funken stoben, wurden hochgeweht in den Kamin. Jane legte mit einem Schürhaken ein Stück Holz zur Seite, damit es besser brennen konnte.
    Linda hatte sich schon gesetzt. »In diesem Haus spukt es«, sagte sie und schaute Jane ernst an.
    Die Detektivin nickte. »Erzählen Sie Einzelheiten, Linda.«
    »Sie… Sie glauben mir das so einfach?«
    Jane lächelte. »Warum nicht?«
    »Andere hätten mich für verrückt erklärt.«
    »Ich erkläre Sie hiermit nicht für verrückt, Linda, und Sie erzählen mir, was vorgefallen ist. Okay?«
    »Ja.«
    Jane Collins hörte aufmerksam zu. Linda redete schnell, manchmal etwas überhastet, und sie sprach mit Händen und Füßen. Aber sie verschwieg

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