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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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einprogrammiert«, erklärte er. »Behaltet das Handy immer bei euch. Wenn ihr Probleme bekommt, dann ruft unbedingt hier an.«
    »Vielen Dank.« Ich nahm das Handy an mich und fühlte mich gleich etwas besser. »Und jetzt sollten wir uns auf den Weg machen.«
    Eine Viertelstunde später trafen Larissa und ich uns wieder in der Küche. Wir hatten jeder eine Umhängetasche dabei. Larissas war wahrscheinlich gefüllt mit den Werkzeugen, die nicht in die zahlreichen Taschen ihrer Cargohose passten. Ich hatte lediglich mein Notizbuch, das Handy und meinen MP3-Player dabei. Ich war ihrem Vorbild gefolgt und hatte mir eine schwarze Jeans und ein dunkelblaues T-Shirt angezogen. Fehlte nur noch das schwarze Kopftuch und wir hätten ausgesehen wie professionelle Einbrecher in einem Hollywoodfilm.
    Der Weg zum Bahnhof verlief ohne Probleme. Von unseren Verfolgern war nichts zu sehen. Wir hielten uns, so weit möglich, immer zwischen anderen Menschen auf, was bei dem Gedränge auf den Straßen, die zum Bahnhof führten, kein Problem war.
    Der Zug war voll mit Jugendlichen, die mit Schlauchbooten, Schwimmringen und Luftmatratzen zum Baden an den Strand von Zandvoort fuhren. Entsprechend gut war die Stimmung an Bord.
    Wir erreichten Haarlem nach nur 20 Minuten. Mit ein wenig Bedauern verließen wir den Zug.
    »Ich wäre jetzt auch gern Schwimmen gegangen«, seufzte Larissa.
    »Ich auch«, pflichtete ich ihr bei. Es war ein ganz schön undankbarer Job, die Welt (oder zumindest die Vergessenen Bücher) vor dem Zugriff der Bösen zu retten.

    Als wir schließlich aus dem schönen alten Bahnhofsgebäude traten, war der Kontrast groß. So ansprechend das Gebäude von innen war, so hässlich war seine Umgebung: ein Busbahnhof, Bürohäuser und ein Parkhaus. Aus einem Pulk von abgestellten Fahrrädern ragte ein Wegweiser mit mehreren Schildern auf. Eines davon gab die Richtung zu Teylers Museum an.
    Wir überquerten den Bahnhofsvorplatz. Auf der anderen Seite drehte ich mich noch einmal um, um mir das Bahnhofsgebäude in seiner Gesamtheit anzusehen. Erst jetzt nahm ich die beiden Türme wahr, die rechts und links vom Haupteingang aufragten und dem Bau die Anmutung einer Ritterburg verliehen.
    Ich wollte mich schon wieder zurückdrehen, als mir eine Gestalt auffiel, die soeben aus dem Nebeneingang des Bahnhofs trat. Es war der vorgebliche Antiquar Hammer! Ich gab Larissa, die interessiert die Schlösser der nahen Fahrräder studierte, einen Stoß.
    »Sieh mal, wer da ist«, flüsterte ich.
    »Wo?«, fragte sie und starrte angestrengt über den Platz.
    »Nicht so auffällig«, ermahnte ich sie. »Da, am Nebeneingang des Bahnhofs.«
    Sie drehte ihren Kopf leicht. »Ich sehe nichts«, sagte sie. »Wer soll denn da sein?«
    Sie hatte recht: Hammer war verschwunden. Ich suchte den Platz nach ihm ab, ohne ihn irgendwo zu entdecken. Wahrscheinlich hatte er sich, als ich mich umdrehte, in den Bahnhof zurückgezogen und wartete jetzt darauf, dass wir weitergingen.
    »Da war unser Freund aus dem Zug«, sagte ich. »Ham Slivitsky.«
    »Bist du sicher?«
    »Den würde ich überall erkennen. Er muss irgendwie unsere Fährte aufgenommen haben.«
    »Dann sollten wir dafür sorgen, dass er sie so schnell wie möglich wieder verliert«, sagte Larissa. »Was uns mit seinem Bruder geglückt ist, das sollten wir bei ihm doch auch schaffen.«
    Es hieß also mal wieder Katz-und-Maus spielen. Sobald wir die Ecke umrundet hatten und vom Bahnhof aus nicht mehr sichtbar waren, begannen wir zu rennen. Nur wenige Hundert Meter weiter befanden wir uns schon in der Innenstadt von Haarlem. Hier gingen rechts und links eine Reihe kleiner Straßen ab, von denen wir die Erste ansteuerten.
    Einige der alten Häuser lehnten sich gefährlich nach vorne. Bunte Reklameschilder luden die Vorbeigehenden in indische Restaurants, Kneipen oder Friseursalons ein. Am Ende der Straße ragte eine gewaltige Kirche mit einem großen und vielen kleinen Türmen auf.
    Wir liefen, bis wir die Kirche erreicht hatten. Rechts von uns erstreckte sich ein großer Platz, auf dem zahlreiche Marktstände aufgebaut waren. Wer sich nicht durch die Reihen zwischen den Ständen drängte, der saß in einem der vielen Straßencafés, die rund um den Markt angeordnet waren.
    Wir tauchten in die Menge der Marktbesucher ein. Langsam bahnten wir uns den Weg zu den Einkaufsstraßen auf der gegenüberliegenden Seite – zu langsam für meinen Geschmack. Wir hatten bis hierhin zwar ein ordentliches Tempo

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