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0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

Titel: 0098 - Im Labyrinth der grünen Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Brasilianer winkte ab.
    »Nicht nötig. Die paar Kilometer fliege ich mit abstehenden Ohren und Rückenwind sogar ohne Flugzeug.«
    »Wie Sie meinen, aber passen Sie auf, daß Ihnen die Ohren dabei nicht abbrechen. Wir wollen jetzt unseren Plan noch einmal durchsprechen. Am Flughafen treiben wir zwei Wagen auf. Damit fahren wir nach Recife. Bill, du dringst mit Señor da Costa und Señor Kubitschek in die Höhle mit dem Labyrinth ein. Ihr schaltet die grünen Henker mit dem magischen Pulver von Evita Arajo aus und befreit die Macumba-Götter aus dem Labyrinth. Damit ihr euch nicht verirrt, nehmt ihr eine Rolle mit einer langen Kunststoffschnur mit. Noch Fragen dazu?«
    Zamorra hatte Englisch gesprochen, die Sprache, die sie alle beherrschten.
    »Wo kann ich mein Testament hinterlegen?« fragte Bill Fleming mit Galgenhumor. »Nein, Zamorra, keine Fragen mehr.«
    »Ich begebe mich mit Señorita Arajo zum Palast von Alonzo Gonzeiras. Nicole wird dort gefangengehalten, wie der verräterische Macumba-Oberpriester uns freundlicherweise erzählt hat. Wir sehen zu, daß wir sie befreien und die Machtinsignien der Macumba-Götter holen können. Wenn alles klappt, treffen wir uns außerhalb von Recife bei dem alten holländischen Fort. Ogun, Bara und Jara erhalten ihre göttlichen Kräfte zurück, und Cumbacho und Gonzeiras kriegen kräftig eins aufs Haupt. Sie werden dorthin geschickt, wo sie hingehören. In die Dimensionen der Finsternis nämlich.«
    »Wenn alles klappt!« stöhnte Bill Fleming. »Was da alles schief gehen kann! Aber ich will nicht unken. So wie wir gebaut sind, werden wir den Drachen schon schaukeln und den Macumba-Göttern aus der Patsche helfen. Auch wenn hier drei Macumba-Anhänger sind, so möchte ich es doch einmal sagen. Ogun, Bara und Jara sind schöne Dämlacke, daß sie sich von Gonzeiras so haben verschaukeln lassen.«
    Evita Arajos Augen sprühten Blitze. Fast wäre sie Bill Fleming ins Gesicht gesprungen oder hätte ihm das rechte Auge auch noch blaugeschlagen.
    »Beherrsche dich, Sterblicher, und lästere die Götter nicht! Wer konnte mit soviel List und Tücke rechnen? Ausgerechnet Alonzo Gonzeiras, der Liebling der Macumba-Götter, dem sie ihre ganze Gunst gaben, hat sie verraten.«
    »Wir sind doch alle sterblich, oder?« fragte Bill.
    Die schöne Frau mit dem schulterlangen schwarzen Haar senkte den Kopf.
    »Ja, natürlich. Ich wollte dich nicht kränken, Bill Fleming. Es ist sehr tapfer und selbstlos von dir, daß du dein Leben einsetzt, um die Macumba-Götter zu retten.«
    »Das ist so meine Art«, sagte Bill, bei dem Bescheidenheit nicht zu den stärksten Seiten zählte.
    Er verkniff sich zu sagen, daß er in erster Linie wegen Nicole Duval antrat. Wenn die Macumba-Götter Cumbacho nicht besiegten und Alonzo Gonzeiras mit ihm ins Jenseits schickten, war nicht viel gewonnen, selbst wenn Zamorra und Evita Arajo Nicole aus ihrer Gefangenschaft befreien konnten. Der Drache der Finsternis würde sie nicht entrinnen lassen.
    »Soweit sind wir uns also einig«, sagte Zamorra. »Evita Arajo hat uns einem Zauber unterzogen, durch den verhindert werden soll, daß Alonzo Gonzeiras durch Fernmagie festzustellen vermag, wo wir uns befinden und was wir tun. Hoffen wir, daß dieser Zauber wirkt.«
    »Er wirkt«, sagte Evita Arajo. »Es ist ein besonderer Ritus, der nicht von den Macumba-Göttern abhängig ist.«
    Evita Arajo kannte sehr viele Zauberkünste, und Zamorra fragte sich, wo sie das alles herhatte. Aber Evita Arajo hatte seine Versuche, mehr über sie herauszufinden, alle abgewiesen. Sie saß neben Zamorra auf dem Flugzeugsitz. Sie legte den Kopf gegen seine Schulter.
    »Versucht jetzt zu ruhen«, sagte Zamorra. »Wir werden unsere Kräfte brauchen.«
    Nach der Ankunft in Kecife mußte viel improvisiert werden. Und nur die Tüchtigkeit und Cleverneß der Akteure und dazu eine gehörige Portion Glück würden bestimmen, ob Nicole Duval und die Macumba-Götter gerettet werden konnten oder nicht. Und ob der Sieger letzten Endes Zamorra oder Cumbacho heißen würde.
    Einen besseren Plan hatte Zamorra aber nicht schmieden können, denn da gab es zuviele Punkte, über die er nicht informiert war. Das würde sich alles erst an Ort und Stelle zeigen. Für eine Ausrüstung war gesorgt, wenn sie auch nicht gerade großartig zu nennen war.
    Aber alles hatte sehr schnell gehen müssen. Zamorra dachte mit brennender Sorge an Nicole Duval. Lebte sie überhaupt noch? Und wie erging es ihr? Evita Arajos Haar

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