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0099 - Hexennacht

0099 - Hexennacht

Titel: 0099 - Hexennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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jemand hinter ihr stünde, doch nun drang —- es war nicht zu überhören — Gelächter an ihr Ohr.
    Sie sind da! Panik ergriff Nicole, und sie fühlte sich in der Finsternis hilflos und wehrlos. Gegen Unsichtbares konnte sie nicht angehen.
    Aber sie gaben sich ihr nicht zu erkennen, ängstigten sie nur durch Geräusche, durch Raunen und Flüstern in einer unverständlichen Sprache, durch ihr Hohngelächter und spöttisches, hämisches Gekeifê.
    Da erinnerte sich Nicole der beiden Metallstäbe. Natürlich würde sie damit nicht gegen Schatten schlagen können, denn sie wußte ja nicht den genauen Standort der Hexen.
    Aber Nicole hatte eine andere Idee.
    Sie kreuzte die beiden Metallstäbe und hielt sie in die Höhe.
    »Geht fort«, murmelte sie. »Ich befehle es euch.«
    So und so oft in der Vergangenheit hatte Nicole dieser Geisterbeschwörung beigewohnt, die Zamorra an Dämonen vornahm.
    Aber ihr fehlte das silberne Amulett des Professors, das ihm solche Kraft gegen die Wesen der Finsternis gab und ihn fast unbesiegbar machte, obwohl auch er sich schon oft genug in Lebensgefahr befunden hatte.
    Mir können solche Metallstäbe sicher nicht helfen, dachte sie mutlos.
    Aber es schien doch gewirkt zu haben, denn plötzlich waren die Stimmen fort.
    Staunend ließ Nicole die beiden Stäbe sinken. Durch ihre Idee, sie zu kreuzen und dadurch das Kreuz als Wahrzeichen des Guten gegen die Dämonen in den Kampf zu führen, hatte sie sich vorerst einmal eine kleine Atempause verschafft.
    Sofort aber griff die Angst wieder nach ihr.
    Sie hatte unweit von sich einen Schrei gehört. Und sie stufte ihn sofort als den von June Atkins ein.
    Energisch ging Nicole die steinerne, schwach beleuchtete Treppe, die von dem kleinen Garten zum Erdgeschoß des Hauses hinaufführte, hinauf. Es handelte sich um ein Hanggrundstück. Das Rechteck war in den Felsen hineingebaut worden. Nicole ahnte, daß sie bei Tageslicht von hier oben einen Blick bis hin zur Küste haben würde.
    Doch sie hatte Eile und wollte June zu Hilfe kommen.
    Ihr Erfolg mit den gekreuzten Metallstäben hatte Nicole mutig gemacht. Zamorra sollte mit ihr zufrieden sein.
    Die Treppe war sehr steil. Die Steine, die die Stufen bildeten, waren in den Felsen gehauen worden und äußerst schmal. Das hölzerne Geländer war brüchig.
    Und plötzlich spürte sie den Widerstand.
    Sie blickte entsetzt an sich nieder und sah, wie sich zwei Knochenfinger um ihre schlanken Fußfesseln krallten.
    Mit voller Kraft zogen die unheimlichen Hände an ihren Füßen, versuchten, ihr den Halt zu nehmen und sie in die Tiefe zu stoßen.
    Nicole lief eine Gänsehaut über den Rücken, als sie erkannte, was man mit ihr vorhatte.
    Sie versuchte, ihre Füße von der Umklammerung freizubekommen, doch vergebens. Dann stieß sie mit einem der Metallstäbe nach der Hexe, deren Skelett auf den Stufen unter ihr lag. Der gräßliche Totenkopf hob sich ihr entgegen. Nicole vernahm eine hohle Stimme.
    »Es gelingt dir nicht. Du gehörst mir. Mir allein… Wie alt bist du? Hattest du schon Kinder? Sag, daß du noch keine hattest.«
    »Was soll das?« fragte Nicole verständnislos. Im letzten Augenblick fiel ihr wieder der Trick mit den Metallstäben ein. Sie ließ das Geländer, an dem sie sich festgehalten hatte, los, und kreuzte die Stäbe.
    Prompt verlor sie die Balance, doch im letzten Augenblick verschwanden die Knochenfinger von ihren Fußgelenken. Winselnd krümmte sich die unheimliche Geistererscheinung unter ihr auf den Stufen zusammen.
    Nicole stand wieder fest auf der Steinstufe, doch sie hatte einen der Metallstäbe verloren. Er polterte scheppernd die Stufen hinunter und blieb irgendwo im Gras liegen.
    Entsetzt spürte Nicole, daß sie jetzt hilflos war. Doch zuerst mußte sie einmal diese gefährliche Treppe verlassen. Sie rannte weiter nach oben auf das Haus zu.
    Sekunden später betrat sie den belichteten Innenhof durch eine kleine Tür.
    Soeben stieg Harriet Gilbert in einem hauchdünnen Bikini in den angestrahlten Swimming-pool.
    Noch ehe sie sich ins Wasser fallen ließ, entdeckte sie Nicole.
    »Sie?« schrie die Diva auf. »Was tun Sie denn hier, Sie räudige Hyäne?«
    Nicole wunderte sich nicht einmal über den ordinären Ton der Schauspielerin, sondern sah wie fasziniert hinüber zu der weißen Umfassungsmauer des Bassins, wo die Diva June hingelegt hatte.
    June war erschöpft und einer Ohnmacht nahe. Sie war an Armen und Beinen gefesselt und lag regungslos auf den Steinen.
    Sie ist

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