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0095 - Yama, der Totengott

0095 - Yama, der Totengott

Titel: 0095 - Yama, der Totengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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nur ganz flüchtig gesehen. Deshalb musste ich ziemlich tief in meinem Gedächtnis kramen, bis sie mir wieder einfiel.«
    Der Kulturhistoriker griff nach dem Telefon.
    »Was hast du vor, Bill?«, fragte der Professor.
    »Die Polizei anrufen natürlich. Die Jungs müssen sofort eine Fahndungsmeldung rausgeben.«
    »Warte…« Zamorra blickte nachdenklich vor sich hin. »Lassen wir die Polizei mal aus dem Spiel. Ich verlasse mich lieber auf mich selbst. Ruf diese Detektei an, Bill. Die Leute können bestimmt feststellen, wem der Jaguar gehört.«
    Fleming schlug die Telefonkladde auf und wählte. Er bekam sofort Anschluss.
    »Miss Jill? Es geht um folgendes…« Er teilte der Detektivin mit, was er wissen wollte. Sie versprach, sich umgehend wieder zu melden.
    Die Kontakte des Detektivbüros schienen ausgezeichnet zu sein.
    Es vergingen nicht einmal fünf Minuten, dann war Miss Jill schon wieder am Apparat.
    »Der Wagen mit dem New Yorker Kennzeichen 724 QLM ist auf die Auto Vermietung ›Our Car - Your Car‹ zugelassen, Mister Fleming«, informierte sie den Historiker.
    Bill bedankte sich. »Ich werde Sie weiterempfehlen, Miss Jill. Auf Wiederhören.«
    »Langsam, Mister Fleming«, lachte die Detektivin. »Interessiert es Sie nicht, wer den Wagen gemietet hat?«
    »Das wissen Sie auch?«
    »Mein Job ist es mitzudenken, Mister Fleming. Also… der Wagen wurde vor zwei Tagen von einem gewissen Blobzahn gemietet. Und diesen Blobzahn finden Sie im Hotel ›Gotham‹ an der Fifth Avenue. Sonst noch irgendwelche Informationen gefällig?«
    Bill grinste. »Welche Haarfarbe habe ich?«
    Die Detektivin überlegte kurz. »Der Stimme nach zu urteilen -blond, würde ich sagen.«
    »Sie sind mir unheimlich, Miss Jill«, sagte der Historiker und beendete das Gespräch.
    Zamorra, der mitgehört hatte, stand bereits und überprüfte die Funktionstüchtigkeit seines Revolvers.
    ***
    Der Mann an der Hotelrezeption blickte nicht allzu intelligent in die Gegend.
    »Wie soll der Gast heißen - Blobzahn?«
    Bill Fleming nickte. »Ich weiß, dass es ein ziemlich blöder Name ist. Aber gerade deshalb sollten Sie sich, daran erinnern können, nicht wahr?«
    »Es dürfte sich um einen Asiaten handeln«, warf Professor Zamorra ein. »Einen Mongolen vielleicht.«
    Das Gesicht des Mannes am Empfang hellte sich auf. »Mongole, eh? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    Ein suchender Finger glitt über die Spalten des Gästebuchs, kam zum Stillstand.
    »Hier sind die Leute«, sagte der Rezeptionist. »Da haben wir einmal Mister äh… Ngagdba… Ngagdbang… äh… Verflucht, hier lesen Sie selbst.«
    Der Hotelmensch drehte das Buch um, so dass Bill Fleming und Zamorra die Eintragungen lesen konnten.
    Der Professor beugte sich vor. »Ngag-dbang rin-chen rgya-mtsho«, las er vor.
    »Weiß gar nicht, was Sie wollen. Ist doch ganz einfach, oder?«
    »Ganz einfach!«, ächzte der Rezeptionist.
    Zamorra las weiter. »Ah, da ist ja auch unser Freund Blobzahn. Blo-bzang rin-po-che, genauer gesagt. Zimmer 153 - 157.« Er schob dem Angestellten das Buch wieder hin. »Sind die Herren oben?«, erkundigte er sich dann.
    »Das lässt sich feststellen.« Der Rezeptionist langte nach dem Telefon. »Wen darf ich melden?«
    »Niemanden«, sagte Zamorra schnell. »Wir sind mit den Herren verabredet und wollten uns an der Bar treffen. Sie brauchen nicht Bescheid zu sagen.«
    »Ganz wie Sie wollen«, erwiderte der Mann und klappte das Buch zu. »Zur Bar geht es da entlang.« Er zeigte auf einen langgestreckten Hotelkorridor, der von der Empfangshalle abging.
    »Danke.«
    Zamorra und Fleming wandten der Rezeption den Rücken zu und schlugen scheinbar den Weg zur Bar ein.
    »Tibeter, also!«, stellte Bill unterwegs fest. Als Historiker, der sich mit den Kulturen der Völker auskannte, war ihm die Herkunft der zungenbrecherischen, ellenlangen Namen natürlich nicht verborgen geblieben. »Ich frage mich nur, was die hier in New York suchen.«
    »Noch wichtiger scheint mir die Frage zu sein, was sie von Edgar Birch wollen«, kommentierte der Professor. »Und von Nicole«, setzte er dann noch leise hinzu.
    Nach Lage der Dinge zweifelte er nicht daran, dass die Tibeter die Leibwächter Birchs ermordet hatten und auch für das Verschwinden Nicoles und des sogenannten Wunderknaben verantwortlich waren.
    »Vielleicht sind sie ebenfalls an Birchs parapsychologischen Talenten interessiert?«, vermutete Bill.
    »Wir werden sehen!«
    Die beiden Männer kannten sich im Hotel

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