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0095 - Yama, der Totengott

0095 - Yama, der Totengott

Titel: 0095 - Yama, der Totengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Limousine.
    Einer der Asiaten war gerade im Begriff, die Tür des Wagens aufzuschließen. Ja, es sah wirklich ganz danach aus, als ob die Herrschaften wegfahren wollten.
    Edgar Birch sah Nicole. Er sagte etwas zu den Exoten. Was er sagte, konnte Nicole nicht verstehen, denn die Männer standen mehr als zehn Meter von ihr entfernt.
    Überraschenderweise löste sich der Millionärssohn aus seiner Gruppe und kam auf Nicole zu. Der tranceähnliche Zustand, in dem er sich vorhin befunden hatte, war nicht mehr festzustellen. Er schien ganz natürlich, wenn auch etwas verstört. Jemand, dem man gerade mitgeteilt hatte, dass seine Mutter gestorben war, hätte ungefähr so ausgesehen wie er.
    »Entschuldigen Sie, Miss«, sagte er, als er vor Nicole stand. »Mein Verhalten wird Ihnen sicherlich etwas ungewöhnlich Vorkommen.«
    »In der Tat«, antwortete Nicole. Die beiden Leibwächter hatten unterdessen aufgeschlossen. Der der nicht Johnson hieß, hüstelte.
    »Wir finden Ihr Verhalten auch ungewöhnlich, Eddy. Sie wissen, dass wir von Ihrem Vater den Auftrag haben, uns stets in Ihrer Nähe aufzuhalten. Und nun sieht es ja so aus, als ob Sie uns einfach auf dem trockenen sitzen lassen wollen. Oder haben Sie nicht vor, mit diesen Typen da wegzufahren?«
    »Doch«, sagte Birch, »genau das habe ich vor. Aber mach dir keine Gedanken, Conan. Meine Begleiter sind keine Reporter und auch keine schrägen Fürsten, die mich für ihre Zwecke einspannen wollen. Zufrieden?«
    Der Leibwächter schüttelte den Kopf. »Nein!«, erwiderte er. »Wer sind diese Männer?«
    Das Gesicht des jungen Mannes nahm einen beinahe schwermütigen Ausdruck an.
    »Ich kann dir das jetzt nicht erklären, Conan«, sagte er langsam. »Du würdest es nicht verstehen.« Und ganz leise fügte er noch hinzu: »Ich verstehe es ja selbst kaum.«
    Ruckartig drehte er sich auf dem Absatz um, um wieder zu den Asiaten zurückzukehren. Aber dazu kam es nicht.
    Urplötzlich brach auf dem menschenleeren Parkgelände die Hölle An mehreren Stellen krachte es im Gebüsch. Und dann stürmten sie zwischen den Bäumen und Sträuchern hervor.
    Vier, fünf Männer…
    Ebenfalls Asiaten!
    Drei von ihnen stürzten auf die mongolischen Begleiter des Millionärssohns los. Die anderen beiden hatten es auf Edgar Birch selbst abgesehen.
    Nicole sah fanatische Gesichter von beinahe dämonischer Wildheit. Und sie sah noch mehr: lange, blitzende Messer in den Händen der Angreifer.
    Schon war der erste heran.
    Conan und Johnson, die beiden Privatschutzleute, hatten die Schrecksekunde erstaunlich schnell überwunden. Sie sahen den Mann, für den sie verantwortlich waren, in Gefahr. Und sie bewiesen, dass sie ihr Geld nicht umsonst verdienten.
    Johnson warf sich dem Angreifer entgegen, versuchte, mit seiner tellergroßen Hand den Messerarm des Asiaten zu packen. Conans Rechte zuckte unter sein Jackett, kam fast im gleichen Augenblick wieder zum Vorschein - mit einem mattglänzenden, großkalibrigen Revolver.
    Beide Männer schafften es nicht, erfolgreich Widerstand zu leisten.
    Die Asiaten, waren geschmeidig und schnell wie die Teufel. Der Kerl, den sich Johnson vorknöpfen wollte, tauchte unter dem zupackenden Arm des Leibwächters, weg. Aus der Drehung hieb er mit seinem Messer, das er wie ein Schwert handhabte, zu.
    Mit Entsetzen sah Nicole, dass der Stahl in den Hals des Amerikaners eindrang. Johnson röchelte laut auf, kippte nach vorne, fiel aufs Gesicht. Reglos blieb er auf dem Erdboden liegen, Auch seinen Kollegen ereilte das Schicksal. Er hatte seinen Revolver in Anschlag gebracht, auf den Mörder seines Freundes. Aber er kam nicht mehr dazu abzudrücken. Der zweite Angreifer, noch mehrere Meter entfernt, machte eine gedankenschnelle, weit ausholende Handbewegung. Das Messer, das er umklammert hielt, löste sich aus seiner Hand, flog wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil durch die Luft.
    Conan sah das Unheil kommen, versuchte noch auszuweichen. Der tödliche Stahl war jedoch schneller. Tief bohrte sich das schwertähnliche Messer in seine Brust. Die Beine knickten ihm weg. Wie sein Kollege stürzte er blutüberströmt zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Nicole, der der Schrecken die Glieder gelähmt hatte, erkannte, dass drüben am Wagen der drei Begleiter Edgar Birchs ebenfalls ein heftiges Handgemenge im Gange war. Asiaten kämpften gegen Asiaten. Den Ausgang des Kampfes bekam sie nicht mit. Etwas ganz anderes riss ihre Aufmerksamkeit in seinen Bann.
    Edgar Birch hatte,

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