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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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immer?«, fragte sie.
    »Das ist leider immer so. Die Bücher sind einfach zu wertvoll, und wir haben nicht genug Personal, um sie ständig zu überwachen.«
    »Man kann sie also nie sehen?«, hakte Larissa nach.
    »Nur nach vorheriger Terminabsprache«, erwiderte der Mann.
    »Können wir denn jetzt mit Ihnen einen Termin für nachher absprechen?«
    Er lachte. »Nein, dafür bin ich nicht der richtige Ansprechpartner. Da müsst ihr den zuständigen Kurator fragen, und der ist heute nicht im Hause.«
    »Vielen Dank«, sagte ich und zog Larissa mit mir, bevor sie sich mit ihren Fragen noch verdächtig machte.
    Wir zogen uns in die lichtdurchflutete Cafeteria im Neubau zurück, um zu beratschlagen.
    »Wenn wir so nicht reinkommen, dann eben anders«, sagte Larissa bestimmt.
    »Und wie?«, fragte ich skeptisch.
    »Indem wir uns hier im Museum verstecken und hoch gehen, wenn alle weg sind.«
    »Dazu müssen wir aber erst einmal ein sicheres Versteck finden«, wandte ich ein.
    »Das wird es in einem so alten Haus mit Sicherheit geben«, erwiderte sie.
    Ich war zwar nicht garade begeistert von ihrer Idee, hatte aber auch keine Alternative. Also stimmte ich ihr widerwillig zu. So ganz war ich immer noch nicht davon überzeugt, dass dieses Register von Leyden wirklich existierte. Gerrit wusste zwar eine ganze Menge über die Vergessenen Bücher, aber auch der Bücherwurm hatte uns schließlich wissentlich in die Gefahr laufen lassen. Eine Gefahr, die andererseits natürlich wieder ein Beweis für die Wahrheit der ganzen Geschichte sein konnte.
    Wir beschlossen, getrennt voneinander durch das Museum zu streifen, um nicht all zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und dabei nach einem geeigneten Versteck Ausschau zu halten. Ich rüttelte unauffällig an Schränken und drückte mich in den hintersten Winkeln der Fossiliensäle herum, ohne fündig zu werden. Dabei begegneten wir uns immer wieder, sprachen allerdings nicht miteinander, sondern schüttelten nur immer leicht den Kopf als Zeichen unserer erfolglosen Suche.
    Als wir zum wohl zehnten Mal durch den Großen Fossiliensaal trabten, hielt mich Larissa fest.
    »Sieh mal unauffällig nach unten«, sagte sie, während sie so tat, als betrachte sie aufmerksam eines der Exponate in der riesigen Glasvitrine.
    Ich folgte ihrer Anweisung, konnte aber nichts Besonderes entdecken.
    »Wovon sprichst du?«, flüsterte ich.
    »Der Boden«, flüsterte sie zurück. »Siehst du nicht das Gitter?«
    Ich sah noch einmal hin. Entlang der gesamten Länge des Saales zog sich ein etwa einen halben Meter breites Gitter, das mit zahlreichen Ziselierungen versehen war. Darunter konnte man an einigen Stellen Rohre erkennen.
    »Ja und?«, fragte ich.
    »Wir könnten uns unter den Gittern verstecken und dann nach Museumsschluss in die Bibliothek gehen.«
    »Keine gute Idee«, erwiderte ich.
    »Und wieso nicht?«
    Ich konnte ihr schlecht sagen, dass ich einen grässlichen Ekel vor Spinnen und anderem Krabbelgetier habe. Und diese Schächte unter meinen Füßen sahen genau so aus, als würde es dort von diesen Viechern nur so wimmeln.
    »Die Kameras«, sagte ich stattdessen und machte mit dem Kopf eine Bewegung zu den beiden Türen, über denen zwei Videokameras angebracht waren.
    »Kein Problem«, antwortete Larissa triumphierend. »Ich habe vorhin im Café das Telefongespräch eines Technikers mit seiner Firma mitgehört. Die Kameras und Bewegungsmelder funktionieren derzeit nicht, weil die gesamte Anlage generalüberholt wird.«
    »Seit wann verstehst du denn Niederländisch?«, fragte ich skeptisch.
    »Kann ich nicht. Und musste ich auch nicht. Die Anlage ist von einer deutschen Firma installiert worden und der Techniker kam, wie wir, aus Deutschland. Also haben sie auch Deutsch miteinander gesprochen.«
    »Aber das rote Licht brennt«, wandte ich ein.
    Unter jeder Kamera leuchtete ein kleiner roter Punkt – ein klares Zeichen, dass sie eingeschaltet waren.
    »Das dient bestimmt nur zur Tarnung », überlegte sie. »So wird der Eindruck erweckt, dass alle Räume überwacht werden. In Wahrheit haben wir freie Bahn.«
    Ich suchte verzweifelt nach einem weiteren Gegenargument. Es waren nicht nur die Krabbler, die mich vor ihrem Vorschlag zurückschrecken ließen. Wenn wir entdeckt würden, dann würde das mit Sicherheit ziemlich unangenehme Folgen haben.
    »Kriegen wir die überhaupt auf?«, fragte ich nach einem erneuten Blick auf die Gitter. »Die sind doch an den Ecken alle

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