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0097 - Das Höllentor

0097 - Das Höllentor

Titel: 0097 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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sprachen kein Wort dabei.
    Erst im Jeep meldete Yamun, was er gehört hatte.
    »Ben Jussuf plant neue Überfälle, Sidi. Wir müssen uns beeilen. Auch der Name meiner jüngsten Schwester ist gefallen.«
    »Yurina?« fragte Zamorra, während er den Wagen startete.
    »Man will auch sie entführen, Sidi. Wir müssen es verhindern.«
    »Wann sind die Überfälle geplant, und wo?«
    »Heute in drei Tagen. Ich bin ganz sicher. Ich war immer dicht bei den Wächtern. Sie sprachen nur davon. Heute in drei Tagen.«
    »Das wird nicht geschehen«, sagte Zamorra kategorisch.
    ***
    Der junge Yamun verbrachte den halben Tag damit, die benachbarten Stämme der Berber zu warnen. Vor allem aber mußte er zur Oase zurück, um seine jüngste Schwester in Sicherheit zu bringen.
    Er brachte Yurina und seinen Vater im Jeep nach Azrou.
    Dort war alles für die kommende Befreiung der Geiseln vorbereitet.
    »Wir können die befreiten Gefangenen nicht abtransportieren«, erklärte Zamorra. »Es sind zu viele. Wir bringen sie am besten in die untere Höhle. Dort werden wir auch die Wärter zurücklassen, und zwar in starken Fesseln. Die Furien aber nehmen wir mit uns. Wir werden sie der Polizei übergeben.«
    »Und die Geiseln?« fragte Nicole. »Wir können sie nicht lange ip der Höhle lassen.«
    »Wir nehmen genügend Verpflegung mit«, gab Zamorra zur Antwort. »Sie werden später mit Mannschaftswagen der Polizei abgeholt, wenn alles vorbei ist.«
    Der alte Yamun hatte vorgesorgt, daß die Oase verteidigt werden konnte. Dreißig der wagemutigsten Berber aus seiner Umgebung hatte er zu ihrem Schutz zusammengerufen. Ben Jussufs Horde würde einen schmerzlichen Empfang erleben, wenn sie versuchen sollte, die Oase Talaf zu überfallen.
    Am frühen Nachmittag schon wurden die Wagen beladen, obwohl noch viel Zeit war.
    Wie abgesprochen, sollten Zamorra, Yamun und sein Sohn sowie Nicole Duval an der Befreiung der Geiseln im Berg teilnehmen.
    Wieder war ihnen der Wirt behilflich. Es hatte sich etwas wie eine verschworene Sekte unter den Berbern gebildet. Jeder verachtete das grimmige Vorgehen Ben Jussufs. Und er hatte bei den Berbern einen nie gekannten Ingrimm geschaffen, der sich ausbreitete und alle erfaßte. Wer in irgendeiner Weise helfen konnte, nahm aktiv oder passiv daran teil, Ben Jussuf und seine Männer zur Strecke zu bringen.
    ***
    Kurz nach Mitternacht kam ein Diener des Hotels zum Wohnhaus herüber und weckte Zamorra und seine kleine Mannschaft.
    Sie fuhren früh genug los. Nach zwei Stunden war der kleine Platz erreicht, wo sie den Jeep und den Peugeot parkten.
    Dann begann der mühsame Aufstieg. Mühsamer diesmal noch, weil jeder von ihnen eine Anzahl von Stricken, Knebeln, Waffen und Körben mit Eßwaren und Getränken zu tragen hatte.
    Aber sie schafften es. Sie erreichten über den Bergkamm die Stelle, wo das Tor eingelassen war, eine volle Stunde vor der Dämmerung.
    Zeit genug, um die Durchführung noch einmal gründlich durchzusprechen.
    »Yamun und sein Sohn übernehmen die ersten beiden der Gelben Furien. Die Frauen mit den Hundeköpfen müssen sekundenschnell überwältigt und gefesselt werden. Aber so, daß sie noch gehen können. Der Zug darf nicht zum Stocken kommen. Die Gefangenen sind vorbereitet. Sie wissen, daß wir kommen und in den Berg eindringen wollen.«
    »Wir werden also mit dem Zug nach unten gehen, zur Höhle?« fragte der junge Yamun.
    »Ja«, gab Zamorra zurück. »Ihr erklärt den Furien, daß sich alles wie gewöhnlich abspielen muß. Bei der geringsten Weigerung faßt ihr sie hart an. Die Frauen werden am Tor zur Höhle das verabredete Zeichen geben. Nehmt euch drei oder vier Männer, die sich dann um die Furien kümmern. Ihr habt beim Öffnen des Tores die beiden Wächter zu überwältigen.«
    »In Ordnung, Sidi. Wir werden alles zuverlässig erledigen«, sagte der alte Yamun. »Und dann schließen wir das Tor wieder?«
    »Ja. Aber ihr redet vorher auf die Gefangenen ein. Macht ihnen klar, daß wir sie zwar befreien konnten. Aber bevor wir sie abholen und in die Freiheit bringen lassen, müssen wir die andere Gruppe im Berg befreien und die Wächter überwinden. Gebt ihnen die Speisen und Getränke. Und sagt ihnen, daß sie nicht lange auszuhalten brauchen. Dann kommt ihr zurück. Ich habe inzwischen mit Nicole Duval die beiden Furien überwunden, die am Schluß des Zuges gehen. Nicole bewacht sie, während ich auf den Wächter warte, der das Tor zu schließen hat. Ich überwinde ihn. Dann warten wir

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