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01_Der Fall Jane Eyre

01_Der Fall Jane Eyre

Titel: 01_Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Verteidigung des Vaterlandes
    beitragen kann, ist es seine Pflicht, sie zur Verfügung zu stellen.«
    »Und das ist das Leben zweier Agenten wert?«
    »Aber sicher. Tagtäglich sterben SpecOps-Agenten eines sinnlosen
    Todes. Und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß sie nicht
    umsonst gestorben sind.«
    »Wenn Mycroft durch Ihre Nachlässigkeit zu Schaden kommt, dann
    gnade Ihnen Gott …«
    Das beeindruckte Jack Schitt nicht im geringsten.
    »Sie haben wirklich keinen Schimmer, mit wem Sie es zu tun haben,
    nicht wahr, Next?«
    »Mit einem Mann, dessen Ehrgeiz ihn jegliche Moralprinzipien hat
    vergessen lassen.«
    »Falsch. Sie haben es mit Goliath zu tun, einer Organisation, der in
    erster Linie das Wohl dieses Landes am Herzen liegt. Alles, was
    England besitzt, verdankt es einzig und allein der Güte und
    Hilfsbereitschaft von Goliath. Ist es da nicht recht und billig, wenn
    unsere Organisation dafür ein klein wenig Dankbarkeit verlangt?«
    »Wenn Goliath tatsächlich so selbstlos wäre, wie Sie behaupten, Mr.
    Schitt, dann dürfte der Konzern dafür gar nichts verlangen.«

    - 181 -
    »Große Worte, Miss Next, aber in Fragen der Moralpolitik heißt der
    entscheidende Faktor immer und ausschließlich Geld; wenn überhaupt
    etwas geschieht, dann nur aus Gewinnsucht.«
    Ich hörte Sirenen kommen. Prompt verschwanden Schitt und seine
    beiden Gorillas und ließen uns mit den Leichen von Felix7 und Archer
    allein. Bowden drehte sich zu mir.
    »Ich bin froh, daß er tot ist, und ich bin froh, daß ich abgedrückt
    habe. Zuerst dachte ich, es würde mir schwerfallen, aber ich habe
    keine Sekunde gezögert.«
    Er sagte das, als handele es sich um eine interessante Erfahrung,
    nichts mehr und nichts weniger; als würde er einem Freund eine
    Achterbahnfahrt in Alton Towers schildern.
    »Hört sich das irgendwie komisch an?« fragte er.
    »Nein«, beruhigte ich ihn. »Ganz und gar nicht. Er hätte
    weitergemordet, wenn Sie ihn nicht gestoppt hätten. Machen Sie sich
    deswegen keine Gedanken.«
    Ich bückte mich und hob Felix7s Brieftasche auf. Wir sahen hinein.
    Sie enthielt genau das, was man darin vermuten würde, nämlich
    Papiergeld, Briefmarken, Quittungen und Kreditkarten – nur handelte
    es sich um leeres weißes Papier; die Kreditkarten waren aus weißem
    Plastik, mit einer Reihe von Nullen dort, wo normalerweise die
    Nummer stand.
    »Hades hat Humor.«
    »Sehen Sie sich das an«, sagte Bowden und zeigte auf Felix7s
    Fingerspitzen. »Mit Säure verätzt. Und schauen Sie hier, diese Narbe
    am Haaransatz.«
    »Ja«, pflichtete ich bei, »das ist vermutlich noch nicht mal sein
    Gesicht.«
    Draußen vor der Tür quietschten Reifen. Um Mißverständnissen
    vorzubeugen, legten wir unsere Waffen ab und hielten unsere Marken
    hoch. Der Einsatzleiter war ein humorloser Bursche namens Franklin,
    der in der Kantine Lügengeschichten über die neue LiteraturAgentin
    gehört hatte.

    - 182 -
    »Sie müssen Thursday Next sein. Hab schon von Ihnen gehört.
    LitAg, hä? Ziemlicher Abstieg von SO-5, was?«
    »Immerhin war ich schon mal so weit.«
    Franklin grunzte und wandte sich den beiden Leichen zu.
    »Tot?«
    »Sehr.«
    »Bei euch geht’s ja zu wie in einem Actionfilm. Ich kann mich nicht
    entsinnen, daß ein LitAg im Dienst je geschossen hätte. Daß mir das
    bloß nicht zur Gewohnheit wird, ja? Swindon ist schließlich nicht
    New York. Und wenn ich euch einen guten Rat geben darf, laßt Jack
    Schitt in Ruhe. Wie man hört, ist der Mann ein echter Psychopath.«
    »Danke für den Tip, Franklin«, sagte ich. »Wär mir gar nicht
    aufgefallen.«
    Es war neun Uhr durch, als wir endlich gehen durften. Victor war
    extra gekommen, um uns außer Hörweite der Polizei einige Fragen zu
    stellen.
    »Was in drei Teufels Namen ist hier los?« fragte er. »Commander
    Hicks hat mich am Telefon eine halbe Stunde lang angeschnauzt; es
    muß schon etwas ziemlich Ernstes sein, damit er die Vorstandssitzung
    seines Golfclubs verläßt. Gleich morgen früh will er einen
    vollständigen Bericht über den Zwischenfall auf seinem Schreibtisch
    vorfinden.«
    »Es war Hades«, sagte ich. »Jack Schitt wußte, daß er einen Killer
    herschicken würde. Und den wollte er dann verfolgen, nachdem der
    Killer uns umgelegt hatte.«
    Victor sah mich an und wollte eben etwas dazu sagen, als sich ein
    Kollege über Funk meldete und Verstärkung anforderte. Die Stimme
    gehörte unverkennbar Spike. Ich griff zum Mikrofon, doch Victor
    packte mich am

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