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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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mehr zurückhalten.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet!«, rief ich. »Was weißt du alles über die Vergessenen Bücher? Und was ist mit Gerrit?«
    Sie blieb stehen. »Gerrit? Was soll mit Gerrit sein? Ich habe ihn gestern zum ersten Mal getroffen, genau wie du.«
    »Ach«, höhnte ich. »Und er hat dir gleich so gut gefallen, dass du sofort deinen Verstand abgeschaltet hast.«
    »Du spinnst doch!«, rief sie, aber ich sah, wie sie errötete.
    »Na gut, dann spinne ich eben. Immer noch besser als zu lügen.«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Wieso will das nicht in deinen Dickschädel rein? Ich habe dich nicht belogen! Heute nicht, gestern nicht und davor auch nicht!«
    So einen Ausbruch hatte ich bei ihr noch nie erlebt. Sie ließ den Kopf hängen. »Wenn du mir nicht glaubst, dann können wir ebenso gut sofort mit der Suche aufhören und zurückfahren.«
    Jetzt, da der größte Druck abgelassen war, beruhigte auch ich mich wieder ein wenig.
    »Aber warum hat dein Opa das gefragt? Warum war er überzeugt, du hättest die Information über das Buch der Antworten gefunden?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, seufzte Larissa und ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. »Du musst nicht glauben, dass Opa mich in alle seine Geheimnisse einweiht. Wir leben meistens ziemlich nebeneinander her. Wahrscheinlich kennst du ihn sogar besser als ich.«
    Als ich sie so dasitzen sah wie ein Häuflein Elend, verrauchte auch der letzte Rest meiner Wut.
    »Na gut«, sagte ich. »Ich vertraue dir. Wir sitzen hier zusammen drin, also sollten wir auch gemeinsam versuchen, wieder rauszukommen.«
    Larissa blickte auf. »Du willst die Suche also nicht aufgeben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Im Augenblick nicht. Obwohl ich das Gefühl habe, hier verfolgt jeder seine eigenen Interessen: Gerrit, dein Opa, vielleicht auch Jan und van Wolfen. Und wir sind die Einzigen, die völlig ahnungslos durch die Welt stiefeln.«
    »Dann lass uns sehen, dass wir nicht mehr länger ahnungslos sind«, sagte sie entschlossen. »Zum Beispiel, indem wir dieses Geheimnis hier knacken.«
    Und so machten wir es auch. Erst recherchierte Larissa eine halbe Stunde im Web, dann ich. Anschließend trugen wir unsere Ergebnisse zusammen.
    »Die Anhänger der Kabbala glauben, mit ihrer Hilfe die spirituelle Welt verstehen zu können. Und weil ihrer Meinung nach unsere Welt aus der spirituellen Welt abgeleitet ist, liefert die Kabbala auch dazu den Schlüssel«, begann Larissa.
    »Die Geschichte der Kabbala reicht zurück bis in biblische Zeiten. Manche glauben, dass Moses auf dem Berg Sinai neben den Zehn Geboten noch weitere geheime Lehren empfangen haben soll, in die nur Auserwählte eingeweiht werden durften. Daraus entstand dann im ersten Jahrhundert nach Christus die erste Fassung der Kabbala. Ursprünglich war der Begriff die Bezeichnung für alles, was nicht zu den fünf Büchern Mose gehörte.«
    »Höchst mysteriös und geheimnisvoll also«, sagte ich. »Genau wie die Vergessenen Bücher. Das könnte also gut zusammenpassen.«
    Larissa nickte. »Vor allem, wenn man die Macht berücksichtigt, die der Kabbala zugeschrieben wird. Sie ist fast noch größer als die der Vergessenen Bücher.«
    »Dabei spielen Zahlen eine große Rolle«, fuhr ich fort. »Die Kabbala beschreibt die Erscheinungsformen Gottes in den Sephirot, in denen die Zahlen Eins bis Zehn zusammengefasst und in Form eines Baumes dargestellt werden. Die Sephirot ergeben zusammen das Bild eines vollkommenen Menschen, der im Hebräischen Adam Kadmon heißt. Wer die Kabbala beherrscht, der kann, so glauben ihre Anhänger, allein aufgrund der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets und der zehn Zahlen die Grundgesetze des Universums nach seinen Wünschen beherrschen und verändern – und es damit natürlich auch zerstören.«
    »Puuh. Gruselig, was?«, schauderte Larissa.
    »Schon«, pflichtete ich ihr bei. »Aber das klingt doch ein wenig einfach, findest du nicht? 22 Buchstaben und zehn Zahlen – das soll zur Weltherrschaft genügen?«
    »Das ist ja nicht alles. Du musst auch wissen, wie du sie anzuwenden hast. Und darin liegt die Schwierigkeit.«
    »Zum Glück«, erwiderte ich. »Ich habe von dem, was ich gelesen habe, nicht mal die Hälfte verstanden – und das war ja nur ein winziger Ausschnitt.«
    »Hast du was über Hod rausgefunden?«, wollte Larissa wissen.
    »Dazu wollte ich gerade kommen.« Ich nahm mir einen Zettel vor, auf dem ich mir Notizen gemacht hatte. » Hod

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