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0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

Titel: 0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen dem Tod ins Genick
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angezapft«, sagte er. »Jetzt möchte ich von Ihnen das Gespräch hören, das Sie nach Rocks Weggang von McKinsley aus geführt haben! Und wehe, Ihr Bericht stimmt nicht mit unserer Bandaufnahme überein!«
    Bexter war einer Ohnmacht nahe. »Ich habe es gleich gewußt«, stöhnte er.
    »Was?«
    »Daß das nicht gut gehen konnte. Aber was sollte ich denn machen? Sie überfielen mich in der Nacht in meiner Bude hier. Sie hätten mich umgebracht, wenn ich nicht für sie gespitzelt hätte.« O'Brien war nahe daran, sich die Hände zu reiben. Seine Vermutung war also richtig gewesen. Bexter stand in irgendeinem Zusammenhang mit der Bande. Nun, den Rest würde er jetzt auch noch aus ihm herausquetschen.
    »Wie sah dieses Spitzeln im einzelnen aus?« fragte er hart.
    Bexter zuckte die Achseln.
    »Ich mußte ihnen die Namen von den Leuten sagen, wo sich ein Raubzug lohnte. Ich weiß ja, daß es verdammt dreckig von mir war. Aber was sollte ich denn tun? Sie hätten mich doch umgebracht, wenn ich‘s nicht, getan hätte.«
    »Schutzhaft! Zu uns kommen und mit uns reden! Wir hätten Sie in Schutzhaft genommen, bis wir die Bande gestellt und auf gerieben hätten! Reden Sie sich doch nicht darauf hinaus, daß man Sie bedrohte! Wie hoch war denn der Anteil, den man Ihnen bezahlt hat!« Bexter fuhr zusammen.
    »O ja«, erwiderte O'Brien in gebluffter Sicherheit. »Wir wissen alles, mein Lieber. Einige haben schon ihr Mäulchen auf gemacht.«
    »Ich — ich habe jede Woche hundert Bucks bekommen«, sagte Bexter tonlos.
    O'Brien stand auf und ging hin und her. Er mußte etwas tun, um seine Beherrschung nicht zu verlieren. Da saß ein Mann vor ihm, der eine Bande auf seine Mitbürger gehetzt hatte, der daran verdiente, daß brave, ehrliche Menschen gefoltert, terrorisiert und ausgeplündert wurden. Der Ekel würgte in seiner Kehle.
    Nach einer Weile blieb er stehen und sagte:
    »Weiter! Sie haben also für die Bande gespitzelt. An jenem Abend in der Kneipe merkten Sie, daß Billing etwas vorhatte. Sie schlossen sofort, daß es sich gegen die Bande richten könnte. Stimmt das?«
    Bexters Kraft war gebrochen. Er nickte und sagte kläglich:
    »Ja. Es lag doch auf der Hand. Jeder in unserem Viertel weiß doch, was für eine Mühe Billing sich gab, um etwas über die Bande herauszufinden. Er hat doch fast jeden erwachsenen Menschen danach gefragt, ob er nicht auch von der Bande erpreßt würde…«
    O'Brien nickte. Er selbst wußte am besten, wie sehr sich Billing eingesetzt hatte, um den Bezirk seines Reviers sauber zu halten.
    »Und?« fragte er. Seine Stimme klang scharf und erinnerte irgendwie an den gellenden Knall einer Peitsche. »Was haben Sie getan, als Ihnen der Verdacht kam, Billing könnte etwas gegen die Bande im Schilde führen?«
    »Ich — ich habe die Nummer angerufen…«
    »Welche Nummer?«
    »Die ich immer anrufen mußte, wenn ich der Bande etwas mitteilen wollte.«
    »Sie trafen sich niemals mit irgendeinem Mitglied der Bande selbst?«
    »No, das wollten sie nicht.«
    »Kennen Sie irgendein Bandenmitglied vom Gesicht her oder gar beim Namen?«
    »Nein.«
    »Ich denke, die Bande war in einer Nacht hier?«
    »Ja. Als ich schlief, kamen sie herein. Sie müssen einen Nachschlüssel gehabt haben, denn ich schließe immer ab, wenn ich schlafen gehe.«
    »Aber in der Nacht müssen Sie doch ein paar von den Halunken gesehen haben?«
    »No. Sie banden mir ein schwarzes Tuch vor die Augen, während ich noch im Bett lag. Dann erst schalteten sie das Licht ein. Ich konnte überhaupt nichts erkennen, nur einen helleren Fleck, wo die Lampe sein mußte.«
    »Haben Sie keine von den Stimmen erkannt?«
    »No.«
    »Gut. Also Sie riefen die Nummer an, die Sie immer anriefen, wenn Sie der Bande etwas mitzuteilen hatten. Welche Nummer ist das?«
    »RE - 6 - 4123.«
    O'Brien zog sein Notizbuch und notierte sich die Nummer. Dann fuhr er fort:
    »Okay. Geben Sie mir den Inhalt dieses Gespräches wieder. So genau wie Sie können.«
    »Ich sagte, daß Billing noch mit seiner Kanone herumlief, obwohl er doch längst Feierabend hätte. Er müßte noch etwas Vorhaben. Sie sollten vorsichtig sein.«
    »Und was wurde Ihnen erwidert?«
    »Es wäre gut. Sie würden aufpassen.«
    »Sie wissen also nicht, wo sich die Bande trifft?«
    »No.«
    »Gut. Rasieren Sie sich zu Ende, ziehen Sie sich an. Ich muß Sie mitnehmen.«
    »Aber — aber wohin denn?«
    O'Brien stand auf. Langsam und ernst sagte er:
    »Ich nehme Sie hiermit fest. Wir werden Anklage

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