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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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verstehen, was ich meine.«
      »Haben Sie eine Ahnung, wohin er gegangen ist, nachdem er hier weggegangen war?«
      Der Wirt lachte. »In Abinger Hammer? Da gibt’s keine große Auswahl. Und ein Auto hat er nicht. Nach Hause ist er gegangen, soviel ich weiß.«
      »Danke.« Kincaid leerte sein Glas und sah Gemma an.
      »Zufrieden?« fragte sie beißend.
      Kincaid grinste. »Noch nicht. Schauen wir noch im Videoladen vorbei.«
      Laden war übertrieben. Zeitungshandel, Postamt und Videoverleih waren in einem Raum zusammengepreßt, der etwa die Größe von Kincaids Badezimmer hatte. Die junge Frau hinter dem Ladentisch kaute träge einen Kaugummi, während sie sich Kincaids Frage durch den Kopf gehen ließ, und forderte unglückliche Vergleiche mit einer Kuh heraus.
      Sorgfältig zählte sie an ihren Fingern zurück. »Ja. Random Harvest ist am Donnerstag reingekommen. Ich hab’s extra für ihn bestellen müssen.« Sie bohrte mit ihrem Zeigefinger in ihrem Ohr. »Komischer Kauz ist das. Ganz geil auf alte Filme. Die echt guten Sachen, so wie Terminator und so, die interessieren den gar nicht. Der schaut sich nur das verstaubte alte Zeug an. Letzte Woche wollte er - Mensch, jetzt weiß ich schon wieder nicht mehr, wie der Film heißt. Ist was mit Cary Grant. Arsen und Spitzendeckchen?«
      »Arsen und Spitzenhäubchen«, korrigierte Kincaid, ein Lächeln unterdrückend. »Und hat er Ihnen Random Harvest am nächsten Tag zurückgebracht?«
      »O ja. Ganz pünktlich«, antwortete das junge Mädchen verwundert.
      »Danke.«
      »Also, es wird Ihnen doch nicht einfallen, das als Indiz für irgend etwas zu nehmen«, sagte Gemma empört, als sie in den Wagen stiegen. »Viele Leute lieben diesen Film, ohne deshalb gleich ihre ganze Verwandtschaft zu vergiften.«
      Kincaid mußte zugeben, daß er sich nur schwer vorstellen konnte, Theo sei irgendwie ganz unauffällig nach London verschwunden, habe dort seine Schwester umgebracht und es dann geschafft, so bald wieder zu Hause zu sein, daß er sich noch einen Videofilm ansehen konnte, auf den er sich die ganze Woche gefreut hatte. Trotz angestrengten Nachdenkens auf der Heimfahrt hatte er bei ihrer Ankunft in Hampstead nicht mehr vorzuweisen als einen Entschluß, zu überprüfen, ob Theo bezüglich Jasmines Angelegenheiten wirklich so ahnungslos war, wie er behauptete. Er würde schnellstens Jasmines Anwalt aufsuchen.
      Er konnte Gemma nicht zum Bleiben überreden, als sie vor seinem Haus hielten; nicht einmal mit der Einladung zu einem Drink auf seinem Balkon konnte er sie locken. Sie war schon auf der Rückfahrt aus Surrey unruhig gewesen und hatte immer wieder auf die Uhr gesehen. Das, was als vergnüglicher Sonntagsausflug begonnen hatte, hatte allmählich seinen Reiz verloren, und Kincaid hatte das dumpfe Gefühl, sie in irgendeiner ihm unbekannten Erwartung enttäuscht zu haben.
      Vielleicht war sie ihm immer noch böse, weil er mit Theo so hart umgesprungen war, und wenn er ehrlich war, konnte er ihr das nicht einmal verübeln. Eigentlich hatte er nur ein paar Auskünfte haben wollen, aber angesichts der Hilflosigkeit des Mannes hatte er sich tollpatschig und unzulänglich gefühlt, und das wiederum hatte ihn gereizt.
      Kincaid öffnete Gemma die Tür zu ihrem Wagen und schloß sie wieder, als Gemma am Steuer saß. Die Hand auf den Rand des offenen Fensters gestützt, blieb er stehen, so daß sie den Kopf neigen mußte, um zu ihm hinaufzusehen.
      »Danke, daß Sie mitgekommen sind, Gemma.«
      »Ich war nur leider keine große Hilfe, fürchte ich.« Sie lächelte und drehte den Zündschlüssel. »Also - vergessen Sie nicht, nach der Katze zu sehen«, sagte sie, als sie losfuhr, aber Kincaid fand, sowohl das Lächeln als auch die Ermahnung wirkten zerstreut.
      Dennoch nahm er sie sich zu Herzen. Nachdem er sich ein Bier und einen Stapel blauer Tagebücher aus seiner Wohnung geholt hatte, betrat er leise Jasmines Wohnung. Sid, der auf dem Krankenhausbett zusammengerollt lag, begann geräuschvoll zu schnurren, als Kincaid ins Zimmer kam.
      »Ach, diesmal freust du dich wohl tatsächlich, mich zu sehen, wie?« sagte Kincaid zu dem Kater. »Aber wahrscheinlich auch nur, weil du hungrig bist.« Er löffelte etwas Dosenfutter in eine Schale und stellte sie dem Kater hin. Der ließ sich immerhin hinter den Ohren kraulen, ehe er seine gesammelte Aufmerksamkeit dem Futternapf zuwandte.
      Mit dem Bierglas in der Hand und den

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