Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

Titel: 0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen dem Tod ins Genick
Vom Netzwerk:
wetten, daß es irgendwo eine sehr unangenehme Szene gegeben hat.
    Er rappelte sich hoch. Sein Gesicht war an mehreren Stellen von Phils Boxhieben angeschwollen, und er machte jetzt einen sehr kläglichen Eindruck.
    »Setzen Sie sich!« befahl ich. »Und wehe, Sie fangen noch einmal an, Dummheiten zu machen. Die nächste Tracht Prügel, die Sie dann einstecken würden, wäre von noch besseren Eltern als die, die Sie schon gekriegt haben.« Er ließ sich stöhnend in seinen Sessel fallen.
    »Wo kommt das Blut an Ihrem Messer her?«
    Er schielte mich tückisch an.
    »Ich esse oft rohe Leber. Vom Arzt verordnet.«
    Phil nickte ironisch.
    »Und die fünftausend Dollar haben Sie auf der Straße gefunden, was?«
    »Das geht euch ja einen verdammten Dreck an!«
    Ich hatte schon eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, als mir etwas einfiel. Wir waren nicht hier, um einen brutalen Gangster zurechtzuweisen, sondern um die Mörder des Detektivsergeanten Rock Billing zu finden.
    Ich setzte mich also ebenfalls, schlug die Beine übereinander und sagte gemütlich:
    »Hören Sie mal, Candle! Wir sind nicht hier, um uns mit Ihnen anzulegen. Wir wollten mit Ihnen sprechen. Sicherheitshalber mußten wir Ihnen vorher Ihre Kanonen abnehmen. Wenn Sie dabei nicht ‘nen Budenzauber angefangen hätten, wäre kein einziger Schlag von uns ausgeteilt worden.«
    Er betrachtete uns mißtrauisch. »Warum wollt ihr mit mir sprechen?« Ich beugte mich vor und sagte langsam:
    »Uns schickt ein gewisser Jack Wolden.«
    Er verfärbte sich.
    »Weiß Bescheid!« knurrte er. »Die Konkurrenz! Der Affe bildet sich ein, er hätte das ganze Viertel für sich allein.«
    »Stimmt ungefähr«, bestätigte ich. »Er gab uns den Auftrag, Sie umzulegen. Ich sage es Ihnen ganz offen.«
    »Und warum habt ihr's noch nicht getan?«
    Ich lehnte mich wieder zurück.
    »Weil wir noch nicht sicher sind, ob Jack Wolden das richtige Pferd für uns ist, auf das es sich zu setzen lohnt.« Er wurde lebhaft.
    »Wollt ihr zu mir kommen?« fragte er hastig. »Ich ziehe ‘ne bessere Gang auf als Wolden! Das könnt ihr mir glauben! Ihr seht es ja: an einem einzigen Abend fast fünftausend Bucks!«
    »Von wem?«
    »Von 'nem alten Papierhändler. Es gibt noch massig Geschäfte hier in der Gegend, wo es sich lohnen wird. Kommt zu mir, Boys! Ich zahle garantiert mehr als dieser Idiot von Wolden!«
    Sein Interesse konnte nicht geheuchelt sein. Schließlich sprach er um sein Leben. Gelang es ihm nicht, uns auf seine Seite zu ziehen, mußte er ja damit rechnen, daß wir Woldens Auftrag ausführten.
    »Ich möchte erst mal ‘n bißchen was von der Art hören, wie ihr arbeitet«, sagte ich. »Daß wir nicht schlecht sind, hast du ja gerade gesehen! Wir sind mit euch vier ganz schön fertiggeworden. Die Gang, in der wir mitmischen, hat von vornherein ‘ne dicke Nummer voraus.«
    »Stimmt«, gab er zu. »Ihr seid verdammt auf Draht.«
    »Also? Wie habt ihr‘s dem Alten abgenommen? Der hat doch nicht freiwillig gezahlt?«
    »No, hat er nicht!«
    »Also habt ihr ihn erst durch die Mangel gedreht, was? Hat er vielleicht gar eure Gesichter gesehen? Sind eure Fingerabdrücke zurückgeblieben?«
    »Wir sind doch keine Anfänger, Mann! Er hat mir das Tuch vom Gesicht gerissen. Das war sein Pech. Wir hätten ihn sonst leben lassen. Aber da er mein Gesicht gesehen hatte, ging‘s ja nicht mehr. Ich habe ihn mit dem Messer fertiggemacht.«
    Ich hatte verdammt zu tun, beherrscht zu bleiben. Da saß ein Mann vor mir, der ganz offen zugab, daß er vor wenigen Stunden einen alten Mann viehisch ermordet hatte, und er sprach davon, als spräche er vom Wetter oder von sonst was völlig Gleichgültigem, »Habt ihr etwa auch den Teck umgelegt, der hier von ungefähr ‘ner Woche verschwunden ist?« fragte ich. Candle schüttelte den Kopf.
    »No. Wir sind doch keine Idioten! Du weißt doch, was los ist, wenn einer von den Tecks umgelegt wird. Da wimmelt es doch gewöhnlich von Polizei und G-men in der ganzen Gegend! Verstehe selber nicht, warum sie diesmal nicht soviel Aufhebens machen.«
    Der Ahnungslose! Wenn er gewußt hätte, was wir schon alles angestellt hatten, nur um in der Sache Billing voranzukommen!
    »Wer war es denn?« fragte ich.
    Er zuckte die Achseln.
    »Genau weiß ich es nicht. Aber ich tippe auf Wolden und seine Gang. Ich weiß, daß Woldens Bande schon lange ein Dorn in Billings Auge war. Vielleicht hat er ein bißchen zu gut geschnüffelt und ist Wolden auf die Spur gekommen.«
    Um ihn

Weitere Kostenlose Bücher