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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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kann. Wenn ich etwas erfahre, rufe ich an.« Er machte eine kleine Pause. »Aber sonst geht es euch gut?«
    »Ja, uns geht’s gut«, erwiderte ich müde. »Mal abgesehen davon, dass ständig irgendwer hinter uns her ist.«
    »Man darf die Slivitskys nicht unterschätzen. Ihr habt euch bislang gut geschlagen, Arthur. Ich bin stolz auf euch.«
    Ich hörte im Hintergrund ein Geräusch durch die Leitung. »Ich muss auflegen«, sagte der Bücherwurm. »Grüß Karel von mir.«
    Bevor ich noch etwas sagen konnte, machte es Klick und die Leitung war tot. Ich legte den Hörer auf den Tisch und setzte mich.
    Larissa blickte mich an. »Und, was herausgefunden?«
    Ich berichtete von meiner vergeblichen Suche und dem Hinweis auf die Beneficiarier. Wir waren uns einig, dass dies als Spur zu wenig war.
    »Dann müssen wir wohl doch Gerrits Hilfe in Anspruch nehmen«, sagte ich.
    Ich griff nach dem Register, um es an mich zu nehmen, aber van Wolfen hob abwehrend die Hand.
    »Das ist keine gute Idee.«
    »Aber wir sollten Gerrit das Register zeigen«, wandte ich ein.
    »Die Slivitskys sind gewiss auch schon wieder in Amsterdam«, erklärte van Wolfen. »Und wenn sie euch mit dem Register erwischen, dann haben sie alle Trümpfe in der Hand. Es ist besser, das Buch bleibt hier. Ihr könnt Gerrit doch hierhin mitbringen.«
    Ich überlegte kurz. »Warum nicht«, sagte ich dann. »Was meinst du, Larissa?«
    Sie nickte. »Klar. So lernen Karel und Jan ihn gleich kennen.«
    Eine halbe Stunde später verließen wir van Wolfens Antiquariat. Der Himmel hatte sich etwas zugezogen, und es war deutlich kühler als an den vorangegangenen Tagen.
    »Diese Vergessenen Bücher«, begann Larissa. »Meinst du wirklich, sie sind so gefährlich wie alle hier zu glauben scheinen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Irgendwas muss schon dran sein, sonst wären ja nicht alle so dahinter her.«
    »Aber es gibt keine Beweise dafür. Es steht nicht einmal fest, ob die Bücher wirklich aus der Bibliothek von Córdoba stammen.«
    Ich blieb auf einer kleinen Brücke stehen, die über eine Gracht führte, und genoss den Anblick. »Es gibt auch keine Beweise dafür, dass die Bibel Gottes Wort enthält. Und trotzdem glauben Millionen Menschen daran.«
    »Das ist etwas anderes.« Larissa lehnte sich neben mir gegen das Geländer. »Erst kam der Glaube, und daraus ist die Bibel entstanden. Aber niemand glaubt an die Vergessenen Bücher. Oder fast niemand.«
    »Vielleicht liegt darin gerade die Gefahr.« Ich drehte mich zu ihr hin. »Jetzt sind die Bücher vergessen. Wissen wir, was passieren wird, wenn sie ans Tageslicht kommen? Vielleicht ist ihr Inhalt so mächtig, dass die Menschen einen neuen Glauben annehmen. Und das würde die ganze Welt verändern.«
    Larissa lächelte mich an. Ich bemerkte zum ersten Mal, dass einer ihrer Eckzähne leicht schräg stand. Das verlieh ihrem Lächeln und Grinsen so einen frechen und manchmal verwegenen Ausdruck.
    »Der Flügelschlag eines Schmetterlings verändert die Welt«, sagte sie. »Wir verändern die Welt. Mit allem, was wir tun oder unterlassen. Die Welt nach dem Fund des Registers von Leyden ist eine andere Welt als die vorher.«
    Ich hob die Hände. »Das ist mir zu abgefahren«, wehrte ich ab.
    Sie boxte mich spielerisch in die Seite. »Los, komm, du Faulpelz«, rief sie und lief mir voraus.
    Ich hatte eine Ahnung, dass wir Gerrit wieder in der Schuttersgalerij treffen würden, und so war es auch. Ich fragte mich, ob er dort wirklich den ganzen Tag herumhing und auf uns wartete. Vielleicht hatte er eine Abmachung mit dem Museum und bekam deshalb keine Schwierigkeiten mit den Wärtern?
    Wie dem auch sein mochte – er war nicht besonders erstaunt, als wir ihn baten, uns zu van Wolfen zu begleiten. Auf dem Weg dorthin erzählten wir ihm von unserem Abenteuer in Haarlem.
    »Das habt ihr sehr gut gemacht«, sagte er. »Ich frage mich nur, wie eure Verfolger euch wieder gefunden haben. Außer mir, van Wolfen und Jan wusste doch niemand etwas von eurem Ausflug, oder?«
    »Eigentlich nicht«, sagte ich. »Es sei denn, einer von den beiden hat abends noch mit dem Bücherwurm telefoniert.«
    »Was willst du damit andeuten?«, fragte mich Larissa.
    Ich mimte den Unschuldigen. »Gar nichts. Es ist nur eine Feststellung.«
    »Keine Aufregung«, warf Gerrit ein. »Die Slivitskys können euch auch zufällig beim Gang zum Bahnhof entdeckt haben.« Seine Stimme klang allerdings nicht so, als ob er das auch wirklich

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