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0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

Titel: 0098 - Im Labyrinth der grünen Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Erschütterungen hatten das ganze Hotel aufgestört. In den Nebenzimmern und auf dem Korridor draußen ertönten angstvolle Rufe. Bill Fleming hatte noch einen Rest von seinem Rum-Cocktail im Glas.
    Er kippte ihn.
    »Prosit!« sagte er. »Eine schöne Bescherung! Nicht einmal hier sind wir vor Alonzo Gonzeiras und Cumbacho sicher.«
    Zamorra blieb ganz ruhig. Er hob die Schultern.
    »Gonzeiras hat sich abreagiert, das kann man ihm nicht verdenken. Aber diese Aktion eben beweist auch, daß er im Moment nicht viel gegen uns ausrichten kann. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, uns zu erledigen, hätte er es getan. Aber zu mehr als zu ein wenig Getöse hat es nicht gereicht.«
    »Ein wenig Getöse ist gut gesagt«, meinte Bill Fleming. »Ich habe gedacht, er reißt das Hotel ab. Sein Plan, uns von Cumbacho verschlingen zu lassen, ist fehlgeschlagen. Aber er hat Nicole in seiner Gewalt. Und er kann uns anscheinend beobachten oder doch wenigstens feststellen, wo wir uns befinden.«
    Evita Arajo sagte Zamorra etwas ins Ohr. Zamorra nickte.
    »Wir verlassen das Hotel auf der Stelle«, entschied er.
    Bill Fleming begann zu packen. Das Zimmertelefon schrillte, und Bill nahm ab.
    »Es ist der Hotelmanager«, sagte er. »Er will wissen, ob wir noch leben und was hier vorgefallen ist?«
    Die aufgestörten Gäste, von denen viele aus dem Schlaf geschreckt worden waren, schrien immer noch durcheinander. Menschen drängten sich auf dem Korridor. Etliche Gäste wollten das Hotel, in dem es ihnen nicht mehr geheuer war, auf der Stelle verlassen.
    Zamorra betrachtete die Risse in den Zimmerwänden.
    »Wir leben noch«, sagte er. »Erzähl dem Hotelmanager, wir hätten eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem Dämon ausdiskutiert. Aber er bräuchte sich nicht um sein Hotel zu sorgen, wir würden auf der Stelle ausziehen.«
    Bill sprach auf Englisch in den Hörer. Der Hotelmanager beherrschte mehrere Sprachen und hatte ihn gleich auf Englisch angeredet. Das Gebrüll Gonzeiras’, das auf magische Weise übermittelt worden war, hatte Bill wörtlich verstanden.
    In seinem Gehirn, ohne daß er dazu Sprachkenntnisse gebraucht hätte. Er legte auf.
    »Der Manager sagt, wir brauchten die Rechnung nicht zu begleichen«, sagte er. »Wir sollten nur gehen, solange der Bau noch steht.«
    ***
    Fünf Stunden später saßen Zamorra, Bill Fleming, Joao da Costa und Evita Arajo in einem Privatflugzeug und waren nach Recife unterwegs. Die Maschine, eine EM-110C Bandeirante, wurde von da Costas Assistenten und Leibwächter Castelo Kubitsehek gesteuert, der eine Pilotenlizenz besaß. Mit ihren beiden Pratt & Whitney Turboproptriebwerken erreichte die Bandeirante eine Reisegeschwindigkeit von 310 Stundenkilometern.
    Alle Tanks waren randvoll gepumpt, die Bandeirante würde die etwas über zweitausend Kilometer bis zu einem Sportflughafen in der Nähe von Recife im Nonstopflug schaffen. Fünfzehn Passagiere fanden in der Maschine Platz.
    Zamorra und seine Begleiter wollten sich während der sechseinhalb Flugstunden ausruhen. Nachdem sie das Hotel Copacabana Palace verlassen hatten, waren sie zur Villa von Luis Barrancon gefahren, einem Großkaufmann und Macumba-Mitglied. Barrancon hatte das Flugzeug besorgt.
    Zamorra hätte gern eine schnellere Maschine gehabt, aber das war so rasch und unauffällig nicht möglich gewesen. Zamorra dachte nicht daran, sein Amulett auszuliefern, Brasilien zu verlassen und damit Nicole Duval einem ungewissen Schicksal zu überlassen.
    Er wollte nach Recife, in die Höhle des Löwen, das hatte er gleich gesagt. Bill Fleming mußte natürlich mit von der Partie sein. Evita Arajo, die immer geheimnisumwitterter erschien, hatte darauf bestanden, mitzufliegen. Und Joao da Costa, der Macumba-Oberpriester von Rio de Janeiro, klein an Gestalt, aber groß an Mut, wollte auch dabei sein.
    Für Castelo Kubitschek war es selbstverständlich, an da Costas Seite zu sein. Längst waren der Zuckerhut und der Corcovado, waren die weißen Häuser, die Grünflächen und der Strand von Rio hinter der Maschine zurückgeblieben.
    Die Bandeirante flog in dreitausend Meter Höhe nach Norden. Der Autopilot war eingeschaltet. Kubitsehek erschien in der Cockpittür. Er trug ein verwegen gemustertes buntes Hemd am Leib.
    »Alles klar«, meldete er. »Noch vor 14 Uhr Ortszeit sind wir dort.«
    »Sehr gut«, sagte Zamorra. »Ich kann Sie nachher für eine Weile im Cockpit ablösen, Señor Kubitsehek. Ich habe auch einen Pilotenschein.«
    Der schlanke

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