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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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kümmerlich erscheinen, die Pastellfarben wirkten neben dem dunklen Haar und den lebhaften braunen Augen anämisch.
      »Was gibt’s, Duncan? Nehmen Sie sich einen Sessel.« Er blätterte die letzte Seite des Berichts um und warf das Bündel Papiere in den Ausgangskorb. Dann drückte er die Zigarette aus und verschränkte die Arme über der Brust, um, wie das seine Gewohnheit war, mit ungeteilter Aufmerksamkeit zuzuhören.
      Nachdem Kincaid es sich im Besuchersessel bequem gemacht hatte, berichtete er so ausführlich wie nötig über Jasmine Dents Tod und seine darauffolgenden Unternehmungen.
      »Ich möchte gern amtliche Ermittlungen anstellen«, schloß er. »Ein großes Aufgebot an Leuten ist dazu nicht nötig, nur Gemma und ich im Grunde.«
      Childs ließ sich die ganze Sache einen Moment durch den Kopf gehen, ehe er sprach. »Mir scheint das ein ziemlich eindeutiger Fall von Selbstmord zu sein. Sie wissen doch, daß wir bei diesen Geschichten im allgemeinen ein Auge zudrücken - eine Verfolgung bringt ja meistens gar nichts, besonders nicht für die Angehörigen. Wenn aber konkrete Beweise da sind, daß diese junge Frau - wie heißt sie gleich wieder?«
      »Margaret Bellamy.«
      »... daß diese Margaret Bellamy anwesend war und Ihrer Bekannten aktive Sterbehilfe geleistet hat, müssen wir etwas unternehmen.«
      »Ausschließen kann ich das nicht. Sie behauptet, sie sei an dem fraglichen Abend nicht bei Jasmine Dent gewesen, aber bestätigen kann das niemand.« Kincaid verlagerte sein Gewicht, und der Sessel knarrte beunruhigend. »Aber ich finde, das ergibt keinen Sinn. Weshalb die Absprache zum Selbstmord überhaupt erwähnen? Sie hätte nichts davon zu sagen brauchen, dann wäre ich wahrscheinlich nie auf den Gedanken gekommen, eine Obduktion anzuordnen.«
      »Der Schreck vielleicht?« meinte Childs, während er sich aus der Packung auf dem Schreibtisch eine Player’s nahm und anzündete. Abwartend blinzelte er Kincaid durch die Rauchschwaden an.
      Kincaid zuckte gereizt die Achseln. »Natürlich war sie erschrocken und schockiert. Sie ist wahrscheinlich emotional ganz allgemein nicht besonders stabil. Aber sie ist nicht dumm. Sie muß das Gesetz kennen. Und das«, er beugte sich in seinem Sessel vor, »ist der Punkt, der mir zu schaffen macht. Jasmine hat zweifellos gewußt, wie riskant die Sache für Meg war. Ich habe die Texte von Exit gelesen«, Kincaid ignorierte die hochgezogenen Brauen seines Chefs, »und sie empfehlen mit allem Nachdruck, Freunde und Angehörige von seinen Absichten zu unterrichten und für den Fall, daß Verdächtigungen erhoben werden sollten, entlastende Dokumente zu hinterlassen.«
      »Einen Abschiedsbrief?«
      »Nicht unbedingt... jedenfalls nicht, wenn man den Eindruck eines natürlichen Todes erwecken möchte. Aber Exit schlägt eine präzise Absichtserklärung mit Datum und Unterschrift vor, für den Fall, daß an der Todesursache Zweifel aufkommen sollten. Jasmine Dent hat nichts dergleichen hinterlassen. Jedenfalls habe ich nichts gefunden.«
      Childs seufzte und drehte sich in seinem Sessel sachte hin und her. »Und Sie sind der Meinung, das war untypisch für sie? Kranke verhalten sich nicht immer...«
      »Sie sind nicht der erste, der mich darauf aufmerksam macht, aber ich glaube, ich bin nie einer rationaler denkenden Person als Jasmine Dent begegnet, und den Entschluß, sich das Leben zu nehmen, muß man bei einer Frau, die weiß, daß sie an einer tödlichen Krankheit leidet, doch als rational werten.«
      »Haben Sie schon mit ihrem Anwalt gesprochen? Vielleicht hat sie die entlastenden Unterlagen bei ihm hinterlegt.«
      »Er steht als erster auf meiner Liste«, antwortete Kincaid, erleichtert, als er sah, welche Richtung das Gespräch nahm. Er wußte, wenn Childs erst einmal begonnen hatte, sich mit einer Frage zu beschäftigen, ließ er so leicht nicht locker.
      »Lassen Sie sich eine richterliche Vollmacht zur Einsichtnahme in die Akten des Anwalts ausstellen. Sie haben meine Ermächtigung dazu. Hat es Sinn, die Leute von der Spurensicherung mobil zu machen?«
      Kincaid lachte. »Das wäre schon ein Wunder, wenn die da was finden würden. Die Wohnung ist sauber. Im Kühlschrank liegen zwei noch fast volle Ampullen Morphium; was daraus fehlt, hätte sicher nicht gereicht, um Jasmines Tod herbeizuführen. Ich bringe sie her, aber ich bezweifle, daß wir Fingerabdrücke von Personen an ihnen finden werden, die nicht

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