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01 - Der Geist, der mich liebte

01 - Der Geist, der mich liebte

Titel: 01 - Der Geist, der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Logan
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blickte nachdenklich auf die Wand.
    »Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Darum ...«
    »Darum bist du zu mir gekommen. Gut so!« Sie griff nach meiner Hand und drückte sie. »Wir werden gemeinsam herausfinden, was dein Geist will.«
    »Was?« So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt. »Ich dachte eher daran, ihn zum Teufel zu jagen!«
    Tess schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht machen.«
    »Ich kann was nicht?« Meine Furcht wich langsam, und was blieb, war zu meinem eigenen Erstaunen Wut. »Der Kerl spukt in meinem Haus! Ich kann ihn vor die Tür setzen, wann ich will!« Vorausgesetzt, ich fand einen Weg, das zu tun. »Am Ende bringt er mich noch um!«
    »Ich glaube nicht, dass du in Gefahr bist«, überlegte Tess laut. »Wenn er dir etwas Böses wollte, hätte er nicht seinen Namen auf den Spiegel geschrieben, sondern dich gleich umgebracht.«
    »Sehr beruhigend. Vielen Dank.«
    »Ich will damit nur sagen, dass ich nicht glaube, dass er gefährlich ist. Für mich sieht das eher so aus, als hätte er einfach nach einem Weg gesucht, sich bemerkbar zu machen.«
    »Und jetzt, da er es geschafft hat, will ich, dass er verschwindet!« Ich sprach davon, einen Geist aus meinem Haus zu werfen, und das, obwohl ich bis vor einer Stunde noch nicht einmal an Geister geglaubt hatte! Plötzlich musste ich mir auf die Zunge beißen, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen. Das alles war so absurd!
    »Geister sind nicht ohne Grund in der Welt der Lebenden«, erklärte Tess. »Wir müssen herausfinden, was ihn umtreibt, und ihm helfen, sein Problem zu beheben. Dann wird er Frieden finden und du hast dein Haus wieder für dich.«
    Bei ihr klang das so einfach, als hätte ich bloß ein Ungezieferproblem. Ein wenig Gift auf die Sorgen und Nöte des Geistes gesprüht und schon war mein Problem gelöst. »Tess, ich werde nicht in dieses Haus zurückgehen, solange nicht eine Horde Priester mit einem Dutzend Eimern voll Weihwasser und einem Stapel Bibeln dort war und alles gereinigt hat!«
    »Du machst dir zu viele Sorgen.«
    Ich riss ungläubig die Augen auf. In meinem Haus spukte es, natürlich machte ich mir Sorgen! Nur mühsam gelang es mir, sie nicht anzuschreien. Ich holte tief Luft, dann sagte ich: »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne die Nacht über hierbleiben.« Andernfalls musste ich
    mir ein Hotelzimmer suchen. »Und morgen gehe ich zur Kirche.«
    »Für das, was wir vorhaben, ist die Nacht am besten geeignet.«
    »Was wir vorhaben?« Ich runzelte die Stirn. »Was haben wir denn vor?« Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen.
    »Wir werden deinen Geist - Nicholas - beschwören und ihn fragen, was los ist.«
    Jetzt klappte mir der Kiefer runter. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Er wird uns nichts tun, Sam.«
    »Woher willst du das wissen ? Was, wenn er nur darauf wartet, dass jemand bescheuert genug ist, ihn zu beschwören?« Nicht dass ich gewusst hätte, welche genauen Auswirkungen eine Beschwörung hatte. Aber allein die Ahnung dessen, was alles passieren könnte, ließ mich fast die Wände hochgehen.
    Tess sprang auf. »Ich packe nur schnell ein paar Sachen zusammen, dann fahren wir zu dir.«
    Ich brachte keinen Ton raus, konnte sie nur anstarren und fassungslos zusehen, wie sie eine Tasche holte und allerlei Tand, darunter Kerzen, Zündhölzer und Räucherstäbchen, darin verschwinden ließ. »Du willst das wirklich tun«, stellte ich tonlos fest, als sie endlich fertig war.
    Tess seufzte, dann ließ sie sich vor mir auf die Knie sinken. »Du willst ihn doch loswerden, oder? Glaub mir, das ist der einzige Weg. Ich kann dir besser helfen als jeder Priester.«
    Es klang überzeugend. Die Sache hatte allerdings einen
    kleinen Schönheitsfehler und auf den würde ich Tess jetzt aufmerksam machen. »Wie oft hast du so etwas schon gemacht?«
    »Es gibt immer einen ersten Versuch.«
    Das war kein kleiner Schönheitsfehler, das war ein riesiger Schandfleck! »Heilige Scheiße«, murmelte ich.
    Tess grinste. »Komm, bringen wir es hinter uns und schicken deinen Geist schlafen.«
    Keine Ahnung, wie meine Beine das fertigbrachten, aber irgendwie schaffte ich es, aufzustehen und Tess aus dem Haus zum Käfer zu folgen. Inzwischen war es dunkel geworden. Dunkelheit und Gespenster. Das ließ sich nur schwerlich noch übertreffen. Vielleicht sollte ich den Wagen auf dem Weg zum Haus einfach gegen einen Baum fahren, dann konnten wir dem Geist gleich von Angesicht zu Angesicht begegnen!
    »Halt bei der

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