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01 - Der Geist, der mich liebte

01 - Der Geist, der mich liebte

Titel: 01 - Der Geist, der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Logan
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die Tüte. »Schade. Das heißt dann wohl, ich muss den Laden wieder aufmachen.«
    »Du wirst die letzten paar Stunden schon noch überstehen.«
    »Wir sehen uns später!« Sie sperrte die Tür auf und ließ mich raus.
    Bis ich zu Hause ankam, war es beinahe halb vier. Ich war versucht, die Arbeit auf morgen zu verschieben, und mich stattdessen mit einem Buch auf die Veranda zu setzen, um ein wenig die Sonne zu genießen, zwang mich dann aber doch die Treppe hinauf. Wenn ich jedes Mal neue Ausreden fand, um meine Arbeit zu verschieben, statt endlich damit anzufangen, würde ich in zehn Jahren noch in Cedars Creek sitzen. Ich holte mir eine Strickjacke gegen die Kälte und ging ins Arbeitszimmer. Die nächsten beiden Stunden verbrachte ich vor Tante Fionas Bücherregal. Ich war so vertieft, dass mir nicht einmal die Kälte etwas ausmachte. In kürzester Zeit hatte ich sämtliche Bücher und auch alle vorhandenen Schulunterlagen sortiert. Das war dann doch der geeignete Augenblick, um für heute Schluss zu machen.
    Jetzt konnte ich doch noch ein paar Sonnenstrahlen genießen. Aber vorher wollte ich duschen und mir etwas Frisches anziehen. Ich hatte so viele Bücher geschleppt, dass ich ganz schön ins Schwitzen gekommen war.
    Vor mich hin summend, suchte ich mir ein paar Klamotten zusammen und verschwand im Bad. Wie gewohnt war es hier angenehm warm. Das hob meine Laune zusätzlich.
    Ich wusste nicht einmal genau, warum ich plötzlich so fröhlich war. Vielleicht lag es an Tess. Und ein bisschen womöglich auch an Adrian. Ich hatte mich darauf eingerichtet, in Cedars Creek allein zu sein, ohne jemanden zu
    haben, mit dem ich sprechen konnte; der einzige Kontakt zur Außenwelt das Telefon, mit dem ich hin und wieder Mom und Sue anrufen würde. Seit meiner Begegnung mit Tess war bei mir keinen Moment lang das Gefühl aufgekommen, einsam zu sein. Die Arbeit - von der ich zugegebenermaßen noch nicht allzu viel erledigt hatte - und die Gesellschaft von Tess und Adrian hatten mich sogar von meiner Trauer um Tante Fiona abgelenkt. Bei der Gelegenheit nahm ich mir vor, später Sue anzurufen. Ich musste ihr unbedingt von Adrian erzählen!
    Ich drehte die Dusche auf und ließ schon mal das heiße Wasser laufen, während ich aus meinen Sachen stieg. Heißer Wasserdampf erfüllte die Luft. Ich freute mich über die Wärme.
    Nachdem ich mir ein Badetuch hingelegt hatte, ging ich endlich unter die Dusche und genoss das heiße Wasser. Während ich meine Haare wusch und mich einseifte, dachte ich über Tess' Hexengeschichte nach. Ich war demnach die Nachfahrin einer Hexe, dabei hatte ich nicht einmal rote Haare. Ich konnte ja mal versuchen, ob ich womöglich die dunklen Künste meiner Urururahninnen geerbt hatte. Vielleicht ließe sich das Haus ja mit ein wenig Hexerei schneller herrichten. Ein bisschen Abrakadabra und fertig. Ich wäre im Handumdrehen zurück in Minneapolis. Grinsend schüttelte ich den Kopf. Vermutlich würde es mir nicht erspart bleiben, selbst anzupacken. »Und wenn schon«, murmelte ich in den aufsteigenden Dampf und wusch mir das Duschgel vom Körper. »Ein bisschen Arbeit hat noch keinem geschadet.« Dann hielt ich kurz inne. »Ich führe schon wieder
    Selbstgespräche.« Ich zuckte die Schultern, drehte das Wasser ab und öffnete die Duschkabine. Heißer Dampf waberte durch den Raum wie dichter Nebel. Wenn ich nur die anderen Räume ebenso schön warm bekommen könnte.
    Ich wickelte mich in das Badetuch und knotete es unter den Achseln fest, ehe ich meine Haare mit einem kleineren Handtuch trocken rubbelte. Summend stieg ich aus der Dusche auf den flauschigen Läufer und griff nach meiner Haarbürste. Etwas hatte sich verändert. Im ersten Moment wusste ich nicht, was es war, doch als ich es begriff, verstummte ich schlagartig. Im Badezimmer war es kalt geworden. Zum ersten Mal.
    »Scheiße!«, fluchte ich leise, als die Kälte meine Füße entlangkroch. Gänsehaut breitete sich über meine Arme und meinen Rücken aus, so heftig, dass es mich fast schüttelte. Unwillkürlich zog ich mein Handtuch enger. Das war doch lächerlich! Warum ließ ich bloß zu, dass ein blöder Luftzug mir die Laune verdarb ? Das war ein Baufehler, kein Spuk! Das würde ich mir jetzt ein für alle Mal beweisen !
    »Okay, du Gespenst, oder was immer du bist«, rief ich mit mühsam unterdrücktem Grinsen in den Dunst. »Wenn du dein Unwesen schon in meinem Haus treibst, dann hab wenigstens den Mut, mir zu sagen, wer du bist!« Nichts

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