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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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glaubte.
    Sobald wir in van Wolfens Laden getreten waren, verriegelte er die Tür und hängte ein Geschlossen -Schild hinter die Scheibe. Dann musterte er Gerrit von Kopf bis Fuß.
    » Zo, Zo «, sagte van Wolfen. » U bent de mysterieuze mijnheer de Fleer. «
    Gerrit lieferte seinen Hofknicks ab und schwenkte seinen Hut. » Tot Uw dienst, mijnheer. «
    »Genug der Formalitäten!« Van Wolfen machte eine ungeduldige Handbewegung. »Gehen wir nach oben und hören mal, was Sie uns zu sagen haben.«
    Wir folgten van Wolfen in sein Büro, wo Jan gerade damit beschäftigt war, einen Stapel Rechnungen zu ordnen. Er stand auf und schüttelte Gerrit die Hand.
    »Herzlich willkommen, Mijnheer de Fleer. Wir haben schon viel über Sie gehört.«
    »Ja, ja«, fiel van Wolfen grummelig ein. »Und deshalb möchte wir zuerst einmal wissen, woher Sie Ihr Wissen über die Vergessenen Bücher haben. Ich kenne eigentlich alle Kollegen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Von Ihnen allerdings habe ich bislang noch nie etwas gehört.«
    Gerrit zeigte sein bekanntes Strahlen. »Das konnten Sie auch nicht, Mijnheer van Wolfen. Ich bin nämlich erst vor wenigen Tagen von einem längeren Aufenthalt in der Fremde nach Amsterdam zurückgekehrt.«
    »Zufällig«, schnaubte van Wolfen. Gerrit blickte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    » Zufällig sind Sie gerade wenige Tage vor der Ankunft von Arthur und Larissa zurückgekommen«, spezifizierte van Wolfen seine Frage.
    Gerrit drehte seine Handflächen nach oben. »Es ist, wie es ist, Mijnheer. Sie müssen mir einfach glauben. Ich versichere Ihnen, ich würde nichts tun, was Arthur und Larissa schaden würde.«
    »Das möchte ich Ihnen auch nicht geraten haben«, warnte Jan von der Seite.
    »Sie haben uns noch immer nicht erklärt, woher Sie so viel über die Vergessenen Bücher wissen«, nahm van Wolfen sein Verhör wieder auf. »Und vor allem über das Register von Leyden.«
    Gerrit ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Das ist ganz einfach zu erklären. Ich stamme aus einer alten Familie, die über einige Mittel verfügt. Deshalb befinde ich mich auch in der glücklichen Situation, nicht für meinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. So kann ich mich seit vielen Jahren meinen privaten Studien widmen. Mein Vater hat mir zahlreiche alte Bücher hinterlassen. Larissa und Arthur haben einige davon sehen können.«
    »Du meinst die Bibliothek von Barto Blegvad?«, warf ich ein.
    Gerrit nickte. Van Wolfen runzelte die Stirn. »Blegvads Bibliothek ist seit über zweihundert Jahren verschollen«, sagte er.
    Gerrit lächelte. »Das sollte die Öffentlichkeit glauben. In Wahrheit befindet sie sich im Besitz unserer Familie – das heißt, in meinem Besitz.«
    »Das stimmt«, bestätigte Larissa. »Wir haben sie selbst gesehen.«
    »Erstaunlich«, brummelte van Wolfen. »Vor allem, wie Sie das so lange geheim halten konnten.«
    »Mein Vater hat ebenso zurückgezogen gelebt wie ich«, erklärte Gerrit. »Ich nutze die Bücher, um daraus zu lernen. Und das ist auch die Antwort auf Ihre Frage, woher mein Wissen über die Vergessenen Bücher stammt.«
    Van Wolfen war nicht wirklich zufrieden mit der Antwort, das spürte ich deutlich. Aber er konnte Gerrits Erklärungen auch nicht widerlegen.
    »Ich stehe in dieser Sache auf Ihrer Seite«, betonte Gerrit noch einmal. »Auch ich möchte nicht, dass das Buch der Antworten den Suchern in die Hände fällt. Betrachten Sie mich einfach als einen selbst ernannten Hilfsbewahrer.«
    Er strahlte in die Runde. Van Wolfen blickte Jan an. Der nickte unmerklich. Der Antiquar drehte sich zu einem Bild, das an der Wand hing, und klappte es beiseite. Dahinter war ein Safe in die Wand eingelassen. Er zog einen Schlüsselbund aus der Tasche, suchte kurz nach dem passenden Schlüssel und öffnete den Safe.
    Er nahm das Register vorsichtig heraus und streckte es Gerrit hin. » Alstublieft .«
    Gerrit nahm das Register in die Hand und strich fast ehrfurchtsvoll mit seinen Fingern darüber. Einen Moment lang nahm sein Gesicht einen verklärten Eindruck an. Er kam mir vor wie ein Mensch, der etwas zurückerhält, das er vor langer Zeit verloren hat. Aber das konnte ja nicht sein, denn das Register war bestimmt hundert Jahre oder länger verschollen.
    So schnell wie er gekommen war verschwand der Ausdruck auch wieder von seinem Gesicht.
    »Können wir uns irgendwo setzen?«, fragte er.
    Jan räumte seinen Platz am Schreibtisch und fasste van Wolfen am Arm. »Komm, Karel,

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